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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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prolabierten Organs, gefolgt von einer Tabaksbeutelnaht der Vulva. Das Tier wird isoliert und ein Halskragen wird angelegt. Die Fäden werden 5 Tage später gezogen.
    •Gelingt die Reponierung nicht, muss über eine mediane Laparotomie der Uterus intraabdominal verlagert werden. Danach wird eine Ovariohysterektomie vorgenommen.
    Verlassen der Jungen und Kannibalismus
    Verlassen der Jungen

    •Wird hauptsächlich bei Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Mäusen, Ratten, Hamstern und Gerbils beobachtet.
    •Bei Erstgebärenden (v. a. Meerschweinchen) kommt das Verlassen der Jungen häufig vor und wird manchmal auch als physiologisch angesehen.
    • Ätiologie: Es gibt zahlreiche und unterschiedliche Gründe:
    •Mangelernährung: Hypokalzämie des Kaninchens, Kalzium-, Magnesium- oder Natrium- Mangel beim Meerschweinchen.
    •Fehlende Isolierung oder Umzug des Weibchens zum Zeitpunkt der Geburt oder in den darauffolgenden Tagen.
    •Schmutziger Käfig, zu wenig Nistmaterial für den Nestbau.
    Puerperaler Kannibalismus
    Häufig zu finden bei Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Mäusen, Ratten, Hamstern und Gerbils und vor allem bei Erstgebärenden. Folgende Faktoren können das Verhalten auslösen:
    •Die Anwesenheit des Männchens zum Zeitpunkt der Geburt. Bei Ratten, Mäusen, Hamstern und Meerschweinchen sollte das Männchen 8 Tage vor der Geburt entfernt werden. Andernfalls kann das Männchen aggressiv werden und den Nachwuchs angreifen.
    •Verschlechterung des Allgemeinzustands der Jungen durch zu geringe Futter- und Wasseraufnahme (z. B. schlechte Erreichbarkeit der Tränke;Unfähigkeit, bestimmte Körner zu fressen etc.). Dies gilt als der Hauptgrund des Kannibalismus beim Meerschweinchen.
    •Sehr junge oder sehr alte Weibchen bei Meerschweinchen und beim Chinchilla neigen zu puerperalem Kannibalismus.
    •Zu stark riechende Einstreu, z. B. aus Zedernholzspänen. Das Weibchen kann seine Jungen nicht mehr am Geruch erkennen.
    •Kannibalismus tritt oft in Zusammenhang mit fehlender Milchsekretion auf.
    Reproduktionsphysiologie,
Erkrankungen des reproduktionstrakts (Behandlung von)
.
    VHD (Viral Haemorrhagic Disease)
    RHD (Rabbit Heamorrhagic Disease)
.
    Visusverlust
    Diagnostik

    •Die Untersuchung des Verhaltens erlaubt die Beurteilung, ob die Sehkraft vorhanden ist: Verfolgen von Gegenständen, visuelle und photomotorische Reflexe, allgemeines Verhalten auf dem Behandlungstisch.
    •Der Hamster hat keine Angst vor der Tiefe: Ein Sprung vom Tisch darf nicht als Sehproblem interpretiert werden.
    •Die Verwendung einer Spaltlampe ist möglich, die Tonometrie ist schwierig durchzuführen und zu interpretieren.
    •Der Augapfel ist wenig beweglich. Das Einträufeln von 0,5 %igem Tropicamid bewirkt eine Mydriase von ungefähr 1 Stunde um ca. 5 mm.
    Ätiologie

    •Glaukom.
    •Katarakt. Ein futterbedingter Ursprung wurde beim Meerschweinchen beschrieben, das mit industrieller Nahrung gefüttert wurde. Es ist mindestens 0,1 % Tryptophan notwendig.
    •Intraokulärer Abszess.
    •Ratte: massive bilaterale Keratitis.
    •Erkrankung des Augenhintergrunds.
    Therapie
    Abhängig von der Ursache, basierend auf den klinischen Symptomen und den zusätzlichen Untersuchungen.
    Vitamin-C-Mangel des Meerschweinchens
    Ätiologie
    Meerschweinchen sind aufgrund des natürlichen Fehlens der L-Gluconolacton-Oxidase (Leberenzym für die Vitamin-C-Synthese) unfähig, Vitamin C selbst zu synthetisieren. Sie sind die einzigen Nagetiere mit dieser Eigenart. Menschen, höher entwickelte Primaten, frugivore Fledermäusen Asiens, Rot ohrbülbüls (Vogelart Asiens), Fische und Insekten sind dazu ebenfalls nicht in der Lage.
    Die regelmäßige Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung ist außerordentlich wichtig, zumal der Turn-over schnell erreicht ist, der Körper aber nur wenig Vitamin C speichern kann. Bei einem Vitamin-C-Mangel kommt es innerhalb von 2 Wochen zu ersten Symptomen.
    Der exakte Vitamin-C-Bedarf ist schwer zu ermitteln, deshalb schätzt man: 20 mg/kg zur Erhaltung, 60 mg/kg bei Jungtieren im Wachstum, tragenden oder laktierenden Weibchen. Für eine gute Abwehrlage sollte der Vitamin-C-Serumspiegel bei 6,4 mg/dl liegen.
    Klinik
    Verdacht auf eine C-Hypovitaminose besteht bei:
    • Jungtieren mit:
    • Lokomotorischen Schwierigkeiten und krankheitsbedingten anormalen Auffälligkeiten:
    –Muskeln: Myositis, Blutungen in die Oberschenkel- und Hüftmuskulatur.
    –Gelenke: chondrokostale Verdickungen und

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