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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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verteilt. Ggf. ist die Untersuchung im Lauf der folgenden Tage zu wiederholen.
    •Das Vorhandensein von Erregern und der regenerative Charakter der Anämie sprechen für eine Hämoplasmose. Das Vorhandensein von Myco plasmen in Begleitung einer nichtregenerativen Anämie lässt eher den Verdacht auf eine gleichzeitige Infektion mit dem FeLV zu.
    •Die neuerdings angebotene PCR bietet ebenfalls die Möglichkeit, die Wirksamkeit der Therapie nachzuweisen.
    • Differentialdiagnostik:
    •Autoimmunbedingte hämolytische Anämie (AIHA), charakterisiert durch einen positiv ausfallenden direkten Coombs-Test. Diese Unterscheidung hat allerdings ihre Grenzen, da bestimmte Formen der Hämoplasmose, i. d. R. akute Formen mit massiver Parasitämie, mit starken Veränderungen an den Erythrozytenmembranen einhergehen, die ursächlich für ein sekundäres Autoimmungeschehen sind und eine schwach positive Reaktion des Coombs-Tests bewirken.
    •Toxische hämolytische Anämien, deren Diagnose eine sorgfältige Anamnese erfordert.
    •Anämien aufgrund einer Infektion mit dem felinen Leukämievirus (FeLV). Obwohl Erkrankungen, die durch Retroviren ausgelöst werden, mittels verschiedener Mechanismen eine Anämie hervorrufen können, sind die meisten gravierenden Formen nichtregenerativ. Wie bereits oben ausgeführt, kann die Manifestation einer latenten Infektion mit Mycoplasmen durch die Infektion mit Retroviren begünstigt werden.
    • Ätiologische Diagnostik:
    •Bei nach gewiesener Hämoplasmose und v. a. bei nichtregenerativer Anämie ist daher systematisch auf eine Infektion durch Retroviren zu untersuchen, um die Therapiemöglichkeiten abzuklären.
    •Bei positivem Resultat ist die Prognose besonders infaust.
    Therapie

    • Doxycyclin
(Ronaxan
®): 10 mg/kg/d oral. Üblicherweise wird eine tgl. Verabreichung über 3 Wochen empfohlen, um die akute Episode einzudämmen, ohne jedoch Anspruch auf vollständige Beseitigung der Erreger zu erheben.
    • Die Kortikoidtherapie (Prednisolon: 2 mg/kg/d auf 2 Dosen) ist bei Verdacht auf ein sekundäres Autoimmungeschehen indiziert.
    • Eine Bluttransfusion ist je nach epidemiologischem Kontext und möglichem Vorliegen einer Infektion mit Retroviren in Betracht zu ziehen.
    Hämoptysis
    Definition
    Blutiger Auswurf infraglottischen Ursprungs. Bei Caniden ist die Hämoptysis selten. Zudem ist ihre Diagnose immer schwierig. Sie ist zu unterscheiden von der Hämatemesis mit Blutung aus der Trachea und Husten oder, was einfacher ist, von der Epistaxis.
    Die häufigsten Ursachen für das Auftreten einer Hämoptysis sind ein akutes Lungenödem, Lungentraumata, pulmonale Thrombembolien und Koagulopathien. Jede dieser Ursachen ist äußerst schwerwiegend.
    In seltenen Fällen können bestimmte infektiös, mykotisch oder tumoral bedingte Bronchopneumopathien eine Hämoptysis als Begleiterscheinung haben.
    Diagnostik

    •Röntgenaufnahmen (Frontal- und Seitenaufnahmen) des Thorax: diffuse oder fleckenförmige Verschattungen.
    •Untersuchung der Hämostase.
    •Bronchoalveoläre Lavage (Zytologie, Bakteriologie, Mykologie), deren Auswertung durch das Vorhandensein von Blut erschwert wird.
    Therapie

    • Die Therapie einer Hämoptysis umfasst zwei Stufen:
    •Eine erste symptomatische Therapie, um die Blutung zum Stillstand zu bringen.
    •Eine ätiologische Therapie.
    • Die symptomatische Therapie beinhaltet den Einsatz von:
    • Antitussiva, da der Husten die Blutung aufrechterhält.
    •So weit wie möglich an die
Hämostasestörungen
angepassten Hämostatika. Eventuell Sauerstofftherapie.
    Hämostasestörungen
    Bei Hämostasestörungen unterscheidet man:
    •Primäre Hämostasestörungen.
    •Sekundäre Hämostasestörungen,
Koagulopathien
.
    •Fibrinolysestörungen.
    Labortests: Basistests ( Tab. 1.57 ).
    Tab. 1.57 Basistests Hämostase
    Primäre Hämostasestörungen (Purpura)
    Beim Hund sind nur die primären Hämostasestörungen aufgrund einer erniedrigten Thrombozytenzahl oder von Thrombozytenfunktionsstörungensowie eines Mangels an Gerinnungsfaktoren, die für die Thrombozytenadhäsion und -aggregation notwendig sind, bekannt.
    Symptome
    Primäre Hämostasestörungen manifestieren sich klinisch durch das Auftreten hämorrhagischer Purpura (Ekchymosen oder Petechien), die an den Schleimhäuten und auf der Haut sichtbar sind, sowie durch Blutungen (Epistaxis, Meläna, Hämatemesis, Hämaturie, Hyphäma, Retinablutungen, Blutungen des Genitaltrakts).
    Einteilung
    Man unterscheidet

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