Therapielexikon der Kleintierpraxis
sowie örtliche Pflege notwendig.
Bleibt die Spalte länger als 15 Tage bestehen, ist eine chirurgische Versorgung mittels Gaumenlappenplastik erforderlich.
Gaumensegelverlängerung
Definition
Dyspnoe und geräuschvolle Atmung aufgrund einer partiellen Obstruktion der Larynxöffnung durch ein zu großes und zu langes Gaumensegel.
Symptome
•Hauptsächlich bei brachyzephalen Rassen.
•Sehr laute Atmung (Stertor), v. a. bei Anstrengung.
•Der Verdacht wird durch eine Untersuchung in Allgemeinanästhesie bestärkt:Das zu lange und i. d. R. verdickte Gaumensegel behindert die Epiglottisbewegungen und verlegt teilweise den Larynxzugang.
•Bei sehr ausgeprägter, chronischer Entzündung des Gaumensegels kann die seitliche Röntgenuntersuchung des Halsbereichs zur Bestätigung beitragen.
Therapie
•Konservative oder präoperative Kortikoidtherapie.
•Chirurgische Resektion des Gaumensegelabschnitts, der dem rostralen Epiglottisende gegenüberliegt. Eine zu großzügige Resektion würde während des Schluckens die Passage von Futtermitteln in den Nasopharynx begünstigen.
•Die anderen Komponenten des Symptomkomplexes „Brachyzephalensyndrom“ (
Brachyzephalensyndrom
) überprüfen.
Therapiegrundsätze
•Prednison (div. H. M.): 0,5 mg/kg, morgens und abends, 1 Woche lang.
•Tracheale Intubation.
•Elektrochirurgische Sektion ohne vorheriges Anbringen hämostatischer Klemmen.
•Einfach fortlaufende Naht.
•Postoperative Kortikoidtherapie mit Prednison.
•1 Woche lang flüssig füttern.
Gebiss
Reguläres Gebiss
Hund
28 Zähne beim Welpen, 42 beim erwachsenen Hund mit Abweichungen von ein bis zwei Zähnen pro Kieferquadrant und bei den Backenzähnen, je nachdem, ob es sich um eine Rasse mit langem oder kurzem Fang handelt.
Die Chronologie des Auftretens und die Form der Zahnhöhle gestatten eine ungefähre Altersbestimmung:
• 3 – 4 Wochen: Durchbruch der Incisivi und Reißzähne im Milchgebiss.
• 6 Wochen: Die Zähne sind gut sichtbar.
• 8 Wochen: Milchgebiss vollständig.
• 4 Monate: Durchbruch des ersten Prämolaren und der bleibenden Incisivi.
• 4,5 Monate: Durchbruch der mittleren Incisivi.
• 5 Monate: Durchbruch der bleibenden Canini.
• 5,5 Monate: Durchbruch der bleibenden Reißzähne.
• 6 – 7 Monate: Bleibende Zähne vollständig.
• 8 – 9 Monate: Die Reißzähne habe ihren leicht bläulichen Schimmer am proximalen Drittel verloren und erscheinen blendend weiß.
•Röntgenaufnahmen der Zähne erlauben eine Schätzung des Alters vom 1. bis ca. zum 10. Lebensjahr.
Abnutzung und Verlust der Zähne sind im Hinblick auf die Ernährungsgewohnheiten unerheblich.
Der Durchbruch der bleibenden Zähne unterliegt Schwankungen:
• Physiologische Schwankungen: vorzeitiger Durchbruch um 1 – 2 Wochen bei großen Rassen, verzögerter Durchbruch um 2 – 4 Wochen bei Zwergrassen.
• Pathologische Schwankungen: Verzögerung von mehreren Monaten bei beginnenden Erkrankungen oder genetisch bedingte Verzögerungen (Tibet-Terrier).
Katze
26 Zähne beim Katzenwelpen, 30 bei der ausgewachsenen Katze, die wie folgt durchbrechen:
• 2 – 3 Wochen: Durchbruch der Incisivi und Reißzähne im Milchgebiss.
• 4 Wochen: Milchgebiss vollständig mit Ausnahme des letzten Molaren.
• 6 Wochen: Milchgebiss vollständig.
• 4 Monate: Durchbruch der bleibenden Incisivi.
• 5 Monate: Durchbruch der bleibenden Reißzähne.
• 6 – 7 Monate: Bleibendes Gebiss vollständig.
Wie beim Hund können schwächende Erkrankungen Verzögerungen von mehreren Monaten zur Folge haben.
Zahnfehler
• Anomalien der Zahnstellung:
•Zahn innerhalb des Zahnbo gens, aber in abnormer Lage: Fehlstellung.
•Zahn außerhalb des Zahnbogens: Ektopie.
• Abnormale Zahl:
•Fehlende Zähne (Agenesie): Kann eine Nichterteilung der Zuchtzulassung zur Folge haben. Die Zahnlücken können jedoch nur äußerlich sein (= impaktierter Zahn oder „Pseudooligodontie“).
•Überzähliger Zahn: Extraktion bei Okklusionsschwierigkeiten. Dies ist besonders häufig der Fall bei persistierenden Milchzähnen.
• Abnorme Zahnbeschaffenheit:
•Makro- und Mikrodontie (selten).
•Formanomalie: Dysmorphie (selten).
•
Zahnschmelzhypoplasie
. Hypoplasie des Kronen- oder Wurzeldentins.
•Farbabweichungen (Dyschromie):
–Gelbfärbung: Verfärbung des Dentins vor dem Durchbruch der Zähne durch Antibiotika (Tetrazykline), seltener bei Ikterus.
–Blaurotfärbung: Hämatom, in der
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