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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Luftfeuchtigkeit, Dehydratation, Inaktivität.
    •Überernährung, zu große Beute, Ingestion von Fremdkörpern (Sand, Kies, Steinchen), Legenot bei Echsen und Schildkröten.
    •Niereninsuffizienz bei Echsen: Obstruktion des Darms im Beckenbereich aufgrund einer Nierenvergrößerung.
    Symptome
    Anorexie, kein Absetzen von Kot.
    Diagnostik

    •Klinik: Die Palpation von Kotsteinen ist bei Squamaten möglich.
    •Röntgenuntersuchung: Kotsteine müssen von Eiern und von Urolithen, die das Kolonende verlegen, unterschieden werden (
Dehydratation
). Evtl. Durchführung einer Bariumsulfatpassage: 20 ml/kg p. o. in einer 10%igen Lösung (
Dosierung der wichtigsten Medikamente
[ Tab. 4.13
Anhang Reptilien]
).
    Tab. 4.13 Medikamente für die Anästhesie
    Therapie

    •Haltungsbedingungen überprüfen und korrigieren.
    •Lauwarmes Baden bei 30 °C für 15 – 20 min, 2–3 × tgl. für 3 – 4 d. Paraffinöl in der Dosierung 1 ml/kg wird mittels Schlundsonde, im Bauch eines getöteten Beutetiers oder als Klistier verabreicht. Warme NaCl-Lösung i.p. Hat die Therapie keinen Erfolg, ist eine chirurgische Enterotomie oder Zäkotomie erforderlich.
    •Metoclopramid 0,5–1 mg/kg.
    Lähmungen
    Definition
    Jeder Verlust oder jede Verminderung der freiwilligen Motilität im Zusammenhang mit einem neurologischen oder muskulären Defizit.
    Ätiologie

    •Trauma (Schlangen).
    •Infektiöse Enzephalitis (Schlangen und Echsen),
Enzephalopathien und Muskelkrämpfe
.
    •Ernährungsbedingte Osteofibrose, spinale deformierende Osteitis, infektiöse Spondylitis, Hypokalzämie.
Osteofibrose,
Osteitis (spinale deformierende)
.
    •Intoxikation: Gentamicin und Streptomycin bei allen Reptilien, Ivermectin bei Schildkröten.
Dosierung der wichtigsten Medikamente
( Tab. 4.8
[Anhang Reptilien]
).
    •Existenz einer intrapelvinen Umfangsvermehrung: Fäkalom, Urolith, Nephromegalie, Neoplasie.
    •Koprostase, Dystokie.
    Symptome

    • Schildkröten: Kreisbewegungen (falls Monoparese oder Paraparese) oder gar keine Fortbewegung möglich.
    • Echsen: sekundäre Quadriparese aufgrund von Frakturen, Paraplegie mit Atonie der Vordergliedmaßen, manchmal Gefäßatonie oder Atonie des Verdauungstrakts bei Beteiligung der Wirbelsäule und/oder des Beckens bzw. pelviner und lumbaler Nerven.
    • Schlangen: Schwierigkeiten beim Schlängeln ab der Läsion nach kaudal bis hin zur schlaffen Lähmung, Kotabsatzprobleme.
    Diagnostik
    Neurologische Untersuchungen, wie sie beim Kleintier vorgenommen werden (Testen zentraler und peripherer Motoneuronen), können bei Reptilien nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden. Das Rückenmark erstreckt sich bis in den Schwanz hinein. Eine Cauda equina existiert nicht. Die Reflexe sind abhängig von der Umgebungstemperatur.
    Durch Röntgenuntersuchung können Frakturen sowie Verletzungen der Wirbelsäule diagnostiziert werden.
    Therapie
    Abhängig von der Ursache:
    • Hypokalzämie: Kalziumglukonat, UV-B-Strahlung.
    • Trauma von Wirbelsäule oder Becken: Ruhe. Bei Schmerzen: Meloxicam,0,1 – 0,2 mg/kg/d p. o. oder i. m. Neurologische Symptome können nach einiger Zeit verschwinden.
    Legenot
    Dieser Abschnitt bezieht sich auf die postovulatorische Legenot. Sie bedeutet eine Retention der Eier (oder nicht befruchteter Eizellen), oder ein Ausbleiben bzw. Sistieren der Eiablage. Sie wird v. a. bei Schildkröten und Schlangen, aber auch bei Echsen beobachtet.
Legenot (präovulatorische)
.
    Ätiologie

    • Nicht obstruktive Ursache, Uterusatonie: kein geeigneter Legeplatz vorhanden, Kalziummangel, schlechte Haltungsbedingungen (Luftfeuchte, Ernährung), Stresszustand (Hyperadrenokortizismus → Hyperprogesteronämie → Inhibition der Uteruskontraktion zum Legezeitpunkt), noch unreife Weibchen werden bereits zur Fortpflanzung eingesetzt (nordamerikanische Colubridae), Abwesenheit eines Männchens (Weibchen sind mit unbefruchteten Eiern trächtig), Konkurrenz unter Weibchen, zu altes Weibchen.
    • Obstruktive Ursache: Salpingitis, Salpingektomie ohne Ovariektomie, Fettsucht, extrauterin liegende Eier (z. B. in der Harnblase), Eiriss durch wiederholte Paarungsversuche von Schildkrötenmännchen, anormale Eier (gebrochen, doppelt, teilweise verschmolzen etc.), Verlegen eines Eis durch einen Urolithen oder ein Fäkalom, Torsion des Ovidukts.
    Symptome

    • Schildkröten:
    •Die Klinik beginnt undeutlich: Nervosität, Rastlosigkeit, Kratzen am Boden mit den Vordergliedmaßen (Landschildkröten), Bemühungen, aus dem

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