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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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zusätzlich zu ihrem eigentlich kerato modula torischen Effekt auch eine antibakterielle Wirkung, entweder durch Absonderung von gebildetem Sauerstoff (Benzoylperoxid
[Peroxyderm®]
) oder durch eine Hemmung von Lipasen infolge einer pH-Erniedrigung (Ethyllactat
[Etiderm®]
), auch: Chlorhexidin (z. B. Pyoderm®, Clorexyderm®, Dermazyme Acti-Bac® etc.)
    • Emollienzien/Humektantien vervollständigen die Wirkung der oben beschriebenen Substanzen, indem sie auf der Hautoberfläche einen Schutz, der dem natürlichen Film der Haut vergleichbar ist, wiederherstellen
(Allermyl-Lotion®, Douxo-Spray
®) und leichter aufzutragen sind (Spray).
    Tab. 1.28 Einteilung einiger Dermatokortikoide
    Dermatitis (atopische) der Katze
    Dieses Krankheitsbild muss v. a. im Hinblick auf die genetische Veranlagung (
Atopie
) präzisiert werden, da es i. d. R. schwierig ist, eine familiäre bzw. einfache Rasseprädisposition nachzuweisen. Lange Zeit hat man alle Dermatitidenmit Juckreiz als „atopische Dermatitis“ der Katze bezeichnet, bei denen Allergietests auf Aeroallergene positiv ausfielen.
    Die Aeroallergene, die am häufigsten als Ursache auftreten, sind Hausstaubmilben und ganz besonders
Dermatophagoides
spp.
    Zu beachten ist, dass es eine Kreuzreaktion zwischen Hausstaubmilben und parasitären Milben (v. a.
Otodectes cynotis
) gibt.
    Klinik
    Die häufigsten Krankheitsbilder sind:
    •Miliare Dermatitis.
    •Veränderungen des eosinophilen Granulomkomplexes (
Eosinophiler Granulomkomplex
).
    •Psychogene Alopezie.
    •Fazialer Pruritus.
    Diese Symptome treten i. d. R. an Katzen unter 2 Jahren auf.
    Diagnostik

    •Detaillierte Anamnese, die einen Juckreiz an einem Jungtier mit möglicher saisonaler Verschlimmerung feststellt.
    •Aussehen des Fells.
    •Nachweis einer Sensibilisierung gegenüber Aeroallergenen (Intra kutantests, Basophilen-Degranulationstest, evtl. serologische Testverfahren (ELISA, Fcε-Rezeptor-Test)).
    •Bei der Katze sind Intrakutantests schwierig auszuführen, da ihre Haut dünn und fest ist und weil die meisten Tiere den Test nicht unsediert tolerieren. Es wurde daher vermutet, dass der Stress die Reaktivität eventuell verändert.
    •Auf eine Allgemeinanästhesie kann praktisch nicht verzichtet werden (Ketamin).
    •Das Ablesen der Tests ist ebenfalls schwierig, da die Reaktionen vorübergehender oder flüchtiger Natur sein können. Generell sind die Quaddeln als Zeichen einer positiven Reaktion nicht so groß und nicht so erythematös und gut abgegrenzt wie bei den Caniden.
    Differentialdiagnostik
    Es müssen vor allem ausgeschlossen werden:
    •Andere allergische Dermatitiden (FAD, Kontaktdermatitis, Futtermittelallergie, Medikamentenallergie).
    •Ektoparasitosen.
    •Bestimmte Neurodermatosen oder verhaltensbedingte Alopezien.
    •
Pemphigus foliaceus
.
    Therapie
    Die Behandlung ist schwierig. Es liegt noch kein Standardprotokoll vor.

    •Die Therapie beinhaltet die Allergenvermeidung/-reduktion, soweit dies möglich ist.
    •Typischerweise wird eine abgestufte Kortikoidtherapie verschrieben, die die Katze i. d. R. gut verträgt. Lediglich das Gewicht muss überwacht werden. Eine Bewertung der Auswirkungen auf das Verhalten ist sinnvoll. Im Unterschied zum Hund wird Dexamethason (div. H. M.) von der Katze gut vertragen. Seine Wirksamkeit liegt höher als die von Prednisolon oder Methylprednisolon.
    • Antihistaminika scheinen bei der Katze besser zu wirken als beim Hund (z. B. Ceterizin allein oder Chlorphenirarmin [in Deutschland nicht mehr erhältlich] plus Hydroxyzin).
    • Essentielle Fettsäuren können sinnvoll sein, sowohl wegen ihrer spezifischen juckreizmindernden Wirkung als auch wegen ihrer möglichen „Kortikoid-sparenden“ Eigenschaft. Sie gelten bei Katzen als besser wirksam als bei Hunden.
    •Eine allergenspezifische Desensibilisierung kann ebenfalls erwogen werden.
    •Da Ciclosporin für Katzen keine Marktzulassung besitzt, erfordert die Anwendung des Wirkstoffs das Einverständnis des Tierbesitzers und eine strikte Überwachung des Status des Tiers in puncto Retroviren, da die komplexe Pathogenese einer Infektion mit FeLV ein potentielles Risiko darstellt.
    •Die empfohlene Dosierung liegt bei 5 mg/kg/d, über 4 – 6 Wochen, gefolgt von einer „2-Tages-Therapie“.
    •Es wird empfohlen, kein Futter „ad libitum“ zur Verfügung zu stellen, damit das Präparat im Futter verabreicht und die Aufnahme kontrolliert werden kann. Anders als beim Hund wird vermutet, dass die

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