Therapielexikon der Kleintierpraxis
(
Gelenktraumata
):
•Traumata des Gelenkknorpels.
•Traumata der Gelenkbänder (Tendosynovitis + ).
•Kreuzbandriss + und Meniskusverletzungen + .
•Luxationen und Subluxationen.
Kongenitale Arthropathien:
•Entwicklungsstörungen der Wachstumsfuge + (Valgus-Varus + ).
•Chondrodystrophie + .
•Osteochondrose + und ähnliche:
•Osteochondrosis dissecans +.
•Fragmentierter Processus coronoideus und anconaeus + .
•Hüftgelenkdysplasie + .
•Patellaluxation +.
•Aseptische Femurkopf- und -halsnekrose + .
Metabolische Arthropathien:
•Mukopolysaccharidose + .
•Periartikuläre Verkalkung +.
Ernährungsbedingte Arthropathien:
•Hypervitaminose A + .
•Ernährungsbedingter sekundärer Hyperparathyreoidismus + .
Mit Neoplasie assoziierte Arthropathien:
•Primärtumoren: Synoviom. Chondrosarkom (
Tumoren der Knochen
).
•Metastasierende Tumoren: Lymphosarkom +.
Entzündliche Gelenkveränderungen (Arthritiden + )
•Septische Arthritiden + .
•Sterile Arthritiden.
Immunvermittelt (Polyarthritiden + ):
• Nichterosive Arthritiden:
•Polyarthritis durch systemischen Lupus erythematodes + .
•Postinfektiöse Polyarthritis +.
•Polyarthritis bedingt durch systemische Erkrankungen.
•Polyarthritis assoziiert mit Enteropathien (= Arthritis als Manifestation entzündlicher Darmerkrankungen + ).
•Polyarthritis assoziiert mit Krebs.
•Idiopathische Polyarthritis +.
• Erosive Arthritiden, selten (= frühzeitige Sklerosierung):
•Rheumatoide Polyarthritis +.
•Greyhound-Polyarthritis +.
•Feline chronisch progressive Polyarthritis + (erosive Form).
• Proliferative Arthritiden, selten: feline chronisch progrediente Arthritis + (proliferative Form).
• Metabolisch:
•Kristallarthropathie + (Gicht und Pseudogicht).
•Hämarthrose + durch Antikoagulanzien und Hämophilie A.
Veränderungen der Zwischenwirbelgelenke
•Pathologie des Diskus (
Bandscheibe (Pathologie
)).
•Spondylodiszitis +.
•Spondylolisthese + .
Gelenkluxationen
Definition
Kongenitale oder erworbene Gelenkinstabilität, die zur Inkongruenz von zwei einander gegenüberliegenden Gelenkflächen führt.
Diagnostik
Die Diagnosestellung einer vollständigen Gelenkluxation ist i. d. R. einfach. Dennoch kann es Schwierigkeiten bei der Feststellung einer Subluxation geben, je nachdem, ob die Instabilität bereits vor dem Auftreten anderer Gelenk anomalien bestand oder deren Folgeerscheinung ist.
Häufige Luxationen in der Praxis
Hüftgelenk
Diese Luxation ist hauptsächlich traumatisch bedingt.
I. d. R. luxiert der Femurkopf nach oben und vor das Acetabulum (kraniodorsal). Dies hat eine akute Lahmheit zur Folge, deren Diagnose auf dem Längenvergleich beider Gliedmaßen und der Inkongruenz der drei Bezugspunkte beruht, die gebildet werden durch das Ende der Darmbeinschaufel, den großen Rollhügel (Trochanter major) und die Sitzbeinspitze.
Die geschlossene Reposition in Vollnarkose muss frühzeitig erfolgen. Danach erfolgen die Fixation der Gliedmaße mit einer Ehmer-Schlinge (Gliedmaße in Flexionsstellung) und Bewegungseinschränkung („Käfigruhe“) über 2 – 3 Wochen.
Nach erfolglosem geschlossenem Repositionsversuch oder bei schneller Reluxation wird eine chirurgische Reposition notwendig (Kapselnaht, Naht des runden Gelenkbands bei großen Rassen).
Tarsal- und Karpalgelenk
Die komplexe Anatomie bietet großen „Spielraum“ für Luxationen, die diagnostiziert und spezifisch behandelt werden müssen, um das Einsetzen arthrotischer Veränderungen zu verhindern.
Zur exakten Diagnostik sind forcierte Röntgenaufnahmen (Hyperflexion, Hyperextension, laterale Flexion) erforderlich.
Eine gute Stabilisierung erfordert eher einen chirurgischen Eingriff als eine Ruhigstellung durch Verband.
Diese Luxationen sind hauptsächlich traumatisch bedingt. Manche Autoren weisen jedoch auf die Möglichkeit erworbener Anomalien der Plantarbänder im Vorfeld von Luxationen hin.
Ellbogengelenk
Seltener auftretende Luxation (gute Kongruenz), v. a. traumatisch bedingt, jedoch ist bei manchen Rassen auch eine kongenitale Luxation mit Veränderung der Trochlea humeri möglich.
I. d. R. ist eine frühzeitige gedeckte Reposition unter Vollnarkose erfolgreich.
Knie
Eine echte Femorotibialgelenk-Luxation kommt aufgrund der stabilen anatomischen peri- und intraartikulären Strukturen selten vor. Dagegen ist die durch das Schubladenphänomen gekennzeichnete Subluxation eines der diagnostischen
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