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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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chirurgischer Eingriffe). Die Vena saphena interna oder die Vena jugularis nehmen, die nötigenfalls größere Mengen aufnehmen können.
    • EKG zur Überwachung anlegen zur Feststellung der genauen Ursache: Flimmern, echte systolische Pause oder Asystolie.
    Bei Kammerflimmern

    • Mit einem externen Defibrillator Elektroschocks von zunehmender Stärke (6 J/kg) abgeben und zwischen jedem Schock das Vorhandensein wirksamer Herzkontraktionen verifizieren (Femoralpuls).
    •Bei anhaltendem Misserfolg dieser Maßnahmen:
    •Entweder aufhören.
    •Oder eine kräftige extrathorakale Herzmassage. Oder als äußerste Maßnahme in einem Operationsumfeld direkte Herzmassage am offenen Thorax, im Wissen um die Folgeprobleme bei Erfolg.
    Ist kein externer Defibrillator vorhanden, intrakardiale Injektion von Acetylcholinchlorid (6 μg/kg) und Kaliumchlorid (2 mmol/kg), getrennt, und in Kombination mit einer extrathorakalen Herzmassage.
    Lidocain (Lidocainhydrochlorid 2 %) als intravenöser Bolus von 0,5 – 2 mg/kg beim Hund, 0,25 – 0,5 mg/kg bei der Katze (bis zu 8 mg/kg/d beim Hund, 4 mg/kg/d bei der Katze). Diese Medikamente sind noch wirksamer in Kombination mit der elektrischen Defibrillation.
    Bei systolischer Pause oder Asystolie (keine elektrische Herzaktivität oder nur P-Wellen)

    •Extrathorakale Herzmassage.
    •Injektion von Adrenalin (Epinephrin)
(z. B. Suprarenin
® [H. M.]) in der Dosis von 0,05 – 0,5 mg (0,5 – 5 ml der 1 : 10 000-Lösung/Hund) i. v, evtl. nach 5 Minuten wiederholen (auch mehrfach).
    •Gleichzeitig Injektion von isotonischer Kochsalzlösung (20 – 50 ml/kg/h) und Bikarbonat.
    •Dopamin (div. H. M.): 5 – 10 μg/kg/min.
    •Dobutamin (div. H. M.): 5 – 20 μg/kg/min.
    Als Resultat erhält man:
    •Entweder ein Wiedereinsetzen des Sinusrhythmus.
    •Oder ein Kammerflimmern.
    •Oder eine systolische Pause, die dazu führt:
    •Aufzugeben.
    •Die extrathorakale Herzmassage fortzusetzen, kombiniert mit einer intrakardialen Injektion von Kalziumglukonat (0,1 mg/kg 10 %iges Kalziumglukonat)
(Calciumgluconat 10 % Braun®, Calcium Sandoz 10 %® [H. M.]
).
    •Eine Thorakotomie zum Zweck einer direkten Herzmassage durchzuführen, wenn eine extrathorakale Herzmassage nach 5 Minuten keinen Erfolg gezeigt hat (Thorakotomie im fünften linken Interkostalraum und Eröffnung des Perikards).
    Günstiger Ausgang
    Gekennzeichnet durch:
    •Progressive Regression der Mydriasis.
    •Wiederaufnahme der Spontanatmung.
    •Wiederkehrende Farbe der Lefzen- und Konjunktival-Schleimhäute.
    •Feststellbare Herz- und Pulsschläge.
    Dann daran denken, die Folgen der Anoxie zu beheben:
    •Metabolische Azidose (Injektion von Natriumbikarbonat).
    •Mögliche Hyperkaliämie (Übermaß an Kalzium durch Kalziumglukonat).
    •Eventuell Behandlung eines beginnenden Gehirnödems bei langer Reanimation (Mannitol i. v., div. H. M.).
    Herzblock
    Kardiale Blocks
.
    Herzgeräusche
    Definition
    Auskultatorisch anormales, die normalen Herztöne verstärkendes Geräusch, das durch eine Vibration in verschiedenen Klangfarben hervorgerufen wird ( Tab. 1.71 ). Es wird durch Störungen des Blutflusses in Form von Turbulenzen durch eine Öffnung in verschiedenen Frequenzen erzeugt: höher wird als Geräusch beurteilt, tiefer als Rollen. Die Existenz von Herzgeräuschen ist nicht zwingend gleichzusetzen mit einer Kardiopathie, genauso wenig wie seine Intensität mit dem Schweregrad der Störung.
    Tab. 1.71 Diagnostik von Herzgeräuschen
    HG: Herzgeräusch
    Einteilung
    Die Herzgeräusche werden eingeteilt nach:
    •Qualität.
    •Intensität.
    •Dem Moment ihres Auftretens im Verlauf der Herzaktion.
    •Der Stelle maximaler Hörbarkeit (Punctum maximum).
    Qualitäten

    •Anorganische: vorübergehende Qualitäten, in Verbindung mit einer Veränderung der Blutviskosität (Anämie).
    •Organische: Läsionen der Herzklappen, unveränderlich.
    •Funktionelle: in Verbindung mit einer Ausdehnung des Rings, der die Klappe unterstützt. Konstant, aber mit variabler Intensität je nach pathologischem Zustand und Therapie.
    Herzglykoside
    Definition
    Herzglykoside sind Wirkstoffe, die mittels Hydrolyse glykosidisch gebundenen Zucker und Kapselpolysaccharide freisetzen, die beide ähnliche pharmakologische Eigenschaften besitzen: Sie steigern die Herzauswurfleistung beim herzkranken Patienten.
    Das einzige in der Veterinärmedizin eingesetzte Herzglykosid ist Digoxin.
    Eigenschaften

    • Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System:
    •

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