Therapielexikon der Kleintierpraxis
umgewidmet werden (s. o.).
•Die üblicherweise empfohlene Dosierung beträgt 0,4 mg/kg/d p. o., in Form der 0,1 %igen Injektionslösung, für Tiere, die mindestens 3 Monate alt sind. Der bittere Geschmack lässt sich teilweise durch Lagerung des Präparats im Kühlschrank und durch seine Entnahme unmittelbar vor Verabreichung neutralisieren.
• Doramectin: Dosierung wie bei Ivermectin. Nicht für Kleintiere zugelassen, muss umgewidmet werden.
• Milbemycinoxim:
•Milbemycinoxim als Monopräparat ist in einigen europäischen Ländern zugelassen zur Demodikosebehandlung. In Deutschland ist kein Monopräparat zugelassen und auch für das Kombinationspräparat besteht keine Zulassung für diese Indikation.
Die für eine allgemeine Immunsuppression des Organismus verantwortlichen Kortikosteroide dürfen nur unter größter Vorsicht bei trockener Demodikose eingesetzt werden. Bestehen zusätzliche Komplikationen des klinischen Bilds durch allergische Geschehen, die dieses noch verschlechtern, ist nur ein sparsamer und strikt kontrollierter Einsatz zusammen mit einer prophylaktischen Antibiotikatherapie denkbar. Die unerwünschte Wirkung von Kortikoiden auf die Talgabsonderung schränkt ihre Anwendung weiter ein.
Pyodemodikose
Definition
Gefürchtete und gravierende Komplikation einer trockenen Demodikose. Die kausale Parasiteninfektion wird von einer bakteriellen Superinfektion begleitet und verschlimmert.
Das Einbeziehen der Haarbälge in den suppurativen Prozess hat eine Zerstörung von Strukturen der Dermis und der Subkutis zur Folge. Es entsteht das Bild einer tiefen Pyodermie mit Zellulitis.
Diagnostik
Nachweis des Parasiten, Suppuration und Identifikation der ursächlichen Bakterien mit Erstellung eines Antibiogramms.
Therapie
Eine Pyodemodikose kann sich als schwierig therapierbar erweisen, insbesondere dann, wenn es sich um eine angeborene oder infolge von immunsuppressiven Therapien auftretende, reduzierte Immunantwort des erkrankten Hundes handelt. Die Prognosestellung für eine generalisierte Pyodemodikose ist daher sehr zurückhaltend.
Vor jeder Behandlung einer Pyodemodikose muss der Allgemeinzustand des Tiers beurteilt werden. Besonders bei erwachsenen oder älteren Tieren sollte möglichst die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden.
• Lokale Therapie: Topische Therapien mit Amitraz, wie bereits zuvor bei trockener Demodikose beschrieben, können sehr gute Ergebnisse bringen, selbst bei fortgeschrittenen Fällen. Es ist jedoch daran zu denken, langhaarige Hunde zu scheren und die Krusten auf der Haut zu entfernen. Falls nötig, sollte das Tier sediert werden.
• Systemische Therapie:
•Die Behandlung mit Antibiotika ist obligatorisch und wird aufgrund des Immundefizits des erkrankten Tieres bevorzugt mit Bakteriziden durchgeführt. Der Tierarzt sollte sofort eine wirksame Therapie einleiten. In den ersten 3 – 8 Tagen kann man polyvalente, gegen grampositive und gramnegative Keime wirksame Antibiotika einsetzen. Je nach klinischem Ergebnis und Antibiogramm muss die Therapie dann geändert oder ergänzt werden (s. „Antibiotikatherapie der Haut“ unter
Pyodermien
). In jedem Fall muss die Antibiotikatherapie streng nach den klassischen Regeln erfolgen: frühzeitig, massiv und lange genug, natürlich auf die jeweiligen Erreger abgestimmt. Im Hinblick auf den fibrösen Gewebeumbau muss besonders auf die Diffusion der Präparate geachtet werden (
Antibiotikatherapie
).
•Außerdem kann die orale Verabreichung von Ivermectin, Moxidectin, Doramectin oder Milbemycin mit den vorgenannten Vorsichtsmaßnahmen indiziert sein.
Prophylaxe
Demodikose ist für den Menschen nicht ansteckend. Eitrige Formen können jedoch die Grundlage für eine Übertragung von pyogenen Bakterien sein,deren Virulenz bei der Übertragung vom Tier auf den Menschen höher ist. Große Vorsicht ist besonders bei Kontakt zwischen Kleinkindern und Hunden mit Pyodemodikose geboten.
Demodikose (feline)
Verursacht durch
Demodex cati
, eng verwandt mit
Demodex canis
, und einer verwandten Art, die morphologisch etwas gedrungener ist und noch nicht benannt wurde. Demodikose tritt bei Katzen weitaus seltener auf als bei Hunden. Bei Katzen gibt es zusätzlich zu der namenlosen Art auch noch
Demodex gatoi
, die vermutlich ansteckend ist.
Symptome
Wie beim Hund unterscheidet man eine lokalisierte und eine generalisierte Form.
• Lokalisierte Form: Wird am häufigsten beobachtet. Haarlose Areale sind in der
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