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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Ausgang“, sagte sie stattdessen. „Wir müssen wieder in den Saal zurück.“
    Obwohl sie es nicht wollte, klammerte Chrissie sich noch fester an ihre Hand, als sie sich Schritt für Schritt wieder dem Messesaal näherten. Sie hatte Angst vor dem, was sie jetzt sahen.
    Der Saal war so wie vorher. Die Kerzen flackerten und ein eiskalter Windhauch wehte durch den Raum. Chrissie schauderte.
    „Wir müssen auf die andere Seite. Schau, dort ist eine Tür“, flüsterte Helen ihr zu.
    Sie reagierte jedoch nicht.
    Wie erstarrt blickte sie mit aufgerissenen Augen auf die Öffnung des Vorraumes, in dem sie die Umrisse einer Gestalt vage erkennen konnte.
    Helens Augenbrauen zogen sich zusammen.
    „Was wollen Sie von uns?“, rief sie durch die Kirche. Ihre Stimme brach sich an den Wänden wider; der Fremde gab keine Antwort. Regungslos stand er da und schien sie anzusehen.
    „Halte dich einfach dicht hinter mir. Wenn ich anfange zu rennen, rennst du mit – ja?“
    Chrissie nickte.
    Helen rannte, als würde ihr Leben davon abhängen. Durch die Bänke der Kirche an dem Altar vorbei. Sie riss den Seiteneingang auf.
    „Gott sei Dank“, atmete sie auf. Sie traten unter der Tanne ins Freie. Dunkelheit umfing sie, man konnte den Mond nur durch die Gipfel der Bäume sehen.
    Einige Schritte von dem Kirchengemäuer entfernt war dichtes Buschwerk, das parallel zum Gotteshaus dem Weg Schutz verlieh.
    „Hier entlang“, hauchte Helen und deutete mit dem Kopf in die Richtung des Parks. Hand in Hand rannten sie an dem Gemäuer entlang.
    Mit jedem Schritt, den Chrissie sich von der Kirche entfernte, löste sich das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie drehte sich nicht um, wollte nicht mehr zurückschauen. Sie sah den Fremden nicht, der am Eingangsportal der Kirche stand.
    „Was ist denn mit euch los? Ihr seht ja aus, als ob der Teufel persönlich hinter euch her ist!“, scherzte Bill und warf einen fragenden Blick auf Helen.
    „In Harbourn geht etwas nicht mit rechten Dingen zu“, raunte sie ihm nach Atem ringend zu. „Wir waren eben in der Kirche.“
    Verwundert blickte Bill seine Frau an und in seinem Augenwinkel sah er, wie Chrissie und ihr Vater angeregt miteinander redeten.
    „Eine schwarze Messe“, hauche sie.
    „Eine – was?“, rief Bill bestürzt aus. Instinktiv fasste er mit der rechten Hand an die linke Innenseite seines Jacketts. Eine Angewohnheit; er trug seine Dienstwaffe noch bei sich.
    „Das muss ich mir ansehen“, sagte er kaum hörbar.
    Keine zwei Minuten später machten sie sich auf den Weg in die Kirche. Chrissie blieb mit ihrem Vater im Hotelzimmer. Sie konnte die beiden beobachten, wie sie den Parkplatz überquerten und auf den Park zusteuerten. Bill trug eine Taschenlampe bei sich und leuchtete den Weg.
    Es muss mit mir zu tun haben, ging es Chrissie immer wieder durch den Kopf. Ich bin mir sicher, hier schon einmal gewesen zu sein! Das ist alles so seltsam...
    „Hörst du das auch?“, fragte Bill mit ernster Miene.
    „Was meinst du?“
    „Hörst du denn nichts?“ Bill sah um sich.
    „Nein, Schatz. Ich höre nichts.“
    „Ich auch nicht.“ Bills Stirn legte sich in Falten. „Gar nichts“, fügte er hinzu. „Keine Geräusche. Kein Mensch, kein Tier – nichts!“
    „Stimmt!“, entfuhr es Helen. „Jetzt da du es sagst...“
    Im selben Moment drang das entfernte Aufheulen eines Motors zu ihnen.
    „Doch – es gibt Leben!“
    Über Helens Mundwinkel flog ein flüchtiges Lächeln.
    „Liebes“, flüsterte Bill ihr zu. Das Motorengeräusch erstarb. „Egal, was wir jetzt da drin finden – wir reisen morgen ab. Ich will unsere Flitterwochen nicht auf einem Friedhof verbringen.“
    „Schatz“, kam es noch leiser zurück. Sie trat dicht an ihn heran. „Ich liebe dich! Ich liebe dich über alles und ich werde dir überallhin folgen. Aber du weißt –“
    „Sag es nicht“, unterbrach er sie und legte demonstrativ einen Finger auf ihre Lippen. „Sag bitte nicht, was wir sind. Ich will es gar nicht wissen. Wirklich – gar nicht. Ich habe gehofft, hier keine Verbrecher und keine Betrüger anzutreffen. Ich wollte mit dir die schönsten Tage unseres Lebens verbringen und einfach nur genießen! Kannst du dir vorstellen, wie sauer ich bin?“
    „Oh ja, mein Schatz. Das kann ich sehr wohl.“ Helen lachte ihn an. „Trotzdem – wir haben diese Pflicht.“
    „Ja, wir haben diese Pflicht! Wir haben die Pflicht, die nächsten vierzehn Tage glücklich zu sein! Glücklich – nicht

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