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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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beob achtet eine Verlängerung der RR-Abstände bis hin zu zwei RR-Abständen.
    Interatriale Blocks

    • I. Grades: ähnelt der Welle bei Vergrößerung des linken Atriums.
    • II. Grades: im EKG nicht erkennbar.
    • III. Grades: um die Hälfte verkürzte Vorhoferregung (PP-Dauer).
    Atrioventrikuläre Blocks

    • I. Grades: anomale Verlängerung der PR-Zeit (130 – 140 ms), wobei auf P immer ein Ventrikulogramm folgt.
    • II. Grades: Mobitz Typ I oder Wenckebach-Luciani: progressive Verlängerung des PR-Intervalls bis zum Beginn einer nicht übergeleiteten P-Welle. RR verlängert sich progressiv bis zum RR-Intervall mit nicht übergeleiteter P-Welle (Pause kürzer als das doppelte vorangegangene RR-Intervall, danach beginnt der Zyklus wieder von vorn).
    • II. Grades: Mobitz Typ II: Sinusaufzeichnung, aber auf manche P-Wellen folgt kein QRS-Komplex (niemals zwei aufeinanderfolgende blockierte P-Wellen), allorhythmische Ventrikeltätigkeit, mit konstanten (verlängerten) PR-Intervallen. Werden zahlreiche P-Wellen nicht übergeleitet, sind Knoten- oder Kammerausfälle möglich. In den anderen Fällen ändert sich die Morphologie des QRS-Komplexes nicht (Kammererregung auf normalem Weg).
    • III. Grades: vollständiger Ausfall der Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer mit langsamem Kammerrhythmus:
    • Junktional (normaler QRS-Komplex).
    • Idioventrikulär (QRS-Komplex von äußerst variabler Morphologie, ausgehend von einem ektopischen Zentrum, mit umso niedrigerer Frequenz, je tiefer das Zentrum liegt). Daher für den QRS-Komplex linksventrikuläre Verzögerung, wenn das idioventrikuläre Zentrum im rechten Ventrikel ist und umgekehrt. Diese Störung ist der sogenannte „ständig langsame Puls“.
    Schenkelblocks
    Erregungsleitungsstörungen in den His-Bündeln: Die Folge ist eine Verzögerung der Kammererregung auf der betroffenen Seite.

    •Rechtsschenkelblock: Verlän gerung des QRS-Komplexes mit negativer Depolarisation und positiver T-Welle.
    •Linksschenkelblock: Verlän gerung des QRS-Komplexes mit positiver Depolarisation und negativer T-Welle.
    Diese Blocks zeigen eine Leitungsverzögerung, die verschiedene Ursachen haben kann: kongenitale Kardiopathie, ventrikuläre Überlastung, Kardiomyopathie.
    Therapie

    •Keine Therapie, wenn asymptomatisch.
    •Bei funktionellen Manifestationen (Schwindel, Lipothymie, Synkopen):
    •Die Tierbesitzer über die Gefahr plötzlicher Todesfälle aufklären.
    •Eventuellen Verordnungsfehler von Antiarrhythmika korrigieren.
    •Eventuelle Hyperkaliämie behandeln (ätiologische Therapie + Diuretika + Kalziumchlorid).
    •Medikation:
    –Ephedrin 0,2 mg/kg i. v. 4 × tägl.
    –Kortikoide bei Schenkelblocks (Prednisolon 1 mg/kg/d).
    Die medikamentöse Behandlung ist häufig wenig wirksam.
    Ideal: Implantation eines elektrischen Herzschrittmachers („Recycling“ Pacemaker, wobei die Stimulationselektrode für das rechte Endoventrikel über die Jugularvene bzw. für das Endomyokard über den Interkostalraum oder das Zwerchfell eingeschoben wird).
    Kardiopathien (kongenitale)
    Definition
    Kardiovaskuläre Fehlbildungen aufgrund einer Anomalie während des Embryonalwachstums. In den meisten Fällen ist eine Erblichkeit schwer nachweisbar.
    Häufigkeit
    Mit einer Größenordnung von 5 – 10 % aller Kardiopathien ist ihr Auftreten beim Hund seltener als bei der Katze. Die nachfolgenden Prozentangaben sind Richtwerte, da sie je nach Rasse beträchtlich schwanken können.

    • Sehr häufige kongenitale Kardiopathien:
    •Ductus Botalli persistens +++ (30 %).
    •Pulmonal(klappen)stenose +++ 25 %.
    •Aortenstenose ++ 17 %.
    • Häufige kongenitale Kardiopathien:
    •Ventrikelseptumdefekt (VSD) +.
    •Atriumseptumdefekt (ASD) +.
    •Fallot-Tetralogie +.
    •Mitral- und/oder Trikuspidalklappendysplasie (Labrador).
    • Die anderen Kardiopathien sind Ausnahmeformen.
    Hinweis: Der häufig auftretende persistierende rechte Aortenbogen zieht i. d. R. keine Beteiligung des Herzens nach sich, ist aber die Ursache für eine Ösophagusdilatation.
    Pathophysiologie
    Links-Rechts-Shunt
    Kurzschlussverbindung zwischen linker und rechter Herzhälfte, die den Übertritt von arteriellem Blut in die rechte Herzhälfte wegen eines positiven Druckgradienten zur Folge hat: ASD, VSD und Ductus Botalli persistens. Die hieraus resultierenden Folgen sind:
    •Pulmonale Hypervaskularisation.
    •Volumenüberladung rechts.
    •Ventrikeldilatation rechts.
    Rechts-Links-Shunt
    Eine

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