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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Klitoris).Bei Hermaphroditismus femininus sind Ovarien vorhanden, aber die äußeren Geschlechtsorgane ähneln denen des Rüden. Genotypisch sind weibliche Pseudohermaphroditen immer XX, männliche Pseudohermaphroditen sind entweder XY oder XX.
    Diagnostik
    Die Karyotypanalyse nach Anlegen einer Lymphozytenkultur (aus Heparinblut) eignet sich zur Feststellung der genauen Form des Hermaphroditismus.
    Therapie
    Ablation der Gonaden (Risiko einer Krebsentwicklung der mehr oder weniger differenzierten Drüsen) und Korrektur der „unästhetischen“ äußeren Fehlbildungen. Eine penisförmige, protrudierende Klitoris muss z. B. entfernt werden. Ein Penis ohne Präputium muss amputiert werden (Risiko von Irritationen, Wunden etc.).
    Hernien
    Definition
    Verlagerung eines Organs aus der Körperhöhle, in der es sich normalerweise befindet, durch eine Öffnung (Bruchring), die entweder anatomisch präformiert oder durch einen Unfall gebildet wurde. Hernien betreffen mehrheitlich die Organe im Bauchraum. Der Schweregrad dieser Erkrankungen hängt mit den Funktionsstörungen zusammen, die durch sie verursacht werden. Beispiel: Darmverschluss aufgrund der Inkarzeration von Darmschlingen durch die Bruchpforte.
    Die beim Hund und bei der Katze am häufigsten beobachteten Hernien sind die Umbilikalhernie, die Inguinalhernie, die Perinealhernie und die Zwerchfellhernie.
    Umbilikalhernie
    Bei Karnivoren sehr häufige, kongenital bedingte Hernie. Sie entsteht durch einen unvollständigen Schluss des Nabelrings nach der Geburt und ist durch eine mehr oder weniger voluminöse Gewebemasse über dem Nabel gekennzeichnet. I. d. R. ist an der Hernie das Omentum majus beteiligt, das (teilweise) in dem aus Peritoneum bestehenden Bruchsack enthalten ist. Aus diesem Grund führt die Hernie meist zur konzentrierten Bildung von Fettgewebe, auch herniertes Lipom genannt. In diesem Stadium besteht keine Gefahr des Austretens einer Darmschlinge und somit akuter Komplikationen.
    Trotzdem sind Hernien unschön. Eine Hernie kann bei einer Formwertprüfung von Nachteil sein. Daher ist ihre chirurgische Korrektur sinnvoll.
    Inguinalhernie
    Kongenital bedingte Hernie, die v. a. bei Hündinnen beobachtet wird. I. d. R. führt die Hernie zur Inkarzeration des Uterus im Bruchsack. Daher führt die Inguinalhernie bei Trächtigkeit zu schwerwiegenden Komplikationen aufgrund der Entwicklung der inkarzerierten Föten im ektopischen Uterushorn, d. h. im Bruchsack. Die Geburt verläuft daher aufgrund der Inkarzeration der Föten nicht regelrecht. In manchen Fällen kann man die Entstehung einer Pyometra beobachten. Die Inguinalhernie der Hündin nimmt rasch an Ausdehnung zu, je nach Ausmaß der Eiteransammlung im ektopischen Uterushorn. Diese gravierenden Komplikationen erfordern eine frühzeitige Operation der Inguinalhernie bei der Hündin, möglichst noch vor der ersten Läufigkeit. Die Therapie akuter Inkarzerationen ist immer eine Indikation für einen schwierigen und notfallmäßigen chirurgischen Eingriff.
    Perinealhernie
    Von der Perinealhernie sind hauptsächlich Rüden etwa ab dem 7. Lebensjahr betroffen. Bei der Hündin tritt sie in der 2. Lebenshälfte seltener auf. Die Perinealhernie entsteht durch eine Atrophie der Muskeln und des Bindegewebes des Beckens. Beim Rüden ist die Hernie i. d. R. die Folge von Kotabsatzanstrengungen, bedingt durch eine hypertrophierte Prostata, die eine Ausscheidung des Rektuminhalts behindert. Klinisch gesehen, erscheint die Perinealhernie als eine zunächst einseitige Deformation des Perineums in Verbindung mit Defäkationsproblemen. Zu Verlaufsbeginn reicht i. d. R. die Therapie mit Testosteronhemmern wie Delmadinonacetat
(Tardastrex
®) oder Cyproteron (div. H. M.) oder Anti-Androgenen wie Deslorelin (
Suprelorin
® -Implantat für Hunde) in Kombination mit diätetischen Maßnahmen zur Weichhaltung des Stuhls in Form von ausreichend Ballaststoffen (gekochtes grünes Gemüse) und Pflanzenölen mit ungesättigten Fettsäuren (Sonnenblumen-, Mai-, Raps- oder Sojaöl), um eine normale Darmpassage und Stabilisierung zu gewährleisten. Letztlich erfordert die Perinealhernie einen komplexen chirurgischen Eingriff.
    Zwerchfellhernie
    Die
Zwerchfellhernie
ist die Verlagerung von Bauchorganen in die Brusthöhle infolge einer traumatischen Zwerchfellruptur. Die durch starke Atemstörungen gekennzeichnete Zwerchfellhernie erfordert einen chirurgischen Eingriff (heikel), der im Rahmen des Möglichen durchgeführt werden sollte,

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