Therapielexikon der Kleintierpraxis
Abschnitt beschrieben, der der jeweiligen Erkrankungen zugeordnet ist.
Unspezifische Stoffwechselstörungen und Traumata (Fraktur und Torsion) werden nicht aufgeführt, ebenso wenig Tumoren. Dagegen werden Luxationen und Frakturen erwähnt, sofern wichtige zu untersuchende Faktoren eine Rolle spielen.
Prädisponierte Rassen stehen in Klammern. Ebenfalls angegeben ist das häufigste Auftrittsalter, sofern es signifikant ist.
Schulterlahmheit
•Kongenitale Schulterluxation (Pudel, Chihuahua): angeboren.
•Osteochondrose: 5 – 9 Monate.
•Tendinitis des Musculus supraspinatus (Jagdhund).
•Arthrose.
•Partielle Fraktur.
•(Ab-)Riss der Bizeps-brachii-Sehne und Tendosynovitis.
Ellbogenlahmheit
•Kongenitale Ellbogengelenkluxation (Collie, Cockerspaniel, Setter): angeboren bis 2 Monate.
•Osteochondrose (medialer Kondylus) (Labrador): 3 – 9 Monate.
•Fragmentierter Processus anconaeus (Deutscher Schäferhund, Basset Hound, Bernhardiner): 4 – 5 Monate.
•Fragmentierter Processus coronoideus.
•Ablösung der Gelenkfläche des Radius.
Karpalgelenklahmheit
•Luxation und Subluxation des Radiokarpalgelenks.
•Luxation des Karpometakarpalgelenks.
•Hyperextensionssyndrom des Karpalgelenks.
Hüftgelenklahmheit
•Hüftgelenkdysplasie (schwere Rassen): 6 – 12 Monate.
•Coxarthrose (schwere Rassen): nach mehreren Jahren bestehender, unbehandelter Dysplasie.
•Aseptische Femurkopfnekrose (Pudel): 5 – 12 Monate.
•Luxation.
Kniegelenklahmheit
•Kongenitale mediale Patellaluxation (Pudel und verschiedene Toy-Rassen): 3 – 9 Monate.
•Kongenitale laterale Patellaluxation (Riesenrassen): 3 – 9 Monate.
•Kreuzbandriss.
•Arthrose.
•Traumata der Kollateralbänder (medial oder lateral).
•Osteochondrose des lateralen Kondylus (Retriever): 4 – 9 Monate.
•Abriss des M. extensor digitorum communis (gemeinsamer Zehenstrecker).
Tarsuslahmheit
•Traumata der Malleoli.
•Osteochondrose des Talus.
•Luxation der Sehne des M. flexor digitalis superficialis.
•Luxation oder Subluxation des proximalen Intertarsalgelenks.
•Luxation des Taluskopfs.
•Luxation des Os tarsi centrale.
•Subluxation des distalen Intertarsalgelenks.
•Subluxation des Tarsometatarsalgelenks.
•Luxation oder Subluxation der Metatarsophalangealgelenke und Interphalangealgelenke.
Lambliase
Giardiasis
.
Laryngitis
• Akute Laryngitis: kann im Zusammenhang mit einer Allgemeinerkrankung (Tollwut, Staupe, Adenovirose, infektiöser Katzenschnupfen) auftreten. Sie kann aber auch die Folge einer fehlerhaften Trachealintubation und die Komplikation eines anfallsartigen Hustens oder exzessiven Bellens sein.
• Chronisch proliferative Laryngitis (granulomatös): ist selten, aber aufgrund der sich allmählich verstärkenden Atemnot nicht ungefährlich.
•Der Begriff „Angina“ bezeichnet die Kombination aus Laryngitis und Pharyngitis.
Symptome
• Akute Laryngitis:
•Veränderte Stimme.
•Starker, anfallsartiger Husten, ausgelöst durch Palpation des Larynx, die das Tier auch abzuwehren versucht.
•Evtl. Begleitsymptome einer Allgemeinerkrankung.
• Chronische Laryngitis: zusätzlich zu den vorstehend genannten Symptomen:
• Laryngoskopie: Schleimhautwucherungen, mitunter stark ausgeprägt, in Teilen bzw. im gesamten Larynx. Eine Bakterien- und Pilzkultur kann sinnvoll sein.
•Eventuell Dyspnoe.
• Angina: Zu den vorgenannten Symptomen kommen noch Schluckstörungen hinzu.
Therapie
•Akute Laryngitis:
•Therapie der ursächlichen Erkrankung.
•Breitbandantibiotika und NSAID (eine Kortikoidtherapie kann indiziert sein, wenn die Laryngitis als Folge einer Intubation auftritt).
• Chronische Laryngitis:
•Orale Langzeittherapie mit Kortikoiden in abnehmender Dosierung.
•Tracheotomie in schweren Fällen.
Laryngospasmus
Definition
Subakute, mechanische Obstruktion der Glottis, meistens infolge unsachgemäßer chirurgischer Manipulationen (Intubationsversuch bei zu flacher Narkose). Bei der Katze sind die Symptome stärker.
Symptome
•Starke Dyspnoe mit Asphyxieepisoden.
•Adduktion der Stimmbänder und mediale Protrusion der Plicae aryepiglotticae.
Therapie
• Hund: Der Krampf hört häufig auf, wenn man an der Zunge zieht. Besprühen mit einem Oberflächenanästhetikum (Lidocain,
Xylocain® Pumpspray [H. M.]
).
• Katze: zur Intubation Allgemein- und Lokalanästhesie.
Larynxkollaps
Definition
Dyspnoeische und geräuschvolle Atmung
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