Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
setzen?“, fragte er darauf.
„Bitte“, lud Dolph sie dazu ein, worauf die beiden sich an die freien Plätze des Vierertisches setzten.
„Sie habe sehr viel Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Sean Connery“, sprach Dolph ihn auf sein Aussehen an.
„Ich bin‘s aber nicht“, bekam er mit einem flüchtigen Lächeln zur Antwort.
„Trotzdem – Sie kommen mir irgendwie bekannt vor.“ Dolph strich sich nachdenklich seinen Schnauzer. „Sind Sie – Politiker?“, riet er einfach mal.
„Nein, nein“, schüttelte er seinen Kopf. „Ich bin – Kripobeamter. Tanner, Bill Tanner und das ist meine Frau Helen. Sie ist stellvertretende Staatsanwältin. Wir wollen – beziehungsweise wir wollten hier unsere Flitterwochen verbringen. Nach diesem Vorfall werden wir aber morgen wieder abreisen. Schade zwar – aber das müssen wir uns nicht gefallen lassen.“
„So“, vernahmen sie plötzlich die energische Stimme der Wirtin, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
Erschrocken zuckte Chrissie zusammen. Helen Tanner entging das Zucken nicht. Ihr war auch nicht entgangen, dass sie von Chrissie beobachtet worden war.
Seltsam, ging es Chrissie durch den Kopf. Sie kommt mir so bekannt vor... Ein Frösteln nach dem anderen durchströmte sie.
Dasselbe Gefühl, wie sie es vor der Kirche erlebt hatte. Chrissie wusste, dass sie diese Frau nicht kannte. Und doch kam sie ihr vertraut vor. Sehr vertraut. Das kurze rote Haar, die strengen Gesichtszüge, ihre schlanke Figur...
„Das wird ihm aber gar nicht gefallen!“, krächzte March. Verächtlich knallte sie das Brett auf den Tisch und war auch schon wieder verschwunden, noch ehe Bill etwas sagen konnte.
Empört starrten sie ihr sprachlos hinterher.
„Wen meint sie mit IHM?“, fragte Bill Tanner. Er wusste wohl augenblicklich nicht, ob er sich nun wundern oder ärgern soll.
Dolph schüttelte unwissend den Kopf. Eine kurze Schweigemi nute entstand, in der Helen misstrauisch den Wurstsalat betrachtete. Der Appetit war ihr sichtlich vergangen.
„Ich bin Dolph. Dolph Parker“, unterbrach Dolph das Schweigen. „Meine Tochter. Chrissie. Wir wollten uns ein wenig erholen.“
Chrissies Augen wanderten aufgeregt zwischen Bill und Helen hin und her.
„Würden Sie uns mitnehmen?“, fragte sie plötzlich.
Dolph sah seine Tochter überrascht an.
„Selbstverständlich“, erklärte Bill sich sofort dazu bereit. Angewidert betrachtete er sich zuerst den Wurstsalat, dann den Kartoffelsalat und daraufhin die belegten Brote. Zögernd griff er dann nach dem Bier – das er allerdings nach dem ersten Schluck wieder zurücksetzte. Es war lauwarm.
„Es freut mich, dich kennenzulernen, Chrissie“, sagte Helen. „Sag du zu mir“, bot sie ihr geradeheraus das Du an. „Ich mag es nicht besonders, in netter Gesellschaft mit Sie angesprochen zu werden.“
Über Chrissies Lippen flog ein Lächeln. Sie konnte nicht antworten. Das Gefühl beschäftigte sie zu sehr.
Was ist das nur? Warum meine ich, sie zu kennen? Warum nur ..?
„Hast du Lust, ein wenig mit mir an die frische Luft zu gehen?“, fragte Helen, womit sie Chrissie aus der Versenkung holte. „Dein Vater wird sich mit Bill bestimmt ausgezeichnet unterhalten können.“
Chrissies Blick wanderte zu ihrem Vater, der ihr aufmunternd zuzwinkerte.
Was sie nicht sahen: Die gesamte Zeit über stand die Küchentür einen winzigen Spalt weit offen. Erst nachdem Helen mit Chrissie das Restaurant verlassen hatte, drückte March sie lautlos zu.
Hang Wayne dagegen lauerte in einem der vorderen Gästezimmer und beobachtete, wie sie die Richtung des Parks einschlugen.
Aber nicht nur seine Augen verfolgten die beiden Spaziergängerinnen. Auf der anderen Seite des Parks huschte im selben Moment eine Gestalt hinter einen Busch, als sie den steinigen Weg betraten. Das Knirschen ihrer Tritte übertönte das Knicken der Äste, das von dieser fluchtartigen Bewegung verursacht wurde.
Chrissie sprach kein Wort.
Bis auf das sanfte Rauschen des Waldes und ihre eigenen Schritte war kein Laut zu vernehmen.
Erst als sie die Eingangsstufen der Kirche vor sich hatten, machten sie Halt. Der dunkle Schatten der riesigen Tanne neben dem Seitenweg fiel direkt auf die massive Eichentür. Helen musterte diese Tür. Chrissie folgte ihrem Blick. Das alles war ihr unheimlich.
„Wollen wir hineingehen?“, unterbrach nun Helen das Schweigen.
„Der Pater ist sehr nett“, erwiderte Chrissie darauf, ohne eine direkte Antwort zu geben.
„Du kennst
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