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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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verwarf sie seine Befürchtung. „Wirst‘ sehen, nachdem sie den ersten Schluck Kaffee getrunken haben, liegen die flach. Mach dir da keine Sorgen. Schau lieber zu, dass du deine Sachen erledigt bekommst.“
    Mit einem Grinsen im Gesicht drehte March sich um und ließ ihren Mann einfach stehen. Kurz vor der Küche hielt sie inne und drehte sich langsam wieder um. Zähneknirschend richtete sie den Lauf des Revolvers auf ihren Mann.
    „Den Tanner leg ich einfach um“, fauchte sie. „Der steht uns ohnehin nur im Weg!“ Unsanft schlug sie die Küchentür hinter sich zu.
    In rasendem Tempo eilte Bill zur Kirche. Immer wieder griff er zu seinem Halfter, der unter seinem Jackett steckte und mit jedem Male fluchte er wütend in sich hinein.
    Vorsichtig öffnete er den Seiteneingang. Die Tür quietschte verräterisch. Das bunte Glas der barocken Fenster schimmerte durch die aufgehende Sonne in allen Farben, wodurch sogar das Flackern der Kerzenlichter nur ein jämmerliches Leuchten von sich gab.
    Auf den ersten Blick war von dem nächtlichen Kampf nichts zu sehen. Dennoch wurde Bill stutzig, als er wenige Schritte vor dem Altar ein seltsames Schillern auf dem Boden bemerkte.
    Es war die Stelle, an der Sally das erste Mal auf Helen eingestochen hatte. Bill bückte sich. Der Boden war feucht, als hätte jemand etwas aufgewischt. Unwillkürlich musste er an den schlaksigen Wayne denken und es fiel ihm nicht schwer zu schlussfolgern, dass hier etwas vertuscht werden sollte.
    „Was verdammt noch mal geht hier vor?“ Bill begann, die Steinplatten genauer zu untersuchen. Mal waren die feuchten Stellen kleiner, mal größer. Sie führten ihn seitlich an den Bankreihen vorbei. In der Mitte, exakt dem Nebeneingang gegenüber, schien Wayne mit Wischen aufgehört zu haben. Stück für Stück ließ Bill seinen Blick über den Boden entlang der Mauer gleiten. Plötzlich fuhr es ihm durch Mark und Bein. Ein kleiner roter Fleck, ungefähr zwei handbreit über dem Sockel. Stufenweise tastete sich nun sein Blick dem Gemäuer empor. Auf Schulterhöhe befand sich ein weiterer roter Fleck. Ungefähr die Größe einer Handfläche. Mit dem Fingernagel kratzte Bill daran.
    „Blut“, kam es flau über seine Lippen und er konnte den Zusammenhang mit seiner Frau nur erahnen. Ob es allerdings ihr Blut oder das eines anderen war – diese Frage wollte er sich nicht stellen.
    Seine Pulsadern pochten, als er fieberhaft nach weiteren Spuren suchte. Dabei konzentrierte er sich auf etwaige Geschosseinschläge. Nichts dergleichen konnte er feststellen.
    Plötzlich hörte er, wie der Haupteingang geöffnet wurde. Hastig stürmte er zum Seiteneingang. Er wollte auf keinen Fall gesehen werden. Bevor er die Tür zum Seiteneingang schloss, vernahm er noch, wie jemand die Kirche betrat.
    Gerade noch rechtzeitig gelang es ihm, den Nebeneingang zu erreichen, bevor dieser Jemand aus dem Dunkel des Vorraumes trat.
    Für das Erste hatte Bill genug gesehen. Lautlos machte er sich aus dem Staub und es kostete ihn einiges an Überwindungskraft, sich nicht von Gefühlen hinreißen zu lassen. Erst als er den Parkplatz erreicht hatte, verlangsamte er sein Tempo und betrat in gelassener Haltung das Hotel.
    Seine Armbanduhr zeigte wenige Minuten nach sieben an. Um halb acht Uhr waren sie mit Dolph und Chrissie verabredet. An dem Gepäck, das neben dem Treppenaufgang stand, sah er, dass sie sich schon im Restaurant befinden mussten.
    Über Chrissies Gesicht flog ein freudiger Strahl, als er das Restaurant betrat.
    Mit einem freundlichen Gruß auf den Lippen setzte Bill sich zu ihnen. Chrissie sah den Kommissar mit fragendem Blick an.
    „Hast du deine Frau gefunden?“, fragte Dolph stirnrunzelnd.
    „Wie lange seid ihr schon hier?“, stellte Bill eine Gegenfrage und blickte verstohlen auf die Küchentür.
    „Vielleicht ein zwei Minuten.“
    „Hat sie euch gesagt, dass ich nach Helen suche?“ Bills Blick wanderte von Dolph auf Chrissie.
    Chrissie sah sehr erholt aus. Sie hatte in dieser Nacht sehr gut geschlafen und nichts war da, was ihr Angst einflö ß te. Das Gefühl war einfach weg. Stumm nickte sie ihm zu.
    „Bestimmt ist sie gerade Kaffee holen“, sagte Bill darauf.
    Chrissie nickte erneut.
    „War sie auch so freundlich zu euch?“
    „Sie waren sehr nett zu uns, als wir herunterkamen“, antwortete Dolph schnell. „Ganz im Gegenteil zu gestern. Seltsam, das alles.“ Mehrmals strich Dolph sich über seinen Schnauzer und sah Bill nachdenklich an.

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