Therapielexikon der Kleintierpraxis
Dexamethason (div. V. M.: 2 mg/kg) und 1 – 5 Mio. Einheiten Penicillin G.
• Danach ist die Ursache der Erkrankung zu ermitteln, um eine spezifische Therapie einzuleiten.
•Zunächst besteht ein Verdacht auf Vergiftung durch Antikoagulanzien, die man ggf. entsprechend bekämpft.
•Nach Ausschluss dieser Möglichkeit und nachdem die Zytologie keinen Nachweis eines Tumors erbracht hat oder eine Besserung des Zustands nach einer Thorakozentese nur von kurzer Dauer ist, darf eine Thorakotomie nicht länger hinausgezögert werden. Ist die Lokalisation der Läsion radiologisch nicht sichtbar, wird eine Sternotomie empfohlen, die eine Exploration des Pleuraraums ermöglicht, danach die Ligatur der rupturierten Gefäße und die Entfernung der Koagulate. Die Installation einer Drainage wird empfohlen.
Harnblasenerkrankungen
Ätiologie
Für Erkrankungen der Harnblase gibt es sehr unterschiedliche Ursachen:
•Angeborene Anomalien.
•Blasensteine.
•Tumoren.
•Bakterielle Infektionen.
•Traumata.
•Verlagerungen.
Obwohl das Symptombild dieser Erkrankungen äußerst variabel ist, erfordert jede Harnblasenerkrankung unabhängig von der kausalen eine symptomatische Therapie der oft begleitenden Harnwegsinfektionen oder der Niereninsuffizienz, die evtl. als Komplikation auftreten kann.
Wichtigste Harnblasenerkrankungen
Ihre Auflistung sowie Symptome und Therapie sind in Tab. 1.61 dargestellt.
Tab. 1.61 Harnblasenerkrankungen
Harninkontinenz
Definition
Verlust der willkürlichen Kontrolle über den Harnabsatz. Die Inkontinenz kann intermittierend oder permanent sein.
Klinische Untersuchung
•Bestätigung der Inkontinenz: nicht mit einer Pollakisurie oder einer
Enurese
verwechseln.
•Be ginn des Auftretens der Inkontinenz feststellen, um zwischen kongenitaler und erworbener Inkontinenz zu unterscheiden.
•Feststellen, ob das Tier neben seiner Inkontinenz auch zu normaler Miktion in der Lage ist (Unterscheidung zwischen nichtneurogener und neurogener Inkontinenz).
•Bei der Anamnese feststellen:
•Frühere operative Eingriffe, v. a. Urogenitaloperationen (Kastration, v. a. bei der Hündin, Hysterektomie, Urethrotomie, Zystotomie).
•Traumata des Rückenmarks oder des Beckens.
•Rezidivierende Blaseninfektionen.
•Neurologische Ausfälle.
•Endokrine Störun gen.
•Untersuchung des Blasensphinkters (Untersuchung
in situ
und neurologisch).
•Bei Bedarf die klinische Untersuchung durch eine zytobakteriologische Untersuchung, Röntgenuntersuchung (fallweise IVU oder Doppelkontrastzystographie) oder Sonographie ergänzen.
Diagnostik
Abb. 1.12 .
Abb. 1.12 Diagnostik einer Harninkontinenz.
Therapie
Neurogene Inkontinenz
Man muss zwischen vier Inkontinenzformen unterscheiden:
• Blasenatonie (keine Harnleiterobstruktion, daher keine erhöhte Abflussbehinderung): „Periphere Blase“, häufig mit einer Parese der Hinterhand, der Rute oder einer Kotinkontinenz einhergehend. Daher sollte die Blase durch Stimulation des glatten Blasenwandmuskels entleert werden (Detrusor).
•Betanechol
(Myocholine-Glenwood
® H. M.),
–Hund: 3 mg/kg/d oral, auf 3 Dosen verteilt.
–Hund: 2,5 – 10 mg/d s. c, in 2 Injektionen tgl.
–Katze: 3 mg/kg/d, auf 3 Dosen verteilt.
•Betanechol
(Myocholine-Glenwood
®) kann bei Atonie mit funktionellem Urethraspasmus mit Diazepam (div. H. M.) kombiniert werden.
•Bei Katzen ist Betanechol 1,25 – 5 mg pro Katze 3 × tgl. plus Phenoxybenzamin 0,25 mg/kg 2 × tgl. die gebräuchlichste Medikation
• Detrusor-urethrale-Dyssynergien: unangemessene Urethrasphinkterfunktion während der Miktion. Auch hier ist eine Blasenentleerung zu fördern (s. o.) und dabei gleichzeitig der Widerstand des Urethrasphinkters zu verringern. Hierzu wird auf die glatten Muskeln mittels Modulatoren des Blasennervensystems oder auf die quergestreiften Muskeln mittels Myorelaxanzien eingewirkt.
•Diazepam (div. H. M.): 0,5 mg/kg/d oral, auf 2 Dosen verteilt.
•Dantrolen
(Dantramacrin
® H. M.): 0,5 – 3 mg/kg/d oral, auf 2 Dosen verteilt.
•Alfuzosin (div. H. M.): 0,1 mg/kg/d oral, auf 2 Dosen verteilt.
•Nicergolin (div. H. M.): 0,2 mg/kg/d, auf 2 Dosen verteilt.
• Zwangsinkontinenz (instabile Blase): intermittierende Miktion bei eingeschränktem Fassungsvermögen der Blase durch Detrusorhyperreflexie. Daher muss hauptsächlich der Detrusor durch Hemmung des Parasympathikus relaxiert werden.
•Imipramin (div. H. M.): 2 mg/kg/d, auf 2 Dosen
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