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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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groß. „Jetzt muss ich stark sein, sehr stark...“ Erschöpft legte sie sich ins Bett zurück und begann leise zu beten...
    Henriece hatte die Nacht über im Freien verbracht. Verborgen im Wald wartete er geduldig den Sonnenaufgang ab und ließ seinen Blick über das Dorf schweifen. Er hatte eine Stelle ausgewählt, die ihm Schutz und eine ausgezeichnete Sicht bot.
    Harbourn lag friedlich unterhalb seines Verstecks. Nichts wies auf die grausame Nacht hin. Die Vögel zwitscherten fröhlich, der Hahn krähte, ein Hund kläffte. Gewohnte Geräusche, die seit Tagen nicht mehr zu hören waren.
    „Irgendwo da unten bist du“, flüsterte er zu sich und ließ seinen Blick von einem Haus zum anderen wandern. Viele Häuser gab es in Harbourn nicht. Gerade mal fünfzig und das Hotel. Henriece kannte nicht alle Häuser – aber die meisten.
    Stück für Stück ließ er sein Augenmerk wandern – plötzlich stockte er. Wie ein Pfeil sein Ziel durchbohrt, durchbohrte ihn das Gefühl, das in ihm aufkam, als sein Blick ein kleines unscheinbares Haus erfasste. Nur mit viel Mühe konnte er es überhaupt erkennen, denn es war dicht eingewachsen und hohe Bäume verdeckten es zum Teil. Eine mächtige Kastanie verbarg das meiste des Dachs.
    „Das kenne ich...“, entfuhr es ihm. „Das Haus – das kenne ich...“ Sein Herz pochte, Schweiß trieb es ihm durch sämtliche Poren. „Das – das ist das Haus! Theodors Haus...“ Er stand auf, um besser sehen zu können. Auf einmal sah er zwei Personen über den Park in Richtung Hotel rennen.
    Bill und Helen.
    Unmittelbar darauf sah er noch jemanden in dieselbe Richtung gehen: Harry Bansly!
    „Scarliet!“ Durch Henriece ging ein leichtes Zucken.
    Bill und Helen betraten das Hotel durch den Vordereingang, Harry Bansly schlich sich hinter das Gebäude. Auch dort gab es eine Tür.
    Henriece zögerte nicht lange. Obwohl ihm der Magen bis zur Kniekehle hing, rannte er so schnell er konnte durch den Wald hindurch den Berg hinab. Er brauchte fast fünf Minuten, bis er den Parkplatz erreichte. Dort versteckte er sich hinter einem Busch und horchte. Weitere fünf Minuten ließ er verstreichen. Er wollte kein Risiko eingehen. Im Gegensatz zu Bill nahm er die Gefährlichkeit Harry Banslys für ernst. Harry Bansly war kein gewöhnlicher Mensch. Ihm war alles – ausnahmslos alles zuzutrauen!
    „Seid vorsichtig“, flüsterte er. Kaum hatte er ausgesprochen, drang ein gellender Schrei aus dem Hotel. Kurz darauf fielen mehrere Schüsse, worauf ein hässliches Lachen folgte. Harry Banslys Lachen.
    „DU VERDAMMTER HURENSOHN!“, vernahm er Bills brüllende Stimme. „ICH BRING DICH UM!!!“
    „Bring mir ihn, dann bekommst du sie wieder“, klang die Stimme von Harry Bansly ruhig und kraftvoll. Keine Minute später sah er ihn das Hotel verlassen. Über seiner Schulter lag Helen, die offensichtlich bewusstlos war. Unmittelbar darauf verließ Bill das Hotel. In der einen Hand hielt er eine Axt, in der anderen seinen Revolver. Wutverzerrt starrte er in die Richtung, in die er Harry Bansly mit seiner Frau verschwinden sah.
    Henriece wusste nur zu gut, dass er gemeint war. Und er wusste auch, dass Bill für seine Helen alles tun wird, um sie wieder zu bekommen. Keine Sekunde lang würde er zögern, ihn an Harry Bansly auszuliefern.
    Bill nahm die Verfolgung auf. Henriece hatte Mitleid mit ihm. Mit ihm und mit Helen. Wie gerne hätte er sich Bill angeschlossen – die Umstände ließen es jedoch nicht zu.
    Auf einmal vernahm er entfernte Schritte, die sich ihm näherten. Er wandte sich danach um. Die Frau, die ihm schon einmal aufgefallen war, kam auf ihn zu. Der knopfgroße Leberfleck auf der linken Wange und die dicke Brille waren einfach zu markant.
    Henriece musterte sie nur.
    „Wir werden alle sterben“, sprach sie ihn mit vibrierender Stimme an und blieb unmittelbar vor ihm stehen. „Harbourn ist verdammt und verdammt ist die Zukunft.“
    Die Frau hatte Angst! Viel Angst!
    „Was geschieht?“, fragte Henriece nur, ohne seinen Blick von ihr zu lassen.
    „Ich habe es vorausgesehen“, sagte sie. „Aber sie wollten mir nicht glauben. Noch nie wollten sie mir glauben.“ Blitzschnell legte sie ihm ihre Hand an seinen Arm. Henriece zuckte unmerklich zusammen. „Du bist ein Retter“, sagte sie. „In dir steckt Kraft – und Macht. Ich spüre das.“
    „Was geschieht?“, wiederholte er seine Frage.
    „Er will wiederkommen. Er will wiederkommen, um sein grausames Werk zu vollenden.“
    „Wer

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