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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Beleuchtung, Einstreu, Wasserfiltration, Ventilation. Jede Tierart hat ihre eigenen Bedürfnisse.
    • Bakterielle Dermatitis: Desinfektion mit Chlorhexidin oder
Betadine
® bzw. anderen Jod-Polyvinylpyrrolidon-Komplexen, ggf. auch mit Akridinfarbstoffen oder Gentianaviolettlösung (3 – 5 %ig in Alkohol), anschließendes Applizieren einer antibakteriellen Salbe
(Dermamycin®, Fuciderm®)
. Systemische Antibiotikatherapie im Fall einer Verbrennung oder ulzerativen Dermatitis je nach Schweregrad und Ausdehnung der Veränderungen.
    • Mykotische Dermatitis: lokale antimykotische Therapie (Enilconazol,
Imaverol®)
ggf. auch Systemantimykotika bei Verdacht auf Beteiligung tieferer Schichten oder septischen Verlauf bzw. auf zusätzlich gastroenterale oder respiratorische Beteiligung. Cave: Misch- bzw. Superinfekti onen.
    • Wasserschildkröten: Die Tiere müssen unbedingt nach jeder Hautbehandlung für 2–3 Stunden im Trockenen gehalten werden.
    Häutungsprobleme
    Das Intervall zwischen zwei Häutungen beträgt bei Schlangen und Echsen, abhängig von der Art und verschiedenen Umweltfaktoren, 1 – 3 Monate. Häutungsprobleme stellen sich z. B. als persistierende Hautreste auf der Körperoberfläche dar.
    Ätiologie

    • Umweltfaktoren: ungenügende Umgebungstemperatur, Mangel an Luft- und Umgebungsfeuchte, keine Gegenstände im Terrarium, die als Häutungshilfe dienen könnten, Manipulationen in den Tagen vor der Häutung (Stress).
    • Pathologische Faktoren: chronische Dehydratation, Milbenbefall (
Ektoparasiten),
bakterielle oder Pilzdermatitis, Hypothyreoidismus, neurologische Symptome (
Enzephalopathien und Muskelkrämpfe),
Mangelsyndrome, Wundnähte oder Verbrennungen.
    Therapie

    • So schnell wie möglich: Trocknet die abgestoßene Haut ein, kann sie eine Dermatitis, eine ischämische Nekrose der Phalangen durch Abschnürung (Strangulation) oder eine Erblindung (Persistenz der Brille) hervorrufen.
    •Häutungsreste müssen nach lauwarmen Bädern bei 30 °C für 1 – 2 Stunden mit einer Pinzette entfernt werden. Haltungs- und Fütterungsbedingungen überprüfen und korrigieren.
    Herzerkrankungen
    Ätiologie
    Es gibt verschiedene Herzerkrankungen bei Reptilien, die wenigsten davon werden diagnostiziert. Meist haben sie eine infektiöse Ursache.

    • Infektiöse Ursache: Endokarditis und sekundäre Myokarditis aufgrund einer Pneumonie oder eines anderen Ausgangsherds.
Salmonella, Corynebacterium, Chlamydophila, Mycobacterium
etc.
    • Ernährungsbedingte Ursache: Hypokalzämie, Hypovitaminose E (Weißmuskelkrankheit), Verkalkung der großen Gefäße.
    • Parasitäre Ursache: Befall des Aortenbogens oder des Truncus pulmonalis durch Filarien, Trematoden oder Spirocerca.
    • Andere Ursachen: angeborene Kardiomyopathien, iatrogene Kardiopathien (empirische Nutzung von Diuretika, Vasodilatatoren, Sympatholytika).
    Diagnostik

    • Klinik: u. a. Apathie, Ödeme (Hals, Gliedmaßen), persistierende Lidödeme (ohne Entzündung), Bradykardie, Stauungssymptome an den Maulschleimhäuten und Augen etc.
    • Elektrokardiogramm: Die Amplitude ist unphysiologisch klein. Die Positionierung der Elektroden ist in Abhängigkeit von der Tierart unterschiedlich. Die Amplitudenwerte hängen von der Art und der Lage der Elektroden, der Lagerung des Tiers während der Aufzeichnung, der Aufzeichnungsgeschwindigkeit und der Empfindlichkeit des verwendeten Elektrokardiographen ab. Dies erschwert die Auswertung der EGK-Ergebnisse.
    • Herzultraschall: Es gibt drei mögliche Schallrichtungen: ventrokranial, interkostal von rechts und von links.
    Therapie
    Je nach zugrunde liegender Herzerkrankung unterschiedlich.
    Hibernation (Winterruhe, Winterstarre)
    Definition
    Die Hibernation erfolgt in einem Zustand der Kältestarre, der auf die Absenkung der Körpertemperatur während der Wintermonate zurückzuführen ist. Reptilien überwintern unter natürlichen Bedingungen in subtropischen und gemäßigten Breiten. In tropischen Regionen machen sie keine Hibernation. Alternativ können sie eine Sommerruhe (Trockenruhe/Aestivation) während der Trockenzeit halten.
    Unterschiedlich diskutiert wird die Winterruhe in der Obhut des Menschen. Schlecht durchgeführt, steigt die Mortalität und folgende Symptome können auftreten: posthibernale Anorexie, Dehydratation, Otitis, Rhinitis, Keratitis (Ansammlung von proteinreichem Schleim), Enteritis. Gut durchgeführt, stimuliert eine Hibernation die Follikulogenese, das Wohlbefinden der Tiere und

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