Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
Dort können wir reden.“
„Geht es dir auch so?“, fragte Frank darauf.
„Was meinst du?“
„Irgendwie fühle ich mich total befreit. Die ganze Zeit über steckte eine scheiß Angst in mir. Nächtelang konnte ich nicht schlafen. Seitdem uns March dieses komische Zeichen unter die Brust geritzt hat, ist es wie weggeblasen. Geht es dir auch so?“
„Mach dir darüber besser keine Gedanken, Frank“, erwiderte Baker. „Wir sitzen alle im selben Boot. Wenn wir nicht enden wollen wie der hier, oder wie Hang und Sally, dann sollten wir tun, was er von uns verlangt.“
„Es stört mich, dass Doc Wesley bei ihnen ist“, entgegnete Frank. „Und Arnold. Wir sind doch zusammen bei dir –“, er schaute auf Neil Stanley, „in die Schule gegangen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich gegen ihn stellen. Ich kann es einfach nicht. Oder was meinst du, Neil? Ist schon okay, wenn ich Neil zu dir sage – oder?“
Mehr konnte Henriece nicht mehr vernehmen, da sie sich langsam von der Kirche entfernten. Doch das, was er gehört hatte, war sehr aufschlussreich!
Kapitel 6
Sollte je die Kraft dieser drei Symbole, die des Feuers, der Ewigkeit und des Geistes dir versagen, so sehe der Zukunft mit allem Möglichen ins Auge. Zweifle doch niemals an ihrer Wirkung, denn das wird der Untergang sein, vor dem dich diese drei kleinen Amulette zu schützen wissen.
Wieder und wieder musste Henriece an die letzten Worte des Mönches denken, als dieser ihm die drei Symbole zum Abschied überreicht hatte.
So schnell er konnte, war er zu Larsens Residenz zurückgerannt, um vor der drohenden Gefahr zu warnen. Über das, was er belauscht hatte, sprach er nicht. Dafür war nicht die Zeit. Für Bill war das wichtigste, das Haus zu verbarrikadieren und jegliche Art von Waffen zu finden, mit denen er sich verteidigen und töten konnte. Daran wollte Henriece sich jedoch nicht beteiligen. Er saß im Esszimmer Chrissie gegenüber, die ihn mit ängstlichem Blick musterte.
„Sie haben versagt“, flüsterte er vor sich hin. Das Kettchen mit den silbernen Anhängern ließ er ununterbrochen zwischen seinen Fingern hindurchgleiten.
„Was ist das?“, fragte Chrissie nach langem Schweigen. Helen betrat den Raum und setzte sich schweigend neben sie.
„Ich zweifle nicht an ihrer Wirkung“, sprach Henriece weiter, als hätte er die Frage nicht vernommen. „Zweifel – sind es die Zweifel?“
„Was ist das?“, wiederholte Chrissie ihre Frage und fasste nach seiner Hand. Henriece schaute auf. In seinen Augen war nicht die Spur von Angst.
„Ein Amulett“, sagte er ruhig. „Es wird uns beschützen. Was auch passiert, Chrissie, es wird uns beschützen.“
„Das?!“ Chrissie war verwirrt.
„Chrissie“, sprach er sie mit fester Stimme an. „Es gibt einen Weg, um herauszufinden, was in uns passiert.“
„Wie meinst du das?“ Chrissie schaute ihn an. Sie vertraute ihm.
Helen ließ ihn nicht aus den Augen. Sie beobachtete jede seiner Bewegungen.
„Wir beide haben dieselben Begegnungen“, sprach er weiter. „Wir beide haben in unserer seelischen Vergangenheit etwas erlebt, das sehr von Bedeutung sein muss. Wir beide werden von demselben Wesen heimgesucht, das uns etwas mitteilen möchte oder das uns sogar besitzen will.“
„Theodor?“ Chrissie fröstelte.
„Mit deiner Hilfe kann ich versuchen, in die Vergangenheit zurückzugehen“, sagte er und legte eine Hand auf die ihrige. „Unsere Seele ist unsere Erinnerung. Sie speichert Erlebtes und Vergangenes. Ich kann versuchen, die Vergangenheit zu erforschen und Erlebtes herauszufinden. Es kann uns helfen zu verstehen und es kann vielleicht auch ihm helfen, Ruhe zu finden.“
„Wie“?
„Hypnose. Ich versetze dich in einen schläfrigen Zustand und kann dadurch zu deiner Seele finden.“
„Das ist gefährlich“, sagte sie spontan.
„Ja, es ist gefährlich. Aber es ist ein Weg. Ein möglicher Weg.“
„Kann er dadurch in uns dringen?“
„Theodor kann jederzeit in uns dringen. Warum er es nicht macht, weiß ich noch nicht.“
„Ich tu es!“, erklärte sie sich bereit. „Ich bin bereit, mit dir diesen Schritt zu gehen. Wenn es uns hilft, mach ich es auf jeden Fall.“
Bill betrat den Raum.
Zusammen mit Doc Wesley hatte er Arnold und Bansly in die Sauna geschafft und dann abwechselnd am Flurfenster Posten bezogen.
„Sie sind nun auf dem Weg hierher“, sagte Bill, als würde er über etwas völlig Gewöhnliches berichten. „Joseph und ich machen uns
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