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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Bekämpfung der Abmagerung, die in der Mehrzahl der Diabetesfälle bis zur Kachexie gehen kann. Parallel dazu muss die Muskelmasse so regelmäßig wie möglich durch mäßige Bewegung beansprucht werden.
    •Eine Reduktion der Energiezufuhr, basierend auf der gleichzeitigen Verringerung von Kohlenhydraten und Fetten. Bei den Fetten spielt auch dieKorrektur einer möglichen hepatischen Lipidose eine große Rolle. In beiden Fällen dürfen jedoch bestimmte Grenzwerte nicht unterschritten werden, um keinen Mangel an Transporteiweiß auszulösen (aus diesem Grund werden von den Futtermittelherstellern Ballaststoffe und ggf. ein Anteil bestimmter löslicher Fasern zugesetzt, die nicht gären: Psyllium). Ferner muss auf die Schmackhaftigkeit des Futters geachtet werden, auch wenn mit Ausnahme hochgradiger oder fortgeschrittener Fälle von Diabetes mellitus der Appetit zumeist erhalten ist.
    Zusätzlich zu den vorgesehenen medikamentösen Maßnahmen (
Diabetes mellitus
) muss die praktische Durchführung dieser Sanierungsmaßnahmen schnellstmöglich begleitend zur Insulintherapie erfolgen. Es ist unrealistisch, einen Diabetes medikamentös „einstellen“ zu wollen (Kastration, Bestimmung der Insulindosis), ohne Futteraufnahme und -verbrauch zu berücksichtigen. Nur im äußersten Fall, wenn ein Tierbesitzer, der ansonsten gern die notwendigen täglichen Injektionen verabreicht, unmöglich die Ernährung kontrollieren (klassischer Fall von mehreren Tieren im Haushalt) und regelmäßige Spaziergänge machen kann, ist es gerechtfertigt, die Zweckmäßigkeit der Therapie infrage zu stellen.
    Diätfuttermittel und Verdauungsinsuffizienz
    Häufigkeit und Bedeutung: Das Syndrom „Malassimilation“, auch bekannt unter seinen verschiedenen Unterformen „Maldigestion und Malabsorption“ – isoliert oder mehr oder weniger gemeinsam auftretend –, ist recht häufig und Auslöser besonders unangenehmer Störungen, die schnell zur Entscheidung über eine Euthanasie führen können.
    Bevor hochverdauliche fettarme Futtermittel im Handel erhältlich waren, konnten nur wenige Tierbesitzer die besonderen Erfordernisse eines selbst zubereiteten Futters, das zur Korrektur einer Verdauungsinsuffizienz vom Typ „Pankreasinsuffizienz“ geeignet ist, über längere Zeit durchhalten, insbesondere, wenn die Größe der besonders häufig betroffenen Rassen (z. B. Deutscher Schäferhund) diese Aufgabe erschwerte. Die Entwicklung von Diätfuttermitteln war für diese Fälle bahnbrechend, zumal häufig allein durch eine Ernährungsumstellung deutliche Besserungen erzielt werden konnten. Dennoch müssen die täglichen Futterrationen unbedingt in mindestens drei Rationen aufgeteilt werden. Die Erwartungshaltung, einer Verdauungsinsuffizienz durch eine Ad-libitum-Fütterung begegnen zu können, erweist sich zumeist als trügerische Illusion.
    Die Ziele sind vielfältig und ihre Umsetzung ist wichtig:
    •Deutliche Verrin gerung der Kotmenge und ihres besonders ekelerregenden Fettgehalts.
    •Schrittweise Beseitigung des Ungleichgewichts der Darmflora und als Folge Stabilisierung episodisch auftretender Durchfälle.
    •Schrittweise, jedoch unspektakuläre Gewichtszunahme im Verhältnis zu der nach wie vor erhöhten Futteraufnahme.
    Geeignete Futtermittel haben folgende Eigenschaften gemeinsam:
    •Zufuhr hochverdaulicher Proteine von ausgezeichneter biologischer Wertigkeit.
    •Deutliche Reduktion des Fettgehalts.
    •Höhere Energiedichte.
    •Ggf. Beigabe von Präparaten zum Schutz der Darmschleimhaut.
    Diätfuttermittel und Futtermittelallergie
    Die Beteiligung von Futtermitteln bei Hautproblemen ist zweifellos real, jedoch paradoxerweise in der Praxis schwer nachzuweisen. Die hauptsächlichen Ursachen sind „echte“ Futtermittelallergien, die entweder isoliert oder als Bestandteil einer atopischen Dermatitis auftreten, verschiedene Unverträglichkeiten mit Freisetzung vasoaktiver Amine („histamine-like substances“), Proteinüberschüsse, die mit Fäulnisprozessen zusammenhängen können, etc.
    Prinzip: Verschiedene Futtermittelhersteller kamen schnell auf die Idee, „hypoallergene“ Futtermittel in ihre Produktpalette aufzunehmen, denen die Fachtierärzte lange Zeit sehr reserviert gegenüberstanden. Ohne ihnen jedoch jegliche Bedeutung abzusprechen, waren viele Ärzte der Auffassung, dass sie sich durch zu viele darin enthaltene Bestandteile von den Kriterien einer Ausschlussdiät entfernten (
Dermatitis durch

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