Therapielexikon der Kleintierpraxis
Folge Pulpanekrose. Fissuren im Zahnschmelz, durch die, ernährungs- oder bakteriell bedingt, Pigmente in das Dentin eindringen können (Hämoglobin).
Probleme beim Zahnwechsel
• Lokal:
•Kongestion in der Gingiva zum Zeitpunkt des Durchbruchs: Durchschneiden der Gingiva mit Lanzette.
•Persistierende Milchzähne: Extraktion.
•Zahnfehlstellung: Extraktion oder orthodontische Therapie (
Zähne (Malokklusion)
) bei Okklusionsschwierigkeiten.
• Allgemein: Diese stets harmlosen Komplikationen treten beim Durchbruch der Reißzähne auf: leichte Dysphagie, gastrointestinale Probleme. Diese Komplikationen werden von manchen Autoren in Verbindung mit dem Umknicken der Ohren bei Hunden mit Stehohren gebracht, aber diese Behauptung ist umstritten.
Geburt (Überwachung)
Die klinische Untersuchung der Hündin unmittelbar vor der Geburt umfasst die abdominale Palpation, um das Eintreten des Fetus in den knöchernen Geburtsweg zu überprüfen, die digitale Untersuchung der Vagina (Dilatation, Kontraktionen, Fruchtanteile), eine Röntgenuntersuchung des Abdomens in zwei Ebenen und eine Ultraschallkontrolle der fetalen Vitalparameter.
Anzeichen der bevorstehenden Geburt
Der Abfall der Rektaltemperatur gilt als zuverlässiges Indiz und ist die Folge des Progesteronabfalls vor der Geburt. Solange der Plasmaspiegel des Proges terons bei > 2 ng/ml liegt, kann die Geburt nicht beginnen. Um den Temperaturabfall nicht zu übersehen, sollte die Rektaltemperatur morgens und abends gemessen werden. Verglichen mit den Durchschnittswerten der vorangehenden Tage fällt die Rektaltemperatur 24 Stunden vor der Geburt um ca. 1 °C.
Die beginnende Laktation ist ein ungenaues Anzeichen der bevorstehenden Geburt. Das Gesäuge beginnt bereits in der zweiten Hälfte der Trächtigkeit zu proliferieren und ist 1 Woche vor Geburt bereits voll ausgebildet. Bei erstgebärenden Hündinnen stellt sich die Laktation in den ersten 24 Stunden post partum ein. Bei pluriparen Hündinnen kann Kolostralmilch bereits 1 – 2 Wochen vor der Geburt gebildet werden.
Schwellung und Weitung des hinteren Genitaltrakts können einige Tage vor der Geburt beobachtet werden. Bei erstgebärenden Hündinnen sind diese Veränderungen diskret und sehr spät zu bemerken.
Klarer Trächtigkeitsschleim in der Vulva ist ein Zeichen der beginnenden Geburt.
Verhaltensänderungen (Nestbau) treten etwa 1 Woche vor der Geburt auf.
Geburtsablauf
Die Eröffnungsphase (1. Stadium) dauert 2 – 10 Stunden, bei primiparen Hündinnen auch bis zu 36 Stunden. Die Hündin ist unruhig, nervös und auf der Suche nach einem ruhigen Platz, um ihr Nest zu bauen. In dieser Phase braucht sie Ruhe, jede Art von Stress kann die Geburt verzögern oder verhindern. Die Hündin frisst nicht, sie zeigt Tachypnoe und gelegentlich Erbrechen.
Aufgrund hormoneller Veränderungen (Progesteronabfall, steigende Plasmakonzentrationen von Kortison und Östrogen, Oxytocinanstieg bei gesteigerter Sensibilität des Myometriums) kommt es zur leichten Wehentätigkeit in größeren Zeitabständen, die nicht aktiv verstärkt werden.
Zervix und weicher Geburtsweg dilatieren.
Die Austreibung (2. Stadium) des gesamten Wurfs ist meist nach 12 Stunden beendet, bei primiparen Hündinnen kann sie sich auf bis zu 36 Stunden ausdehnen. Die Wehentätigkeit des Uterus wird stärker und von der Bauchpresse unterstützt. Die Austreibung des ersten Welpen dauert am längsten (bis zu 1,5 Stunden). Die Welpen werden in ihrer Amnionhülle geboren, die innerhalb des Geburtskanals reißt oder von der Mutter eröffnet wird. Das Neugeborene wird abgeleckt und die Nabelschnur durchgebissen. Einige Minuten später wird die Nachgeburt ausgetrieben (3. Stadium). In der anschließenden Wehenpause erholt sich der Uterus. Das Austreibungsintervall von zwei Welpen beträgt 10 – 60 Minuten.
Die grünliche Farbe des uterinen Ausflusses ist physiologisch. Sie ist auf Utero verdin zurückzuführen, das beim Abbau des Hämoglobins an den Plazentaansatzstellen entsteht.
2. und 3. Stadium der Geburt wiederholen sich: Jedem Welpen folgt seine Plazenta.
Die gesamte Geburt dauert im Durchschnitt 4 – 8 Stunden, maximal bis zu 36 Stunden.
Praktische Konsequenzen
Für den reibungslosen Ablauf der Geburt gilt:
•Die Hündin braucht Ruhe und darf nicht gestört werden.
•Der Geburtsweg ermöglicht die Austreibung der Welpen. Normale Beckenverhältnisse und ein ausreichend dilatierter weicher Geburtskanal (Zervix, Vagina, Vestibulum
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