Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
kann. Bei einer gesamten Dorfgemeinschaft bin ich jedoch skeptisch.“
„Was alles ist schon passiert?“, wollte Bill darauf wissen.
Wesley sah sich um. Auf Chrissie blieb sein Blick haften. Sie war eingeschlafen. Erleichtert drehte er sich wieder seinem Gesprächspartner zu. „Vergangene Nacht haben wir Pater Athelwolds –“, wieder warf er einen Blick auf Chrissie. Er wollte sich noch einmal vergewissern, dass sie auch wirklich schlief, „wir haben ihn –“, Wesley stockte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Deutlich schwebte ihm der grausige Anblick vor Augen „Pater Athelwolds wurde auf bestialische Weise ermordet.“
Helen entfuhr ein unterdrückter Aufschrei. Wie ein gewaltiger Fausthieb traf Bill diese Nachricht. „Der Pater…tot!“
„Wir haben ihn in das Pfarrhaus gebracht“, setzte Wesley noch hinzu. „Kannten Sie ihn denn?“, sprach er darauf seine Verwunderung über die Betroffenheit aus.
„Einen Tag nach unserer Ankunft haben wir ihn kennengelernt.“ Bill sah seine Frau dabei an. „Meine Frau hatte etwas sehr Merkwürdiges in der Kirche entdeckt“, sprach er nachdenklich weiter. „Leider habe ich es nicht zu Gesicht bekommen.“
„In der Kirche?“
„Das zeremonielle Schaubild einer Schwarzen Messe“, sagte Helen. „Wissen Sie, was das ist?“
„Eine schwarze Messe?“ Arnold hatte bisher aufmerksam der Unterredung zugehört. Erschrocken kam er dem Schreibpult nun einen Schritt näher. „Sagten Sie, eine schwarze Messe?“
„Wissen Sie denn etwas davon?“, hakte Helen sofort ein, wobei sie Arnold direkt ins Visier nahm. Unweigerlich musste dieser zur Seite sehen.
„Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass –“, Arnold hielt für einen Moment inne. Kurz schaute er auf seinen Freund, der ebenfalls dem Schreibtisch näher gekommen war. „Das würde ja bedeuten, dass sich“, wieder stockte Arnold, um sich nach seinem Freund umzusehen, „dass sich in Harbourn eine – wie soll ich sagen, dass sich eine Sekte in Harbourn eingenistet hat?“
„Ein Satanskult“, verbesserte Helen. „Sie haben recht. Es könnte sich um solch eine Sekte handeln.“
Abwehrend bewegte Doc Wesley seinen Kopf hin und her. „Kaum vorstellbar, dass sich innerhalb weniger Tage ein ganzes Dorf einer Sekte unterwerfen würde.“
„Da bin ich ganz Ihrer Meinung“, bekräftigte Bill seine Aussage. „Dennoch sollten wir der Sache nachgehen. Es könnte ja auch sein“, er sah Wesley eindringlich an, „dass der Virus von einem Wahnsinnigen unter den Leuten verbreitet wurde. Wäre das möglich?“
„Trinkwasser“, entfuhr es Wesley. „Wenn, dann nur über die Trinkwasserversorgung.“
Ron zuckte merklich zusammen. Helen entging diese spontane Reaktion nicht. Obwohl sie sehr geschwächt war, sie war mit allen Sinnen bei der Unterhaltung.
„Ich habe kein Trinkwasser getrunken“, stellte Wesley nach kurzem Überlegen erleichtert fest. „Vielleicht war es auch nur an einem einzigen Tag verseucht. An jenem Tag, als ich mit Pater Athelwolds in der Stadt war.“
„Welcher Tag ist das gewesen?“, wollte Bill sofort wissen.
„Vor genau zwei Tagen“, erinnerte sich Wesley.
„Und wann sind Sie zurückgekommen?“
„Am Nachmittag aber –“ Wesley überlegte, „es war schon zuvor. Ich habe schon vor meiner Abwesenheit Veränderungen festgestellt.“
„Trinken Sie nur abgekochtes Wasser?“
„Niemals anders“, konnte Wesley mit Bestimmtheit sagen.
„Gut“, meinte Bill darauf. Vorsichtig erhob er sich aus dem Sessel. Seine Glieder schmerzten höllisch. Langsam bewegte er sich hinter dem Schreibtisch hervor, begab sich zum Fenster und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, sodass er von diesem Standpunkt aus jeden ins Visier nehmen konnte.
„Tatsache ist“, begann er daraufhin zu reden, „dass wir hier so gut wie eingeschlossen sind. Mein Auto wurde unbrauchbar gemacht. Vermutlich wird es sich mit den anderen Fahrzeugen genauso verhalten.“ Wesley und Arnold bestätigten dies, indem sie Bill zunickten. Ron dagegen sah nur kurz auf. „Des Weiteren ist es unmöglich, irgendwelche Nachrichten nach außen zu übermitteln.“ Wieder nickten sie ihm zu. Diesmal hielt Ron seinen Kopf aufgerichtet. Erwartungsvoll musterte er auf einmal den Kommissar. „Auch brauchen wir nicht darauf zu hoffen, Hilfe von außerhalb zu erhalten. Genauso würden sie augenblicklich eingeschlossen sein, bevor sie überhaupt bemerken, was in Harbourn vor sich geht. Ich denke, dass wir es mit
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