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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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auftreten.
    • Niacin fehlt nur dann, wenn die Futterration eiweißarm ist und viele Bestandteile auf Weizenbasis enthält. Weizen enthält wie die meisten Getreide wenig Tryptophan, den Vorläufer von Niacin (die Katze kann Tryptophan nicht in Niacin umwandeln). Alle Fertigfutter enthalten ausreichend Niacin. Ein Niacin-Mangel (Pellagra) ruft Geschwüre, Durchfall, Abmagerung und eventuell eine juckende Dermatitis an den Hintergliedmaßen und am Unterbauch hervor.
    •Die Leitsymptome für einen Vitamin-B-Mangel sind eine trockene Seborrhö mit Alopezie, Anorexie und Abmagerung. Ein Vitamin-B-Zusatz erfolgt durch Gabe von Bierhefe und/oder die Injektion von B-Vitaminen, wenn die Tiere unter Anorexie oder Polyurie-Polydipsie leiden.
    Mineralstoffmangel
    Zink, Kupfer und Kalzium sind drei Mineralstoffe, die synergistisch wirken. Verändert sich das Verhältnis dieser Stoffe zueinander, kann dies Auswirkungen auf die Haut haben.
    Kupfer
    Ein Kupfermangel manifestiert sich nur bei einem Übermaß an Zink in der Futterration.
    Kupfer wird für die Enzyme benötigt, die das l-Tyrosin in Melanin umwandeln,sowie für die Follikelzellen, die das Präkeratin in Keratin verwandeln. Ein Kupfermangel äußert sich daher durch fehlende Pigmentierung sowie durch eine schlechte Verhornung der Haut und der Haarfollikel sowie durch stumpfes, trockenes Fell.
    Kommerzielle Fertigfutter enthalten ausreichend Kupfer.
    Zink
    (
Pyodermien
).
    Ein Zinkmangel kann an der Genese bestimmter Hauterkrankungen beteiligt sein, die durch eine trockene Pyodermie gekennzeichnet sind. Zink wird eher zur Behandlung solcher Erkrankungen eingesetzt, als dass ein echter Zinkmangel besteht
(
Dermatose (zinkreaktive
)).
    Systemische Therapie ernährungsbedingter Hauterkrankungen

    •Eine Formel für Nährstoffsupplementation zur Behebung der meisten ernährungsbedingten Hauterkrankungen liegt vor (Lewis 1982). Bei persistierenden klinischen Symptomen trotz Zufuhr der genannten Nährstoffe muss eine andere Ätiologie in Betracht gezogen werden.
    Nachstehend die Formel (gültig für einen Hund von 10 – 15 kg Körpergewicht):
    •Tafelöl (pflanzlicher Herkunft): 1 TL.
    •Rohe Leber: 50 – 75 g.
    •Zinksulfat: 100 mg.
    •Jodtinktur: 1 Trp.
    • Diese Mischung wird einmal täglich verabreicht, zusammen mit der Futterration. Dabei werden folgende Stoffe zugeführt: Fette, Proteine, Vitamin A und E, Biotin, Riboflavin, Niacin, Jod und Zink.
    Hautveränderungen (medikamenteninduzierte)
    Toxidermatosen
.
    Hefepilzinfektionen
    Candidosen
    Definition
    Durch Hefepilze der Gattung
Candida
(v. a.
Candida albicans
) verursachte Mykosen.

    •Bei den Karnivoren unterscheidet man oberflächliche Candidosen – auf der Haut (Intertrigo, Otitis etc.) oder an den Schleimhäuten (v. a. Bindehäute) – und endogene Candidosen, v. a. des Verdauungstrakts (Stomatitis, Enteritis, Enterokolitis), seltener der Atemwege, der Genitalien oder Harnwege.
    •Der auf den Schleimhäuten eines gesunden Tiers wachsende, endosaprophytischePilz
Candida albicans
wird pathogen, sobald ein Auslöser für ihn günstige Wachstumsbedingungen schafft und gleichzeitig das Wirtstier die Proliferation des Keims nicht mehr kontrollieren kann. Bei der Haut muss eine Irritation vorliegen, um den Hefepilz festzustellen, der nicht auf den saprophytischen Keimzustand reduziert ist. Diese günstigen Bedingungen sind entweder lokal (Feuchtigkeit, Wärme, Übersäuerung) oder generalisiert (interkurrente Infektion, Endokrinopathie, alimentäre und iatrogene Faktoren mit exzessivem Gebrauch von Antibiotika oder v. a. Kortikoiden).
    Klinische Untersuchung

    • Externe oder oberflächliche Candidosen: Betroffen sind die Körperdecke und die Schleimhäute.
    •Meistens ist an der Haut eine Intertrigo in den Zehenzwischenräumen, an der Vulva, an den Lippen etc. zu beobachten. Die betroffenen Hautareale sind entzündet, gerötet, glänzend und nässend. Auf den Arealen erscheint häufig ein weißlicher, käseartiger Belag, der einer reinen Hefekultur entspricht. Die Hautveränderungen jucken. Durch ihre Ausdehnung kann eine
Candida-Dermatitis
entstehen. Man kann auch eine schuppig-krustöse Form mit trockenen, hyperkeratotischen, nicht juckenden Läsionen beobachten (Prädilektionsstellen: Nasenschwamm, Ohren, Extremitäten der Gliedmaßen und Skrotum). Diese beim Hund eher seltene klinische Manifestation ist der chronischen
Candida-Mykose
des Menschen vergleichbar.
    •Entzündungen des äußeren Ohrs

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