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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Harnsäure im Nierenbereich.
    • Pathologisch: bakterielle Nephritis, Infestation renaler Parasiten.
    Symptome

    • Adulter Grüner Leguan: Anorexie, Abmagerung, Hervortreten der Augen bulbi, Tonusschwäche (Tier kann sich nicht auf den Beinen halten), Aufhellen der Schuppen, bilaterale Nierenvergrößerung, Dehydratation, Regurgitation, Koprostase durch Verengung des Beckenbereichs, Myoklonien und sternoabdominaler Dekubitus in fortgeschrittenen Fällen.
    • Andere Reptilien: Apathie, Anorexie, Schwierigkeiten in der Fortbewegung, Tonusschwäche, Dehydratation, Abmagerung.
    Diagnostik

    • Klinik: Palpieren der hypertrophischen Nieren in Lendenbereich und Beckeneingang.
    • Blutchemie: Hypokalzämie (< 80 mg/l), Hyperphosphatämie (≥ 120 mg/l, unheilbar beim Leguan, wenn Werte ≥ 200 mg/l), Umkehr des Ca : P-Verhältnisses (< 1), Hyperurikämie (≥ 60 mg/l) bei Reptilien, außer dem Grünen Leguan, bei dem diese erst sehr spät auftritt, Urämie bei Landschildkröten (normal < 0,20 g/l, schwerwiegend ≥ 2 g/l).
    • Bildgebende Verfahren: Die renale Hypertrophie kann durch Ultraschalluntersuchung des Nierenparenchyms gezeigt werden. Diese wird beim Grünen Leguan von beiden Seiten auf Höhe der Schwanzbasis durchgeführt.
    Therapie

    • Die Prognose ist immer unter Vorbehalt zu stellen, es sei denn, die Diagnose wird sehr früh gestellt. Sie hängt auch vom Ansprechen auf die angewendete Therapie ab.
    • Primäre Rehydratation: Bäder in lauwarmem Wasser, Rehydratation via Magenschlundsonde, Perfundieren.
    • Kalziumsubstitution, falls der Blutkalziumwert niedrig und der Löslichkeitsindex < 5500 ist: Kalziumglukonat 100 mg/kg/d. Allopurinolgaben zur Absenkung der Urikämie, Phosphatbinder (z. B. Aluminiumhydroxid) oral, diätetische Maßnahmen, Nahrungsumstellung.
    Osteitis (spinale deformierende)
    Definition
    Ankylosierende Spondylitis oder proliferative Osteoarthritis von Wirbeln, die durch eine erhebliche knöcherne Umformung der Wirbelsäule gekennzeichnet ist. Sie wird im Wesentlichen bei Schlangen und Leguanen beobachtet.
    Die Ursache ist weitgehend unbekannt, steht aber im Zusammenhang mit der Terrarienhaltung und scheint die Folge einer Infektion und Bakteriämie zu sein: Aus den deformierten Wirbeln können zahlreiche Keime isoliert werden.
    Diagnostik

    •Klinische Befunde: Schwierigkeiten bei der Fortbewegung, Wirbelsäulendeformationen, Hyperästhesien, Anorexie.
    •Röntgenuntersuchung: Wirbelverschmelzung und knöcherne Proliferationen.
    Therapie
    Wenig sinnvoll, bestenfalls symptomatisch für einen kurzen Zeitraum. Es wird zur Euthanasie geraten.
    Osteofibrose
    Definition
    Sie wird auch „metabolische fibröse Osteodystrophie” oder „ernährungsbedingte Osteofibrose” genannt und selten, am häufigsten jedoch bei jungen, in Obhut des Menschen gehaltenen Reptilien beobachtet. Charakteristisch ist eine Demineralisierung des gesamten Skeletts mit fibröser Umbildung, begleitet von einer generalisierten Muskelschwäche.
    Pathoätiologie
    Es besteht ein Ungleichgewicht des Kalzium-Phosphat-Verhältnisses, das durch einen Mangel an Kalzium und zu viel Phosphat hervorgerufen wird. Es ist oft assoziiert mit einem Vitamin-D 3 -Mangel (Fehlen oder zu wenig UV-B-Strahlung oder Sonnenlicht) und resultiert in Hypokalzämie, gefolgt von sekundärem Hyperparathyreoidismus. Schließlich wird Knochen in fibröses Gewebe umgewandelt.
    Betroffene Arten: phytophage Landschildkröten
(Testudo
sp.) und vegetarische Echsen
(Iguana),
die zu kalziumarm und phosphatreich ernährt werden; karnivore Wasserschildkröten und Krokodilartige, die mit entbeintem Fleisch gefüttert werden; insektivore Echsen.
    Symptome

    • Schildkröten: Erweichen des Panzers, Schwierigkeiten bei der Fortbewegung, Muskelschwäche, Panzerdeformation und Knochenumbildung, manchmal gravierend und irreversibel, unnormales Krallenwachstum, Hypertrophie der verhornten Kieferscheiden (Ramphothekae).
    • Echsen und Krokodilartige: Lethargie, Schwierigkeiten bei der Fortbewegung, Myoklonien, Myasthenien, Erweichen der Ober- und Unterkiefer, spontane Frakturen, Wirbelsäulendeformation, Schwierigkeiten, die Zunge richtig zu bewegen (Chamäleons). Deutliche Umfangsvermehrung der Röhrenknochen.
    Diagnostik
    Klinik, besonders Röntgendiagnostik. Generalisierte Verringerung der Knochendichte, Verjüngung des Kortex der langen Röhrenknochen, Ersetzen von Knochen durch fibröses Gewebe. Das Knochengerüst der Schildkröten erscheint im

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