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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Nachmittag war vorüber und er überlegte sich ernsthaft, sich ins Hotel zu schleichen und sich etwas zum Essen zu besorgen. Da erscholl plötzlich ein irres Lachen aus der Ferne. Es kam aus der Richtung der Schlucht, die vielleicht einen Kilometer von seinem Standort aus entfernt war.
    „Garden?“ Henriece horchte angestrengt. Wieder ein Lachen. Erneut lief es Henriece eiskalt über den Rücken.
    Frank Garden ist feige, erinnerte er sich an die Worte der Frau. Ich sah ihn fliehen, schon bevor er geflohen ist. Ich sehe ihn verwirrt.
    Das Lachen verstummte, sein Magen knurrte – der Hunger schmerzte schon.
    „Muss sein“, sprach er zu sich und machte sich erneut auf den Weg ins Hotel.
    Währenddessen stand Chrissie am Fenster und starrte unentwegt auf den Kastanienbaum. Die Zeit wollte nicht vergehen und doch verstrich sie wie im Flug.
    Es war Abend, als Harry die Tür öffnete.
    Ein schwarzes Gewand, das von einer purpurroten Kordel an den Hüften zusammengehalten wurde, verlieh ihm ein priesterliches Aussehen. Chrissie musste unweigerlich an Pater Athelwolds denken.
    „Es ist soweit“, sprach er sie an.
    Langsam wandte sie sich um. Ihre Augen waren verweint, doch versuchte sie so aufrecht wie möglich vor ihrem Entführer zu erscheinen. Harry schloss hinter sich die Tür und wandte sich dem Kleiderschrank zu.
    Die Schranktür knarrte in allen Tonlagen. Außer einem weißen Kleid, das dort hing, befand sich nichts darin. Er nahm es heraus und streckte es Chrissie entgegen.
    „Zieh es an!“, forderte er sie auf.
    Unmissverständlich ließ Chrissie ihren Blick an ihm hinab schweifen, als sie das Kleid wortlos entgegennahm.
    „Ich bin in fünf Minuten wieder bei dir“, sagte Harry kurz, wandte sich um und ging.
    Chrissie fügte sich. Intensiv hatte sie über ihr Schicksal nachgedacht und sie war zu dem Entschluss gekommen, dass es einfach ihr Schicksal war.
    „Wenn Gott es will, dann soll es geschehen.“ Hunderte Male schon hatte sie sich diesen einen Satz eingeredet, so auch jetzt.
    Langsam begann sie sich ihrer Kleider zu entledigen und legte sie sorgfältig auf das Bett. Einen Büstenhalter besaß sie keinen, den Slip ließ sie an.
    In dem Kleid, das einem Gewand ähnelte und fast bis auf den Boden reichte, bekam ihre Figur ein äußerst reizvolles Aussehen.
    Das Kleid war sehr leicht – und sehr durchsichtig, was sie aber nicht bemerkte, da sich in dem Zimmer kein Spiegel befand und die Sonne schon so weit dem Horizont nahe stand, dass nur noch sehr wenig Licht den Raum erhellte. Kaum, dass sie sich wieder die Schuhe angezogen hatte, betrat Harry das Zimmer. Für einige Sekunden ließ er seinen Blick an ihr hinabgleiten.
    „Schuhe und Strümpfe“, sagte er nur, als er mit seinem Blick an ihren Füßen angelangt war. Widerstandslos kam Chrissie der Aufforderung nach. Als sie sich bückte, machte Harry plötzlich einen Schritt nach vorn lüpfte das Kleid und fuhr ihr, ehe sie es verhindern konnte, mit der Hand darunter.
    „Das Ritual verlangt es“, sprach er nur und riss ihr mit einem Ruck den Schlüpfer auseinander. Erschrocken zuckte Chrissie zusammen. Sie wollte aufbrausen, sich doch ein wenig mehr Respekt verschaffen, aber allein schon Harrys Blick erstickte jedes Wort in ihr.
    „Folge mir!“ Erhobenen Hauptes verließ Harry das Zimmer, blieb aber unmittelbar vor der Tür stehen.
    „Wenn Gott es will, dann soll es geschehen“, flüsterte Chrissie in sich hinein und folgte ihm zögernd. So einfach aber wollte sie ihre Jungfräulichkeit nicht hergeben. Diese besondere Nacht hatte sie sich völlig anders – und vor allem mit jemandem ganz anderen vorgestellt.
    Unauffällig versuchte sie sich die Räumlichkeiten einzuprägen und erneut überkam sie das Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein, schon einmal diesen schmalen länglichen Flur, der nur von einem schwachen Licht erhellt wurde, gesehen zu haben. Auch die zwei kunstvoll verzierten Türen linker Hand und die Öffnungen in dem Gemäuer, die mittels eines Schachts mit dem Kaminofen verbunden waren und in den kalten Wintermonaten für Wärme in dem Flur sorgten, waren ihr nicht unbekannt.
    „Warte am Ende des Flurs“, befahl Harry, als sie an ihm vorüber war. Der Teppichläufer, der nur noch wenige Zentimeter des Dielenbodens hervor scheinen ließ, fühlte sich unter ihren nackten Füßen weich und angenehm an. Mit jedem Schritt, den sie dem Flurende näher kam, konnte sie mehr von der massiven Eichentür erkennen, die der Ausgang zu

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