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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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parkte meinen Wagen unten am Friedhof. Als ich zurückkam, waren meinen Reifen zerstochen. Und da – da begegnete ich jemanden, der – der war so schauderhaft. Ich hatte Angst! Eine Scheißangst! Dieser Typ – ich habe noch nie in meinem Leben so einen verwahrlosten Menschen gesehen. Mehr Tier als Mensch.“
    Nun perlten sich auf Wesleys Stirn die Schweißtropfen. „Ein – Menschtier?“, fragte er ihn fast lautlos.
    „Nein, nein. Ein Penner. Ein – ein Landstreicher. Er wollte Zigaretten. Ich gab ihm welche, dann verschwand er wieder.“
    „Ein Landstreicher.“ Wesleys Atem ging schwer. „Hier – in Harbourn?“ Sein Blick wanderte zu Arnold. Fragend sah er ihn an.
    „Ich finde ihn“, zischte Arnold und zog den Revolver hervor. „Hang, wie starb Hang?“
    „Vermutlich ein Unfall.“ Wesley fuhr sich mit dem Handrücken über die klatschnasse Stirn. „Auch bei meinem Auto wurden die Reifen aufgestochen. Und das, was Ron vorhin gesagt hatte, Arnold. Das war der Grund, warum Pater Athelwolds in die Stadt wollte.“
    „Was – meinst du?“
    „Die Menschen hier haben sich verändert“, sagte er. „Aber nicht erst seit zwei Tagen.“ Nun lag sein Augenmerk auf Ron. „Schon seit einigen Wochen bemerke ich – und auch der Pater – diese Veränderungen.“
    „Seit – Wochen?“ Ron sah ihn verwundert an. „Mir war nichts aufgefallen. In der ganzen Woche nicht, als wir hier feierten.“
    „Vereinzelt. Es trat vereinzelt auf.“
    „Und – die Ursache?“
    Wesley schwieg. Als würd er nachdenken.
    „Setz dich, Arnold“, forderte er ihn auf und zeigte auf den Lehnstuhl neben dem Schreibtisch. „Und steck den Revolver weg. Du wirst ihn heute nicht brauchen.“
    „Oh doch“, kam es spontan zurück. Arnold kam der Aufforderung nach und streckte ihm seine verletzte Hand entgegen. „Ich werde diesen Landstreicher jagen. Niemand kann es wagen, hier in Harbourn sein Unwesen zu treiben.“
    Doc Wesley begann, den Verband zu lösen. Eingehend betrachtete er sich die Schnittwunde. Drei Stiche waren nötig, um die klaffende Wunde zu schließen.
    „Wie ist das genau passiert?“, fragte er ihn. „Und habe keine Sorge – ich erzähle deinem Vater nichts davon.“
    „Hm“, brummte Arnold. „Ich habe ein Glas festgehalten, dabei zersprang es in meiner Hand.“
    „Beim Gläserrücken?“
    Arnold rümpfte die Nase. „Ja – bei dieser spanischen Hokuspokus-Show.“
    „Und – dann?“ Wesley ließ ihn nicht aus den Augen. Keine Sekunde lang.
    „Von diesem Fenstergeklapper weiß ich nichts“, sagte er. „Und dass ein Vorhang wackelte, kann ich auch nicht bezeugen.“
    „Eine Sinnestäuschung?“
    „Nein“, sagte Ron mit fester Stimme. „Das war niemals nie eine Sinnestäuschung. Schön wär‘s. Wirklich, schön wäre es. Sie können ja seine Cousine fragen. Sie war dabei.“
    „Betty?“
    „Ja, Betty war dabei. Ich glaub aber nicht, dass sie so etwas gesehen oder gehört hat.“ Arnold rümpfte schon wieder seine Nase. „Was hast du für eine Vermutung? Was ist los in Harbourn? Warum sind die Leute komisch? Und was hat ein Landstreicher auf einmal hier zu suchen?“
    „Viele Fragen auf einmal“, kam es zurück. Er schaute auf Ron, als er sagte: „Bestimmt habt ihr einmal etwas von einem PSI-Prozess gehört – oder?“
    Beide schüttelten sie den Kopf.
    „Ein PSI-Prozess ist ein Prozess, der sich auf die Psyche des einzelnen Menschen auswirkt. Parapsychologische Veränderungen.“ Wesley hielt inne und sah zwischen ihnen hin und her. „Ein Verhaltensphänomen, dessen Erklärungen über die Kenntnisse der heutigen Wissenschaft hinausgehen“, zitierte er dann die Worte seines damaligen Professors. „Bisher sind solche Fälle nur bei einzelnen Personen vorgekommen“, setzte er seine Erklärung fort. „Und nicht gleichzeitig bei mehreren. Schon gar nicht bei einer gesamten Dorfgemeinschaft.“
    „Er war da“, beharrte Ron energisch. „Auch wenn du es nicht wahrhaben willst, Arnold. Theodor war da. Ich fühlte seine Anwesenheit. Ich spürte ihn. Überall!“
    Wesley verband Arnolds Wunde wieder und sah ihm daraufhin ins Gesicht. „Wir sollten mit Pater Athelwolds darüber reden“, sagte er zu ihm. „Hangs Tod gibt mir zu denken.“
    „Aber doch nicht über einen Geist“, wehrte Arnold sich. „Das ist doch Quatsch. Völliger Quatsch.“
    „Gott spricht seltsam mit den Menschen“, erwiderte Wesley. „Der Gottesdienst – Arnold, das ist ungewöhnlich. Das ist nicht normal und

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