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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Sicht durch das Tor gewährt wurde und er March erblicken konnte, die gerade dabei war, ein Grab auszuheben. Dem Erdhäufchen nach arbeitete sie noch nicht sehr lange daran.
    Bill zog sich wieder zurück. „Die alte Wayne“, flüsterte er. „Sieht aus, als würde sie ein Grab ausheben.“
    „Hang Wayne“, murmelte Ron vor sich hin. Bill sah ihn fragend an.
    „Sie schaufelt wohl ein Grab für Hang“, sagte Ron auf Bills fragenden Blick hin. „Er ist tot.“
    „Tot?“, entfuhr es Bill unterdrückt. Kurz warf er nochmals einen Blick in den Friedhof. Schaufelhieb um Schaufelhieb warf sie die Erde beiseite.
    „Gehen wir!“, stieß Bill zwischen den Zähnen hervor. Leise entfernten sie sich wieder. Verstohlen spähte Ron von einer Seite auf die andere – und immer wieder fasste er sich an die linke Brust.
    Extrem schnell hastete Bill zurück. Ron wurde von einer plötzlichen Unruhe ergriffen. Nervös biss er sich auf die Unterlippe und durchforschte regelrecht die Gegend. Hierbei entging ihm die Erdmulde, in die er hineintrat. Augenblicklich verbreitete sich ein bleierner Geschmack in seinem Mund; Blut verteilte sich zwischen den Zähnen und seine Unterlippe begann fürchterlich zu brennen.
    „Verdammt!“ Er blieb stehen und spuckte eine Ladung Blut auf die Erde. Vorsichtig tastete er nach seiner Unterlippe.
    „Ich hab mir in die Lippe gebissen“, rief er zu Bill, der abrupt stehen geblieben war und sich ihm zuwandte.
    „Lass mal sehen!“, forderte Bill ihn auf und stellte sich direkt vor ihn. Mit zwei Fingern zog Ron seine Lippe etwas nach vorn. Im selben Augenblick bemerkte er über Bills Schulter hinweg einen Schatten. Sekunden darauf tauchte der Landstreicher vor seinen Augen auf. Lautlos, praktisch aus dem Nichts erschien er, sah Ron an, und verschwand wieder.
    „Nicht sehr schlimm“, sagte Bill nach einer Weile. „Wird zwar schmerzhaft sein, aber das vergeht wieder.“
    Ron hatte Bills Worte gar nicht wahrgenommen. Das plötzliche Auftauchen des Landstreichers wirkte in ihm wie das Erscheinen eines Geistes! Ein furchtbarer Schreck steckte in seinen Knochen. Ein Schreck, den Bill völlig anders interpretierte.
    Bill setzte den Weg schweigend fort und drängte fieberhaft dem Hotel entgegen, das unscheinbar vor ihnen auftauchte.
    Nichts Besonderes, das ihn veranlasst hätte, das Hotel nicht zu betreten. Rasch überquerten sie den Parkplatz. Langsam öffnete Bill die Tür und ließ Ron an sich vorbei gehen, um dadurch zu verhindern, dass er die Tür einfach zufallen ließ.
    „Nach oben“, hielt er Ron zurück, der direkt auf das Restaurant zuhielt.
    „Sally“, flüsterte Ron. „Bevor wir dich hier herausgeholt haben, lag sie auf dem Küchenboden.“ Jedes Wort schmerzte ihn.
    Bill sagte nichts mehr. Er zog seinen Revolver und betrat das Restaurant. Ohne Zögern würde er Sally niederschießen.
    Ron fasste sich schon wieder an die linke Brust, rieb heftig daran und bückte sich, um auch an seiner linken Wade zu reiben. Bill konnte dies nicht mehr sehen – ihm wäre der fürchterliche Ausdruck in Rons Gesicht mit Sicherheit nicht entgangen.
    Langsam, nur Schritt für Schritt, folgte ihm Ron.
    Die Küchentür stand offen, sehen konnten sie jedoch nichts.
    Ron spähte an Bill vorbei.
    „Sie ist weg“, flüsterte er und Bill trat in die Küche. Wohin er auch sah, überall Blutspuren. Sally war verschwunden. Mit ihr auch die abgesägte Schrotflinte! Aufmerksam musterte Bill die Einschusslöcher in der Kellertür.
    „Das sind typische Einschusslöcher, wie sie nur ein Schrotgewehr verursachen kann“, sagte er zu Ron.
    Ron zuckte nur mit den Schultern.
    „Wir müssen davon ausgehen, dass sie sich irgendwo hier verborgen hält“, flüsterte Bill eindringlich. „Das heißt für uns, allerhöchste Achtsamkeit. Wir gehen jetzt nur nach oben und holen das Gepäck, mehr nicht. Erst wenn ich die anderen bei Arnold Larsen in Sicherheit weiß, fange ich an, hier ein wenig herumzuschnüffeln.“
    Schweigend nickte Ron ihm zu.
    „Beeilen wir uns“, drängte Bill. Nichts ließ er unbemerkt. Jeden Winkel suchte er mit den Blicken ab, den Finger am Abzug seines Revolvers. Das Foyer betrat er erst, nachdem er es Millimeter für Millimeter mit den Blicken abgetastet hatte. Ron gab er die Instruktion, seine Aufmerksamkeit hinter sich zu richten. Die Treppe nicht aus den Augen lassend schlichen sie sich dem Aufgang entgegen. Nicht das geringste Geräusch, nicht einmal das Ticken einer Uhr war zu

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