Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
Vom Netzwerk:
Immunreaktivität (trypsin-like immunoreactivity). Prinzip: Unter physiologischen Bedingungen diffundiert ein Teil des Pankreas-Trypsins ins Blut. Bei exokriner Pankreasinsuffizienz ist die Konzentration an Serum-TLI attenuiert (< 2,5 ng/ml. Ursprünglich spezifischer Test für den Hund, mittlerweile auch für die Katze erhältlich).
    •Folat-Test: Vom proximalen Dünndarm absorbiert, niedriger Wert bei Läsionen des proximalen Dünndarms.
    •Vitamin-B 12 -Test: Vom distalen Dünndarm absorbiert, niedriger Wert bei Läsionen des distalen Dünndarms.
    •Bei Bakterienwucherung synthetisieren die Bakterien die Folate und fixieren Vitamin B 12 , was eine Erhöhung der Folate und eine Verringerung des Vitamin B 12 zur Folge hat.
    •Sudan-II-Test auf Steatorrhö.
    •Lugol-Test nach Probefütterung zum Nachweis von Stärkekörnern (Pankreasinsuffizienz).
    •Mikroskopische Untersuchung auf Nahrungsausnutzung (v. a. auf Muskelfasern im Kot)
    •Sonographie: Anomalien der Darmwand, Tumoren.
    •Röntgenuntersuchung des Abdomens.
    •Hämatologische Untersuchungen (Entzündungssyndrom, Eosinophilie).
    •Harnstoff, Kreatinin.
    •Untersuchung auf Bandwürmer u. a. Dünndarmparasiten.
    •Die Endoskopie ermöglicht die Untersuchung des Duodenums (proximaler Abschnitt) und des Kolons sowie die Entnahme von Biopsien.
    •Laparotomie (und evtl. Biopsieentnahme): Lymphangiektasie. Anatomische Anomalien. Verschiedene spezifische und unspezifische Entzündungen.
    Abb. 1.8 Chronische Dünndarmdiarrhö des Hundes.
    Therapie
    Die Behandlung erfolgt grundsätzlich spezifisch, daher auch die Notwendigkeit der schrittweisen Diagnostik, wie oben ausgeführt.
    In jedem Fall ist eine Umstellung der Fütterung von Vorteil: Verabreichung von fettarmem, nahezu ballaststoffarmem, d. h. faserarmem Futter. Proteine und Fette sollten hochverdaulich sein.

    • Therapie mit Antiinfektiva:
    •Sulfasalazin (div. H. M.): 25 mg/kg, 2 × tgl.
    •Mesalazin (div. H. M.): 30 mg/kg, 2 × tgl.
    •Metronidazol (div. H. M.): 30 mg/kg, 2 × tgl.
    •Tetracyclin: 20 mg/kg, 3 × tgl.
    •Antidiarrhoikum mit spasmolytischer Wirkung:
    •Loperamid (div. H. M.): 0,1 mg/kg, 3 × tgl.
    •Symptomatische Therapie
Diarrhö (akute
).
    • Schutz der Darmschleimhaut: Sucralfat
(Ulcogant
® [H. M.]): große Hunde 1 g 3 × tgl., kleine Hunde 0,5 g 3 × tgl.
    Diätetik
    Die Diätetik (auch „spezielle Ernährung“ oder „angepasste Ernährung“) ist bei der veterinärmedizinischen Behandlung von Haustieren von großer Bedeutung.
    Je nach Einzelfall beruht die Ernährungsumstellung auf der ätiologischen Therapie und muss daher als unvermeidlich angesehen werden. In anderen Fällen trägt sie deutlich zur Besserung des Allgemeinzustands bei und leistet auch da wertvolle Hilfe. In jedem Fall bewährt sich die Diätetik als guter Kompromiss zwischen Therapieerfordernissen und den multiplen Einschränkungen, denen die meisten Tierbesitzer unterliegen.
    Die spezielle Ernährung sollte nicht als Bruch mit den bisherigen Ernährungsgewohnheiten vorgestellt werden, sondern vielmehr als eine Anpassung, die besser toleriert wird, wenn das Tier bereits im Vorfeld ein geeignetes Fertigfutter erhalten hat. Die Diätetik stellt den qualitativen Aspekt in den Vordergrund, was teilweise die seit 20 Jahren festgestellte deutlich höhere Lebenserwartung domestizierter Karnivoren erklärt.
    Im Folgenden werden die Indikationen für eine ätiologische Diätetik vorgestellt, ebenso diejenigen Fälle, in denen eine Diät eine wertvolle Prophylaxemaßnahme darstellt.
    Die wichtigsten Indikationen für „ätiologische Diätfuttermittel“ beim Hund
    Diätfuttermittel und Adipositas
    Häufigkeit und Bedeutung: Bedauerlicherweise ist die starke Zunahme von manchmal extremen Adipositasfällen bei vielen domestizierten Karnivoren inzwischen an der Tagesordnung und nimmt als Phänomen geradezu karikaturistische Züge an. Der Anthropomorphismus und die affektive Zuwendung mancher Tierbesitzer, für die Liebe mit Überfütterung einhergeht, die geradezu obsessive Hartnäckigkeit, mit der manche Tiere ihre „Nahrungssuche durch Betteln“ angehen („despotische“ Katzen), Bewegungsarmut und verschiedene Rasse prä dis positionen erklären dieses „Gesellschaftsphänomen Tier“ ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Auch wenn es natürlich nötig ist, die wenigen endokrinen Auslöser auszuschließen – sei es auch nur, um die Tierbesitzer für die potentiellen Risiken zu sensibilisieren-, ist

Weitere Kostenlose Bücher