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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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(
Vomitus
) und Überwachung der Koagulopathie.
    Therapiegrundsätze

    • Allgemeine Maßnahmen:
    •Ruhigstellung und Bewegungseinschränkung.
    •2 – 5 Tage lang nur Wasser verabreichen.
    •Schließlich kohlenhydratreiche, aber fett- und eiweißarme Kost füttern. Quark erweist sich als gut geeignet, sofern er wegen des Durchfallrisikos in kleinen Mengen verabreicht wird.
    • Medikamentöse Therapie: Jede nicht zwingend notwendige Therapie vermeiden (Hepatotoxizität).
    • In jedem Fall:
    –NaCl: 9 ‰, angereichert mit 10 – 15 mmol KCl/500 ml (Dosisanpassung je nach Ionogramm) und 5 %iger Glukoselösung (⅓ NaCl, ⅔ Glukose).
    –Hypertonische Glukoselösung.
    –Vitamin K 1 : 1 mg/kg/12 h s. c.
    –Amoxicillin: 12,5 mg/kg/12 h s. c.
    –Orale Verabreichung säurebindender Präparate (
Phosphalugel® H. M.
), Cefalexin 30 mg/kg/d auf 2 Dosen und Lactulose (div. H. M., 5 – 20 ml, 3 × tgl. p.o.).
    • Je nach klinischem Kontext: Frischblut- oder Plasmatransfusion.
    •Bei DIC (Thrombozytopenie, Hypofibrinogenämie) zusätzlich: Heparin 100 IE/kg, 3 × tgl.
    Leberinsuffizienz (chronische)
    Definition
    Progressive, häufig irreversible Störung einer (die Ausnahme) oder mehrerer Leberfunktionen (die Regel). Die Schwierigkeit, eine chronische Leberinsuffizienz zu behandeln, hängt damit zusammen, dass meist bereits der Großteil des Leberparenchyms zerstört ist, wenn die ersten Symptome auftreten.
    In diesem Stadium kann die Ätiologie aufgrund der verschiedenen möglichen Ursachen nicht mehr identifiziert werden.
    Symptome

    • Unspezifisches klinisches Bild:
    •Schlechter Allgemeinzustand und Abmagerung.
    •Verschiedene Verdauungsstörungen: Dysorexie, Diarrhö oder Konstipation.
    •Evtl. Polyurie/Polydipsie.
    • Typische Symptome:
    •Intrahepatischer cholestatischer Ikterus und/oder
    •Aszites (s. u.).
    Ergänzende Untersuchungen

    • Labor:
    • Kleines Leberprofil unumgänglich mit:
    –Eiweiß-Elektrophorese (deutliche, aber verzögert einsetzende Verminderung des Albuminwerts).
    –Quick-Werte (deutliche Verlängerung, aber mit Verzögerung).
    –GPT-Bestimmung: Je nach Ätiologie unterschiedliche Ergebnisse, meistens nur eine mittelgradige Erhöhung.
    •Bestimmung der Nüchterngallensäuren im Serum, die bei den meisten Lebererkrankungen erhöht sind (normal: < 10 μmol/l).
    • Sonographie: Mit dem Ultraschall kann man Veränderungen der Leber gut beurteilen.
    • Histologie: Bei einer Laparotomie oder Laparoskopie oder besser noch ultraschallgeführt eine Leberbiopsie durchführen. Vor der Biopsie einen Gerinnungsstatus durchführen.
    Therapie

    • Sehr wenige medikamentöse Maßnahmen sind wirklich spezifisch und unmittelbar wirksam:
    •Die „lipotropen Faktoren“ (Cholin, Methionin und Betain), einer Leberverfettung entgegenwirkende Stoffe, sind i. d. R. wenig hilfreich. Dies gilt auch für die anderen „Protektoren der Leber“ (Zystein, Inosin). Fast alle dieser Wirkstoffe sind physiologische Substrate, die nur beim gesunden Tier richtig wirken. Daher ist ihre Bedeutung sehr gering.
    •Den „Modulatoren der Gallensekretion“, v. a. bestimmten Choleretika, die eine vermehrte Gallenausscheidung fördern, steht man in Anbetracht der beim Hund sehr häufig auftretenden „dickflüssigen Galle“ in Verbindung mit einer intrahepatischen Cholestase (
Ikterus (hepatischer)
) aufgeschlossener gegenüber. Manchen Autoren zufolge sollen die Hydrocholeretika (Pflanzenextrakte, v. a. der Artischocke), die dazu beitragen, die Gallenkanälchen frei zu machen, die Aufnahmekapazitätund die Biotransformation von Bilirubin erhöhen. Gleichermaßen von Bedeutung ist die Gabe natürlicher Gallensäuren: Ursodesoxycholsäure (UDCA) (
div. H. M.
): 10 mg/kg p. o. auf 2 Dosen tgl.
    •Die orale Langzeit- Kortikoidtherapie (Prednisolon vor Prednison) ist in Anbetracht des Risikos einer erhöhten Glykogen- und Triglyzeridspeicherung umstritten. Diese wird häufig von Tieren, bei denen das Risiko einer hepatischen Enzephalopathie besteht, nur schlecht vertragen. Dennoch kann zu Beginn der Therapie häufig eine passagere Besserung festgestellt werden, die teilweise auf ein vorübergehendes Einsetzen des Appetits zurückzuführen ist. Daher können Kortikoide nur über wenige Tage, niedrig dosiert (Prednisolon: 0,5 mg/kg/d) und nach Ausschluss einer schweren Niereninsuffizienz, verabreicht werden.
    •Die Antibiotikatherapie parenteral (Amoxicillin) oder p. o. (Trimethoprim-Sulfonamid-Kombination 15

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