Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
Dolph. Sanft strich er über Chrissies kalte Stirn. „Ich wollte es, weil ihre Mom sehr gerne hier herkam.“
„Alles, was ich jetzt unternehme, kann falsch sein“, sagte Bill darauf. „Sie halten Helen irgendwo gefangen. Sie hat wahrscheinlich etwas entdeckt und wurde dabei erwischt. – Es muss etwas mit dieser schwarzen Messe zu tun haben. Wenn Chrissie wieder zu sich gekommen ist, muss ich mit ihr darüber reden.“
„Das heißt, du unternimmst jetzt nichts?“
„Solange sie Helen in ihrer Gewalt haben, muss ich jeden Schritt dreimal überdenken.“ Bill trat an das Bett heran. „Ich kenne mich mit Verbrechern aus, Dolph. Verbrecher haben Systeme. Verbrecher werden oft vom selben Motiv angetrieben. Aber hier, hier haben wir es nicht mit nur einem Verbrecher zu tun. Hier scheint eine Organisation am Werke zu sein. Und ich weiß nicht, was die vorhaben.“
„Ich muss dich bewundern, Bill“, sagte Dolph zu ihm mit feuchten Augen. „Deine Ruhe ist bemerkenswert.“
Bill setze sich auf die Bettkante. „Ich bin nicht ruhig. Ich bin alles andere als ruhig. Ich bin schockiert! Ich bin wütend, aber ich muss Ruhe bewahren. Wenn ich Helen nicht zusätzlich in Gefahr bringen möchte, muss ich gelassen sein. Es fällt mir schwer – verdammt schwer.“ Auf einmal verspürte Bill eine Hand auf der Seinigen. Chrissie war aufgewacht.
„Sie lebt“, flüsterte sie ihm zu. „Ich weiß, dass sie lebt. Ich fühle das, Bill.“
Erstaunt sahen sie Chrissie an.
„Ich habe Angst vor dem Schlafen“, sprach sie weiter. „Aber ich bin so sehr müde. So müde...“ Ihre Augen schlossen sich wieder, gleichmäßige Atemzüge sagten ihnen, dass sie eingeschlafen war.
„Ich denke, wir müssen die Dunkelheit abwarten“, flüsterte Bill und begab sich wieder ans Fenster.
Kapitel 3
An Händen und Füßen gefesselt, den Mund mittels Lumpen und Klebeband geknebelt: Helen lag auf einem feuchtkalten Steinboden. March hatte ihr einfach den Inhalt einer Flasche Whisky über die Verletzung geschüttet und sie danach im Dunkeln liegen lassen.
Helen wusste nicht ob es Tag oder Nacht war. Auch wusste sie nicht, wie lange sie schon hier war. Die modrige Luft sagte ihr, dass man sie in einem Keller eingesperrt hielt. Zweimal war March nun schon bei ihr gewesen und hatte ihr Essen gebracht. Irgendetwas, das kaum zu genießen war. Wollte sie jedoch einigermaßen bei Kräften bleiben, musste sie es essen.
Kein Wort durfte sie dabei sprechen. Die Alte hatte ihr gedroht. Gedroht damit, sie sofort zu töten, sollte sie auch nur einen Ton von sich geben. Helen zog es vor, Folge zu leisten. Sie wusste, dass Bill alles daran setzen wird, sie zu finden. Früher oder später wird dies der Fall sein – und dann Gnade ihr Gott!
Wieder erwachte sie aus einem tauben Schlaf, in den sie ständig verfiel. Versuche, sich von den Fesseln zu befreien, hatte sie längst aufgegeben. Der dünne Draht schnitt ihr nur noch tiefere Wunden in das Fleisch.
Ein Geräusch war es, das sie aufhorchen ließ.
Jemand öffnete die Kellertür, schloss sie jedoch gleich wieder zu, was bisher noch nicht der Fall gewesen war. Die Holztritte knarrten unter den Tritten des Eindringlings, der nur langsam die Stufen hinab stieg. Helen befand sich von der Treppe aus gesehen im linken hinteren Eck des gewölbten Kellers. Fahles Laternenlicht schimmerte ihr entgegen. Elektrischen Strom schien es da unten nicht zu geben. Gespannt sah sie in die Richtung des Treppenaufganges. Es dauerte lange, sehr lange, bis sie die Person in dem schwachen Licht zu Gesicht bekam. Hang Wayne. Hämisch grinste er sie an, als er Helens enttäuschtes Gesicht im Lichtkegel erblickte.
Unweit von Helen stellte er die Lampe auf den Boden. Ängstlich beobachtete sie, wie er sie anstarrte, sie mit gierigen Blicken durchbohrte. Helen versuchte, zurückzuweichen. Sie konnte nur erahnen, was der Alte mit ihr vorhatte. Langsam näherte sich seine Hand ihren Füßen, die Helen angewidert so weit zurückzog, wie die Fesseln es zuließen. Seine Hand folgte ihr, sowie sein lüsterner Blick, die vor Verlangen aufflackerten. Flach legte er seine Hand auf ihre Waden und ließ sie Stück für Stück auf der Jogginghose an ihren Beinen entlang gleiten. Helen hatte nicht die geringste Chance sich zu wehren. Tränen trieben es ihr aus den Augen. Tränen der Wut, Tränen der Verzweiflung.
Seine Finger hatten nun ihre Hüften erreicht. Gehässig leckte er sich die Lippen, während er sich neben sie kniete. Mit
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