Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
unwahrscheinlich.“
„Er hat dir alles gesagt?“
„So genau will ich das gar nicht wissen. Geister! Ich tu mir schon schwer, an einen Gott zu glauben.“
„Dann ist Ron wirklich übergeschnappt“, entfuhr es Arnold. „Das erklärt mir vieles.“
„Was erklärt es dir?“
„Ron ist im Grunde genommen ein Feigling“, sagte er gerade heraus. „Ein Angsthase, dem ein X für ein U verkauft werden kann. Ron ist naiv. Naiv, aber liebevoll.“
„So habe ich ihn aber gar nicht kennengelernt.“ Bills Stirn faltete sich. „Von Angst war keine Spur zu sehen. Die hat er überwunden, sagte er zu mir.“
„Das meine ich“, kam es zurück. „Wie kann man eine Angst so schnell überwinden? Du hättest den toten Pater sehen sollen. Sein Gesicht war auseinandergerissen. Sein Kiefer“, Arnold fasste sich an sein Kinn, „einfach weggerissen. Da war nur noch ein Loch, aus dem das Blut herausquoll. Und das war gestern. Erst gestern!“
„Josephs Vermutung kann schon zutreffen“, meinte Bill darauf. „Ein Virus. Doch irgendjemand muss diesen Virus in Umlauf gebracht haben. Und diesen Jemand müssen wir finden.“
„Du willst weg von hier“, kam es spontan zurück.
„Um wieder zu kommen, Arnold. Ich will zurück, um mit Verstärkung wieder zu kommen. Und jetzt lass uns gehen! Mir brennt es auf einmal unter den Fingernägeln.“
Es dauerte nicht sehr lange, dann hatten sie das Pfarrhaus durchsucht. Von der Leiche des Paters war nicht die Spur. Keine Schleifspuren, keine Blutspuren; Als hätte er sich in dem Vorraum in Luft aufgelöst.
Du sagst, die Veränderung ist schon seit einigen Wochen?“ Henriece sah Doc Wesley eindringlich durch den Rückspiegel an. Lautlos rollte sein Mustang den Berg hinab. Dolph saß neben ihm auf dem Beifahrersitz.
Unmittelbar vor den ersten Häusern bremste er seinen Wagen und brachte ihn am abschüssigen Straßenrand zum Stehen.
„Ich kann diese verdammte Geschichte einfach nicht glauben“, wiederholte Wesley sich zum x-ten Mal. „Wie um alles in der Welt –?“
„Denken Sie nicht darüber nach“, fiel ihm Henriece ins Wort. „Die Wissenschaft wird niemals begreifen, dass sie nur die Frucht aus dem Samen ist, den sie für den Ursprung des Lebens h ält .“
Wesley erwiderte nichts darauf. Schweigend stieg er aus, als Dolph ihm den Sitz vorklappte.
„Wie abgemacht, ich bleibe beim Wagen“, sagte Dolph.
„Pass gut auf dich auf“, machte Wesley eine Bemerkung. „Sobald wir die Anderen gefunden haben, kommen wir zurück.“
„Ich pass schon auf mich auf“, erwiderte Dolph, indem er seine Hand auf den Revolver legte, den ihm Wesley gegeben hatte.
Nebeneinander schritten Henriece und Doc Wesley den Berg in Richtung Park hinab. Das war derselbe Zeitpunkt, indem Bill und Arnold mit der Durchsuchung des Pfarrhauses fertig waren.
Dolph folgte ihnen so lange mit dem Blick, bis sie seinem Sichtfeld entschwunden waren. Ohne zu zögern hatte er sich dazu bereit erklärt, die Wache über das Fahrzeug zu übernehmen. Ihre einzige Fluchtmöglichkeit – Dolph schwor, es mit allen Mitteln zu verteidigen!
Glühend heiß brannte die Sonne auf ihn nieder. Die Hitze machte ihm schwer zu schaffen. Auch seine Verletzung schmerzte unaufhörlich. Die Wunde pochte, die Sonne brannte.
Den Revolver schussbereit setzte er sich vor das Auto in den Schatten des Wagens.
Nicht ein Laut drang zu ihm. Nicht einmal das Gezwitscher eines Vogels oder das Summen eines Insekts!
In kurzen Abständen stand er auf, um sich umzusehen. Nichts, das seinen Argwohn erregte. Es war einfach alles tot!
Das erste Haus war nur zwanzig Meter von ihm weg. Es war das Haus des Schuh- und Ledermachers von Harbourn. Kevin und Rosemarie Rees bewohnten es mit ihren beiden Kindern Justin und Jacqueline.
So sehr er das Haus auch betrachtete, er konnte niemanden sehen. Weder den kleinen schmächtigen Mann mit den wenigen Haaren und dem dicken Schnauzer, noch die Frau mit der dicken Hornbrille und dem knopfgroßen Leberfleck auf der linken Wange. Er stand am oberen Fenster und beobachtete ihn. Sie hatte die Haustür einen Spaltbreit geöffnet, durch den sie spähte.
Einige Minuten verstrichen, ohne nennenswerten Zwischenfall. Dolph wurde ungeduldig. Die Abstände wurden kürzer, sein Gesichtsausdruck finsterer.
Als er sich zum x-ten Male wieder in den Schatten gesetzt hatte, verschwand auf einmal das Gesicht des Schuhmachers und die Tür wurde schnell und lautlos geschlossen.
Charles Bansly, der Besitzer von
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