Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
drückte ihn gegen die Wand. „Sperren wir ihn in den Keller“, sagte er zu Arnold. „Such du die Tür. Ich denke, dass wir der Sache einen gewaltigen Schritt näher gekommen sind.“
Arnolds Augenbrauen zogen sich merklich zusammen, als er sich abwandte.
Zielstrebig schritt er auf die Tür neben dem Hauseingang zu. Gleichzeitig, als er sie öffnete, drehte er einen Lichtschalter, der außerhalb angebracht war.
„Du kennst dich aus?“, wunderte sich Bill darüber.
„War mir klar, dass dies die Kellertür sein muss“, erwiderte Arnold, ohne sich dabei umzudrehen.
„Dafür hast du den Lichtschalter aber schnell gefunden“, murmelte Bill in sich hinein. Nicht gerade sanft packte er Ron und stieß ihn vorwärts.
Wie in Bansly‘s Laden, befand sich auch hier unmittelbar nach der untersten Stufe eine weitere Tür. Arnold hatte sie schon geöffnet und war bereits in den kleinen Vorkeller eingetreten, der nur von gedämpftem Licht erhellt wurde. Von dort aus konnte in drei weitere Räume gelangt werden, allerdings war nur ein Raum mit einer Tür versehen. Er war direkt neben dem Treppenaufgang, mittels eines Riegels verschlossen. Arnold war gerade dabei, die Tür zu öffnen, als Bill die unterste Stufe erreicht hatte. Ein dunkler kalter Raum, aus dem modernde Luft zu ihnen drang. Bis auf ein paar wenige Weinfässer schien nichts darin zu sein.
„Wie für ihn geschaffen“, bemerkte Bill und betrat den Weinkeller, indem er Ron vor sich herschob.
Ein Licht gab es darin nicht, daher musste er sich mit dem schwachen Schein begnügen, der durch die Türöffnung fiel. Spinnweben und Kerzenhalter an der Wand fielen ihm noch auf – der Raum schien nicht sonderlich gepflegt zu werden.
Dass Arnold sich einfach entfernt hatte, bemerkte er nicht. So gut es eben bei diesem spärlichen Licht ging, begann er den Raum zu untersuchen. Es blieb dabei; außer zwei großen und vier kleinen Weinfässern gab es wirklich nichts, was Ron hätte von Nutzen sein können. Rückwärts verließ er wieder den Raum, um sogleich die Tür zu schließen und den Riegel vorzuschieben.
Ein leises Geräusch erhöhte seine Aufmerksamkeit. Jetzt erst, als er sich umschaute, bemerkte er, dass Arnold gar nicht mehr in seiner Nähe war.
„Mist“, entfuhr es ihm ärgerlich. Das Geräusch kam aus dem hinteren Teil des Kellers. Mit gezückter Waffe ging er auf einen der türlosen Räume zu. Schritte näherten sich. Sekunden darauf kam Arnold zum Vorschein.
„Da unten ist er nicht“, sagte er zu Bill, der ihn zornig musterte.
„Verdammt“, zischte Bill. „Wir müssen zusammenbleiben und zusehen, dass wir von hier wieder verschwinden. Den Keller nehmen wir uns später vor!“
„Sollten wir nicht nach der Leiche suchen?“, fragte er trotzig.
„Habt ihr vorhin nicht das Motorengeräusch gehört?“ Mit verengten Augen sah Bill ihn an.
„Motorengeräusch?“ Arnolds Stirn legte sich in Falten.
„Ja verdammt! Ein Auto fuhr durch Harbourn. Kann sein, dass Joseph es geschafft hat.“
„Nein, wir haben nichts gehört.“
„Weil ihr nicht das getan habt, was ich euch aufgetragen habe“, entgegnete Bill ärgerlich. „Ich habe euch verfolgt, Arnold. Ihr ward in der Kirche. Das war nicht unsere Abmachung!“
Arnold wurde rot wie eine Tomate. „Du hast uns nachspioniert?“
„Verflucht noch mal! Ich hab dir vorhin das Leben gerettet!“
„Du hast gewusst, dass Ron –?“
„Ron hatte etwas zu verbergen“, unterbrach ihn Bill. „Gewusst habe ich es nicht.“
„Und was nun?“
„Auf jeden Fall bleiben wir zusammen. Durchsuchen wir das Haus nach der Leiche. Danach gehen wir zurück.“
„Und Ron?“
„Nehmen wir mit! Ron wird uns einiges zu erzählen haben.“
„Verdammt noch mal! Warum Ron? Warum – Ron? Ich kapier das nicht. Ron ist der Letzte, dem ich so etwas zutrauen würde.“
„Vielleicht hat er den Virus“, meinte Bill darauf. „Ich suche jetzt aber auch nicht nach Erklärungen. Wir müssen zusehen, dass wir von hier weg kommen.“
„Ich kann mir das alles nicht erklären“, sagte Arnold und stieg die Stufen hinauf. „Und wenn der Spanier doch recht hat?“
„Dieser Henriece?“ Bill ließ Arnold nicht eine Sekunde lang aus den Augen. Arnold blieb stehen und drehte sich um.
„Du – weißt von ihm?“ Erstaunt sah er Bill dabei an.
„Ron erzählte mir davon.“
„Was hat Ron erzählt?“
„Von eurer Geisteranrufung.“ Bill suchte seinen Blick. „Unwahrscheinlich, Arnold. Sehr
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