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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Aquarium herauszukommen (Wasserschildkröten).
    •Später: Anorexie, Lethargie.
    •Diese Symptome können von einem Kloakenprolaps, einer Otitis, einer Septikämie oder einem Lungenkollaps (Druck auf die Bauchhöhle durch die Eier) begleitet werden.
    • Schlangen und Echsen:
    •Anorexie, Apathie, aufgetriebenes Abdomen.
    •Längliche Eiform im hinteren Körperdrittel, v. a. in der ventralen Region sichtbar und palpierbar.
    Hinweis: Bei zahlreichen Reptilien ist eine Anorexie während der Ovogenese physiologisch.
    Diagnostik

    •Legenot wird meist im Frühling beobachtet (Landschildkröten).
    •Schildkröten: Die Eier sind im Röntgenbild und im Ultraschall 10 – 15 Tage vor der Eiablage sichtbar. Sie sind im Gegensatz zu Schlangeneiern verkalkt.
    •Blutchemie: Hypokalzämie (Atonie der Ovidukte) oder Hyperkalzämie während der Beschalung der Eier, vor dem Zeitpunkt der Eiablage (200 mg/l).
    Therapie

    • Nichtobstruktive Ursache:
    •Erhöhen der Temperatur im Terrarium, Bereitstellen eines adäquaten, artspezifisch unterschiedlichen Legeplatzes und -substrats, Rehydratation.
    •Oxytocin i. m. oder i.p. (2 – 20 IE/kg, abhän gig von der Art). Schildkröten: 1 – 2 IE/kg, sie legen meist in der darauffolgenden Stunde. Grüner Leguan: 1 – 2 IE/100 g alle 6 h.
    •Kalziumglukonat (100 mg/kg/6 – 24 h s. c., abhängig vom Allgemeinzustand).
    • Obstruktive Ursache: warme Bäder, Laxanzien, Ovozentese via die Kloake oder durch die Haut von außen (cave: Dotterperitonitis). Chirurgie, wenn die Ovozentese nicht gelingt oder sich der Allgemeinzustand verschlechtert (Bauchhöhleneröffnung, dann Eröffnen oder Ektomie des Ovidukts, genauer des Uterusteils des Ovidukts).
    Legenot (präovulatorische)
    Definition
    Die präovulatorische Retention der Follikel ist eine vollständige ovarielle Follikelreife ohne Follikelresorption, jedoch ohne Ovulation. Sie wird v. a. bei Echsen beobachtet (Grüner Leguan, Bartagamen, Jemenchamäleons), manchmal bei Schildkröten, aber fast nie bei Schlangen.
    Der Grüne Leguan wird mit etwa 2 – 4 Jahren geschlechtsreif, die Weibchen messen dann 30 – 35 cm von der Schnauze bis zur Kloake, die Männchen 25 – 30 cm.
    Ätiologie

    •Stress, inadäquater Legeplatz, Abwesenheit eines Männchens (Ausbleiben ovulationsauslösender Faktoren [z. B. Nackenbiss]).
    •Dehydratation, Niereninsuffizienz, Hypokalzämie, Adipositas, sehr junge Tiere, hormonelle Imbalancen.
    Symptome

    •Ein bisher noch nicht geschlechtsreifes Weibchen ist seit mehr als 4 Wochen anorektisch und apathisch bei aufgetriebenem Abdomen.
    •Reife Follikel werden nicht resorbiert, sie können eine enorme Größe erreichen und den Bauch erheblich anschwellen lassen.
    Diagnostik

    •Röntgenuntersuchung: Manchmal besteht eine enorme Hypertrophie der ovariellen Follikel dorsokaudal in der Bauchhöhle. Wenn keine Verkalkung bei der intraabdominalen Umfangsvermehrung sichtbar ist, dann ist es auf dem Röntgenbild nicht möglich, prä- oder postovulatorische Legenot zu unterscheiden.
    •Ultraschall: Bei anechogenen Ovarien sollten folgende Strukturen erkennbar sein: vorhandene Eier in den Ovidukten, die sich aus zwei verschieden echogenen Strukturen zusammensetzen (eine schwach anechogene oberflächliche Schicht und eine stark anechogene tiefere Schicht, der Eidot ter).
    Therapie

    •Frühe Diagnose, guter Allgemeinzustand des Weibchens: Haltungsbedingungen überprüfen (Temperatur, Luftfeuchte), Legeplatz auf seine artspezifische Eignung überprüfen, Kalzium applizieren (100 mg/kg/d).
    •Bei Verschlechterung des Allgemeinzustands mit Anorexie und Apathie: chirurgische Therapie, entweder durch Ovariektomie oder Ovariosalpingektomie.
    Niereninsuffizienz
    Sie wird meist beim Grünen Leguan und bei Landschildkröten beobachtet.
    Ätiologie
    Obwohl die Ursache der Niereninsuffizienz meist multifaktoriell begründet ist, liegen doch meist schlechte Haltungsbedingungen vor:
    • Ernährung: zu proteinreich, Hypervitaminose D 3 durch zu starke Supplementierung, Steinbildung aufgrund von zu viel Oxalsäure (zu viele oxalsäurehaltige Pflanzen: Spinat, Rübenblätter, Rhabarber), Steinbildung aufgrund von zu viel Kalziumphosphat (zu viel supplementierte Mineralstoffe), chronische Kalzium-Phosphor-Imbalancen.
    • Umweltbedingt: chronische Dehydratation, ungenügende Mengen an Trinkwasser.
    • Medikamentös: Aminoglykosidantibiotika, Furosemid. Diese Substanzen generieren eine viszerale Gicht durch Kristallisation von

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