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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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mg/kg, 2 × tgl.) ist bei Cholestase oder begleitenden Verdauungsstörungen unumgänglich.
    • Enzyminduktoren (Phenobarbital in niedriger Dosierung von 0,5 – 1 mg/kg/d) waren bislang noch nicht Gegenstand von Vergleichsstudien beim Hund.
    •Einsatz von Spironolacton bei begleitendem Aszites
(Prilactone®:
2 mg/kg/d p. o. in 2 Dosen).
    •Prophylaxe der hepatischen Enzephalopathie (Neomycin 60 mg/kg/d auf 2 Dosen, Lactulose (div. H. M.) 0,5 – 1 ml/kg/d auf 3 Dosen, salzhaltige Klistiere 10 – 20 ml/kg, 1 × tgl.).
    •Antifibrinolytika können von Bedeutung sein (
Leberzirrhose
).
    • Die Diätfütterung ist ebenfalls Gegenstand zahlreicher kontroverser Diskussionen. Vereinfacht ausgedrückt, kann man folgende Maßnahmen ergreifen:
    • Futtermenge: Sie sollte in mehreren Rationen über den Tag verteilt gegeben werden, damit sie besser vom Darm absorbiert werden kann und sich weniger Rückstände im Dickdarm befinden.
    • Proteingehalt:
    –Bei unzureichender Eiweißsynthese und Hypoproteinämie sollte der Proteingehalt erhöht werden.
    –Bei Risiko einer hepatischen Enzephalose sollte der Proteingehalt verringert werden. Außerdem sollten leicht verdauliche Futtermittel verwendet werden (z. B. Quark), damit weniger Ammoniak im Dickdarm gebildet wird. Eiweißarme Diätfuttermittel für chronische Niereninsuffizienz reichen aus.
    • Kohlenhydratgehalt: Man sollte leicht assimilierbare Kohlenhydrate füttern (sehr weich gekochter Reis), um Gärungen im Darm und die Bildung flüchtiger Fettsäuren zu vermeiden.
    • Fettgehalt: Bis dato konnte nicht nachgewiesen werden, dass fettarme Kost den Verlauf einer Leberinsuffizienz günstig beeinflusst oder dasssie sich direkt toxisch bei einem Defizit an lipotropen Faktoren auswirkt. Außerdem gibt es vermutlich in Anbetracht des Verlangens, das fetthaltiges Futter beim Hund auslöst, keinen Grund, fettarme Futtermittel vorzuschlagen.
    Eine Futterergänzung durch Vitamine und Mineralstoffe ist notwendig.
    Leberinsuffizienz (Koagulationsstörungen)
    Folgen
    Eine Leberinsuffizienz kann Hämostasestörungen zur Folge haben. Diese sind meist unauffällig und treten erst bei interkurrenten Erkrankungen, chirurgischen Eingriffen, Endoskopien oder ultraschallgeführten Biopsien in Erscheinung.
    In erster Linie sind davon die Gerinnungsfaktoren mit der kürzesten Halbwertszeit betroffen (Faktoren V, VII, IX und X). Bei später einsetzender Hypofibrinogenämie ist die Prognose meistens schlecht.
    Normalerweise ist die Thrombozytenzahl erniedrigt. Die zu beobachtende Thrombozytopenie entsteht aus einer Sequestrierung der Thrombozyten in der Milz v. a. bei Pfortaderhochdruck, stark erhöhtem Thrombozytenverbrauch und mangelhafter Thrombozytenbildung im Knochenmark aufgrund des gestörten Vitamin-B 12 - und Folsäurestoffwechsels in der Leber.
    Labordiagnostik
    Bei Leberinsuffizienz vor der Leberbiopsie Gerinnungsstatus durchführen (
Hämostasestörungen
).

    • Akute Leberinsuffizienz: verlängerte Quick-Werte, aPTT und Thrombinzeit.
    • Chronische Leberinsuffizienz: deutlich verlängerte aPTT Normale Thrombinzeit.
    • Bei schwerer Fibrinogenämie ist die Prognose ungünstig.
    •
Koagulopathien
.
    Therapie

    • Vitamin K1 oral, 1 mg/d über 4 d vor einer exploratorischen Laparotomie, Endoskopie oder ultraschallgeführten Biopsie.
    • Frischblut bei Hämorrhagien während eines chirurgischen Eingriffs oder einer invasiven Untersuchung.
    Lebertumoren
    Tumoren der Leber
.
    Leberzirrhose
    Definition
    Endstadium zahlreicher chronischer Lebererkrankungen, gekennzeichnet durch eine diffuse Fibrose und eine ungeregelte Hyperplasie der Hepatozyten mit progressiver Verschlechterung.
    Nach Kriterien aus Pathogenese und Histologie können verschiedene Formen der Leberzirrhose unterschieden werden, in der Praxis münden jedoch alle Formen zusammen in:
    •Eine gravierende und irreversible
Leberinsuffizienz (chronische
) (Anorexie, Polyurie-Polydipsie, Erbrechen, Diarrhö, Blutungen, hepato enzephales Syndrom).
    •Portalen Hochdruck, der einen
Aszites
auslösen kann.
    •Und schließlich einen hepatischen Ikterus, bedingt durch intrahepatische Cholestase und Schädigung der Hepatozyten (
Ikterus
).
    Diagnostik

    •Labordiagnostische Kriterien der Leberinsuffizienz.
    •Sonographie.
    •Ultraschallgeführte Biopsie (vorhergehende Überprüfung der Hämostase vorausgesetzt).
    Therapie
    Die Prognosestellung ist äußerst zurückhaltend, die Therapie erfolgt nur palliativ

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