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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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zeigte auf Helen. „Er ist Kripobeamter. Eigentlich wollten sie in Harbourn ihre Flitterwochen verbringen. Bill sieht sich im Dorf um. Ron erzählte etwas von einem Landstreicher, den er gesehen haben will.“
    „Einen Landstreicher?!“ Henriece horchte auf.
    „Ja, ein Landstreicher, den aber nur Ron bisher gesehen hat.“
    Ein Schauer nach dem anderen lief über seinen Rücken. Theodor hat um ein Vielfaches mehr Macht, als ich je angenommen habe!, durchfuhr es ihn. Sieh der Zukunft mit allem Möglichen ins Auge, rief er sich die Worte des namenlosen Mönchs zurück. Allem Möglichen! – Nur Ron hat ihn gesehen. Rons Vater ist vergangene Nacht tödlich verunglückt. Wir müssen sie finden, Ron und den Landstreicher! – „Ich gehe mit!“, sagte er daraufhin entschlossen.
    „Ich mag ihn nicht besonders“, sagte Arnold zu seinem Freund. „Und dass er meinen Vater kennt, gibt ihm lange nicht das Recht, zu bestimmen.“
    „Ich finde ihn ganz nett“, erwiderte Ron.
    Sie verließen soeben die Kirche aus dem Nebeneingang. Arnold wollte es sich nicht nehmen lassen, nochmals zu prüfen, ob die Kirche verschlossen war oder nicht. Wären sie den direkten Weg gegangen, hätten sie Henrieces Wagen gehört. Somit ist ihnen das allerdings entgangen.
    Unruhig schaute Ron um sich und fasste sich immer wieder an die linke Brust.
    „Was ist los mit dir?“, fragte Arnold. „Du bist – total anders.“ Prüfend sah er ihn an.
    „Wie anders?“
    „Ich kenne dich eigentlich als – als Angsthasen.“ Arnold lächelte kühl, als er das sagte.
    „Wie – bitte?!“ Mit aufgerissenen Augen starrte er auf seinen Freund. Unmittelbar vor der Veranda des Pfarrhauses blieben sie stehen.
    „Etwas stimmt nicht mit dir“, bohrte Arnold weiter. „Seitdem du verschwunden warst.“ Er fixierte Rons Augen, der seinem Blick keine Sekunde lang auswich. Wieder fasste er sich an die linke Brust und rieb daran.
    „Was hast du denn da?“, wollte Arnold wissen. „Warum fasst du dir immer wieder an die Brust?“
    „Nichts habe ich“, kam es spontan zurück. „Und wenn, dann geht‘s dich nichts an.“ Abrupt wandte er sich der Veranda zu. Arnold packte ihn an der Schulter.
    „Verdammt Ron!“, zischte er. „Irgendwas verbirgst du vor mir. Ich will wissen was! Hat es etwas mit dem Landstreicher zu tun?“
    Ron legte ihm die Hand auf die seinige und drückte sie unsanft weg. „Ein Freund steht hinter einem“, sagte er nur.
    „Du Idiot!“, entfuhr es Arnold. „Du verdammter Idiot! Denkst du, mir macht das Spaß? Denkst du das?“
    Ron drehte sich ihm zu. Das erste Mal, dass Arnold so etwas wie Zorn in den Augen seines Freundes sah.
    „Chrissie“, sprach er sehr leise. „Sie mag vielleicht dein Geld, vielleicht gefällst du ihr auch – aber deinen Charakter, den wird sie nie mögen. Dein Charakter, Arnold, ist scheiße!“
    Arnold verschlug es die Sprache. „Was – sagst – du – da?“ Fassungslosigkeit vermischte sich mit Wut.
    „Lass sie! Lass Chrissie in Ruhe. Lass deine dreckigen Finger von ihr. Sie ist viel zu anständig für dich!“
    „Sag mal – spinnst du? Bist du jetzt total übergeschnappt?“
    „Ich will‘s nur mal gesagt haben“, erwiderte Ron. „Einfach mal gesagt. Und jetzt lass uns den Pater ins Leichenhaus schaffen. Ich möchte nämlich auch noch ein wenig mit Chrissie plaudern.“
    „Tsss“, entfuhr es Arnold. „Ich glaub, du drehst durch.“ Kopfschüttelnd schritt er an ihm vorbei und steckte den Schlüssel in das Schloss. Abrupt wandte er sich ihm wieder zu und packte ihn mit beiden Händen am Kragen. Arnold war nicht nur der Schönere und der Reichere, er war auch der Stärkere. Nur noch ein Blatt Papier trennte ihre Gesichter voneinander. „Der Landstreicher“, hauchte er ihm ins Gesicht, „was hat er wirklich von dir gewollt?“
    „Warum ist dir das so wichtig?“, fragte Ron, der sich nicht einmal ansatzweise wehrte. „Kennst du ihn denn?“ Ein Grinsen flog über sein Gesicht.
    Arnold schubste ihn von sich. „Der Virus. Ich glaube, du hast ihn in dir!“ Er wandte sich wieder der Tür zu und öffnete sie. „Jetzt lass uns unseren Job erledigen“, sagte er und drückte sie auf. Entsetzt machte er einen Schritt zurück.
    „Er ist weg!“ Fassungslos starrte er auf die Stelle, an der sie den Pater abgelegt hatten. Eine vertrocknete Blutlache auf dem Dielenboden wies noch darauf hin. „Jemand muss ihn geholt haben“, flüsterte er. Sein Blick schweifte von dem Blutfleck zu seinem

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