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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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beginnenden Glaukoms unterdiagnostiziert und einer Konjunktivitis zugeschrieben. Diese Irrtümer sind umso schwerwiegender, als die medikamentöse Therapie nur bei begrenztem Überdruck wirkt. Daher sollte man bei jeder chronischen Bindehautentzündung lieber regelmäßig die Verdachtsdiagnose auf Glaukom stellen und sich die Bedienung des Tonometers aneignen, die aufgrund der unterschiedlichen Hornhautkrümmung je nach Rasse komplex sein kann.
    •Auge mit Pupillenweitstellung: terminale Veränderung der Retina. Schädigung des Sehnervs, der Pupille oder des dritten Paars der Hirnnerven. In beiden Fällen keine Symptome einer Entzündung.
    Medikamentöse Therapie

    • Carboanhydrasehemmer, die die Ausdehnung des Kammerwassers begrenzen: Acetazolamid (div. H. M.): 5 – 10 mg/kg, 2 × tgl. Seine austrocknende Wirkung erfordert eine sorgfältige Überwachung. Bei der Katze ist der Wirkstoff kontraindiziert, stattdessen verwendet man Augentropfen mit 2 %igem Dorzolamid
(Trusopt
®, H. M.).
    • Miotisch wirkende Präparate, die den Augenkammerwinkel entlasten sollen: Pilocarpin: 1 %ige oder 2 %ige Augentropfen.
    • Betablocker: Timololmaleat (div. H. M.) zum Eintropfen, 2 × tgl., zur Verminderung der Kammerwasserbildung. Dieses häufig verwendete Präparat wirkt jedoch nur bei mäßig erhöhtem Augeninnendruck bei beginnendem Glaukom.
    • Sympathomimetika: Apraclonidin
(Iopidine
® [H. M.] 0,5 %ig).
    • Osmotische Diuretika, besonders geeignet bei akutem Glaukom: 10 – 20 %iges Mannitol (1 – 2 g/kg i. v.). Glyzerin p. o. (1 – 2 ml/kg).
    Grenzen der medikamentösen und operativen Therapie
    Es sei noch auf die chemische Zerstörung des Ziliarkörpers durch die Injektion von Gentamycin in der Dosierung von 25 – 40 mg in den Glaskörper hingewiesen. Die Ergebnisse sind nicht 100 %ig kontrollierbar, daher wird vorzugsweise auf die chirurgische Therapie zurückgegriffen.
    Chirurgische Therapie
    Sie ist sofort (bei Glaukom mit geschlossenem Winkel, Linsenluxation in die vordere Augenkammer) oder nach Fehlschlag der medikamentösen Therapie indiziert.
    Es werden mehrere Verfahren empfohlen: Die Trabekulektomie, die Skleratrepanation und die Kryoapplikation zur Zerstörung der Ziliarkörper. Die Kryoapplikation ist das einzige Operationsverfahren, das eine gewisse Wirksamkeit hat. Bei Verlust des Sehvermögens ist die Implantation einer intraskleralen Prothese aus Silikon eine gute optische Lösung, mit der ein B u pht hal mus vermindert wird und wirkungslose medikamentöse Therapien unterbleiben können.
    Gliedmaßenfrakturen
    Aus einer Vielzahl an Techniken zur Frakturbehandlung muss in jedem individuellen Fall einer Gliedmaßenfraktur die effektivste Methode ausgewählt werden.
    Therapiegrundsätze
    Vor einer Ruhigstellung der Gliedmaße erfolgt eine anatomische Reposition der Fraktur, sodass nur wenig Kallusgewebe entstehen kann. Zusätzlich können Operationstechniken die biomechanische Funktion des Knochens bei der Kräfteübertragung im Stehen und in der Bewegung wiederherstellen. Die Kallusbildung ist wie die Vernarbung ein natürlicher Vorgang. Sie bedarf keiner zusätzlichen medikamentösen Therapie, ausgenommen Frakturen bei Tieren mit Osteodystrophie: Rachitis oder Osteoporose.
    Frakturen können in 4 Gruppen eingeteilt werden:
    Grünholzfrakturen oder inkomplette Frakturen.
    Partielle Frakturen.
    Komplette geschlossene Frakturen.
    Offene Frakturen.
    Therapie von Grünholzfrakturen
    Grünholzfrakturen oder inkomplette Frakturen sind partielle Unterbrechungen des Knochengerüsts. Es ist vor allem darauf zu achten, den Übergang in eine komplette Fraktur zu vermeiden.
    Die Ruhigstellung durch einen Gips- oder Kunstharzverband sorgt für eine Heilung innerhalb von 3 – 4 Wochen.
    Therapie partieller Frakturen
    Bei den partiellen Frakturen wird ein Knochensegment, das bei der Übertragung der mechanischen Kräfte während der Bewegung keine größere Rollespielt, vom Hauptknochenschaft getrennt. Dabei kann es sich um die Insertionszone eines Bandes oder einer Sehne, einen Kamm oder eine Apophyse handeln. Die bei Karnivoren relativ selten auftretenden partiellen Frakturen erfordern meistens die Entfernung des Fragments. Ist der Sehnen- oder Bänderansatz aus dem Knochen herausgerissen, kann die chirurgische Reinsertion mittels Verschraubung unter Verwendung einer Lambotte-Schraube sinnvoll sein.
    Therapie von kompletten geschlossenen Brüchen
    Komplette geschlossene Brüche sind vollständige Rupturen des

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