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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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genügend Eiweiß zuführen. Für ein normales Haarwachstum und die Verhornung der Haut werden ca. 25 – 30 % der täglichen Proteinmenge benötigt. Ein Proteinmangel führt daher sehr schnell zu Hautveränderungen, v. a. bei Tieren im Wachstum, die einen erhöhten Eiweißbedarf haben. Diese Läsionen manifestieren sich in Form einer Hyperkeratose und Hyperpigmentierung der Epidermis bei gleichzeitiger Depigmentierung des Haars.Es treten unregelmäßige Kahlstellen mit dünnem, rauem, trockener und brüchiger werdendem Haar auf, das leicht ausfällt und nur langsam nachwächst. Der „Fellwechsel“ dauert länger. Die von schuppigen Krusten begleiteten Läsionen können symmetrisch an Kopf, Rücken, Thorax, Abdomen, Pfoten und Beinen auftreten.
    • Ein Futter mit einem Mindesteiweißgehalt von 25 % in der Trockenmasse beim Hund und 35 % bei der Katze führt umso schneller zur Heilung, wenn die Proteine hochwertig sind (Eier, Fleisch, Milch).
    Vitaminmangel
    Vitamin A (Retinol)
    (
Hypervitaminose A
).

    • Ein Vitamin-A - Mangel (auch Hautvitamin genannt) oder auch ein Überangebot (die klinischen Manifestationen sind die gleichen) beeinflusst den Zustand der Haut. Dabei sind eine Hyperkeratinisierung der epithelialen Oberflächen sowie eine Hyperkeratose der Talgdrüsen feststellbar, die einen Verschluss der Ausführungsgänge auslöst und die Talgabsonderung unterbindet. Ferner ist die Bildung lokalisierter oder generalisierter, in der Mitte fester Papeln zu beobachten. Das Fell sieht stumpf aus, weist haarlose Stellen und Schuppen auf und ist wesentlich anfälliger für Infektionen.
    • Die einmalige Injektion einer Lösung von 6000 IE mit Vitamin A/kg
(Bela-Monovit A
®) behebt das Problem eines Vitaminmangels. Da der Organismus das Vitamin A leicht speichern kann, beobachtet man eher Störungen aufgrund eines Überangebots als eines Mangels. Bei der Katze ist es gefährlich, über längere Zeit nur Leber zu füttern. Die Höchstdosis an Vitamin A sollte 400 IE/kg p. o. an 10 aufeinanderfolgenden Tagen nicht überschreiten.
    Vitamin E (α-Tocopherol)

    • Vitamin E, Selen und Fettsäuren stehen in ausgewogenem Verhältnis zueinander. Ein Überangebot an Fetten oder ein Mangel an Vitamin E ruft beim Hund eine klinische Seborrhö hervor, die einer Demodikose ähnelt (jedoch ohne Parasiten). Ein experimentell erzeugter Mangel ruft beim Hund ebenfalls Störungen der Lymphozytenreifung hervor und bei der Katze eine generalisierte Steatose. Dieses Syndrom trifft man bei Tieren an, die fast ausschließlich sehr fetthaltiges Futter wie z. B. Thunfischkonserven erhalten.
    • Eine Vitamin-E-Zufuhr von 10 mg/kg
(Bela-Monovit E
®) ist ausreichend. Vitamin E in hohen Dosen (400 IE, 2 × tgl.) kann außerdem gute Ergebnisse bringen in manchen Fällen von Lupus (
Lupus erythematodes (diskoider oder kutaner)
) und bei Erkrankungen, bei denen die Basalmembran der Epidermis geschädigt ist.
    Hauterkrankungen (ernährungsbedingte)
    Vitamin-B-Komplex
    Die B-Vitamine werden als Komplex betrachtet. Ein Mangel an einem einzelnen B-Vitamin ist äußerst selten und manifestiert sich in sehr ähnlichen Symptomen.
    Die B-Vitamine werden in der Darmflora synthetisiert. Da sie jedoch wasserlöslich sind und nicht gespeichert werden, müssen sie beständig zugeführt werden. Störungen aufgrund eines Überangebots sind nicht bekannt.
    Ein Mangel an Biotin, Riboflavin und Niacin kann zu klinischen Symptomen führen.

    • Biotin kann in seiner Funktion deaktiviert werden, wenn die Futterration viele rohe Eier enthält, deren Avidin-haltiges Eiweiß sich mit Biotin verbindet und es dadurch neutralisiert. Ebenso kann eine längerfristige orale Antibiotikatherapie einen Biotin-Mangel verursachen. Das typische Zeichen ist eine kreisförmige Alopezie im Gesicht und rund um die Augen, die von einer Demodikose, Pilzinfektion oder einer anderen Gesichtsdermatose zu unterscheiden ist. In schweren Fällen können unterschiedlich starke krustöse Veränderungen auftreten, i. d. R. begleitet von Lethargie, Durchfall und Abmagerung. Bei der Katze kann Biotin-Mangel eine Ursache für eine miliare Dermatitis sein.
    • Riboflavin fehlt sehr selten in der Futterration. Es genügen bereits wenige Fleischstücke oder eine geringe Menge an Milchprodukten zur Bedarfsdeckung. Ein Riboflavin-Mangel würde eine trockene seborrhoische Dermatitis um die Augen und am Unterbauch sowie eine Cheilitis hervorrufen. Bei der Katze kann eine Alopezie am Kopf

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