Therapielexikon der Kleintierpraxis
Behandlung ergänzen (
Aspergillosen
). Bei Tumoren kann eine ergänzende Strahlentherapie erforderlich werden (
Tumoren des Respirationstrakts
).
Nasenöffnungen (Stenose)
Definition
Angestrengte und geräuschvolle Atmung aufgrund einer partiellen Obstruktion der Nasenöffnungen durch zu groß angelegte Nasenflügel.
Symptome
•Meist brachyzephale Rassen.
•Geräuschvolle Atmung (nasales Schniefen und Schnarchen).
•In schweren Fällen Belastungsdyspnoe mit Maulatmung.
•Deutliche Bewegungen der Nasenflügel, die in der Inspiration Richtung Nasenhöhle angesaugt werden können.
•Häufig mit weiteren Atemweganomalien assoziiert (
Brachyzephalensyndrom
). Es ist wichtig, vor einer Therapieentscheidung sämtliche eventuell noch beteiligten Strukturen zu ermitteln.
Therapie
Resektion des seitlichen dorsalen Nasenknorpels.
Hinweis: Die Verwendung hämostatisch wirkender Vasokonstriktoren sollte, v. a. bei Inhalationsnarkose, aufgrund kardialer Risiken vermieden werden.
Nebennierenrindeninsuffizienz (Addison-Krankheit)
Syndrom, das aus einer insuffizienten Produktion von Glukokortikoiden und/oder Aldosteron resultiert.
Symptome
• Chronische Form:
•Erbrechen.
•Diarrhö.
•Anorexie.
•Muskelschwäche.
•Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma.
•Zyklischer Verlauf mit Episoden der Besserung und Verschlechterung.
• Akute Form (Schocksymptome):
•Erbrechen.
•Diarrhö.
•Anorexie.
•Bradykardie, schwacher Femoralispuls.
•Dehydratation, Oligurie.
•Hypovolämischer Schock.
Diagnostik
Muss durch Laborbefunde bestätigt werden:
•Hyponatriämie.
•Hypochlorämie.
•Hyperkaliämie (inkonstant): Liegt das Verhältnis Na/K < 24, ist eine Nebennierenrinden-Insuffizienz wahrscheinlich.
•Hypoglykämie.
•Hyperkalzämie.
•Sehr niedrige Plasma-Kortisolkonzentration. Kortisol < 1 μg/dl.
•ACTH-Stimulationstest
(Synacthen
® [H. M.]) mit Bestimmung von Kortisol und Aldosteron: 1 Amp. i. m. bei einem Hund mit einem Gewicht < 25 kg, 2 Amp. bei einem Gewicht > 25 kg. Bei der Katze
½
Amp. i. v.
•Röntgenuntersuchung des Thorax: verkleinerte Herzsilhouette (Hypovolämie).
•Eosinophilie (inkonstant).
Therapie
• Akute Form:
• Rehydrierung mit isotonischer NaCl-Lösung als Infusion (Infusionsvolumen abhängig vom Prozentsatz der Dehydratation). Bei akuter Episode 80 ml/kg in 1 h.
• Glukokortikoide i. v.: Dexamethason: 0,5 – 2 mg/kg i. v.
• Mineralokortikoide: Fludrocortison
(Astonin H
® [H. M.],
Fludrocortison
® [H. M.]): 0,1 mg/kg/d p. o. auf 2 Dosen.
• Azidose und Hyperkaliämie korrigieren.
• Chronische Form:
• Glukokortikoide: Prednisolon (0,25 mg/kg).
• Mineralokortikoide: Fludrocortison
(Astonin H
® [H. M.],
Fludrocortison
® [H. M.]): 0,1 mg/kg/d p. o. auf 2 Dosen.
• Natriumchlorid: 1 g/d in das Futter.
•Therapie 12 Monate lang durchführen.
Neosporose
Definition
Die Neosporose ist eine parasitäre Infektionskrankheit, hervorgerufen durch das Protozoon
Neospora caninum
. Der Krankheitserreger vermehrt sich in zahlreichen Wirtszellen und ist den Toxoplasmen ähnlich.
Die Neosporose ist in vielen Ländern, darunter Deutschland, und bei zahlreichen Pflanzenfressern, Nagetieren sowie Hunden anzutreffen.
Symptome
•Welpen sind besonders häufig betroffen ( intrauterine Übertragung möglich):
•Enzephalomyelitis.
•Nekrotisierende Myositis.
•Pyogranulomatöse Dermatitis.
•Tod innerhalb weniger Wochen.
•Das adulte Tier erkrankt nach Immunsuppression (z. B. Kortikoidtherapie) und zeigt eine ähnliche Symptomatik wie der Welpe. Aborte sind möglich.
Diagnostik
•Klinik: Verdachtsdiagnose bei mehreren Wurfgeschwistern mit enzephalomyelitischem Syndrom.
•Serologie: indirekte Immunfluoreszenz.
•Histologie: intrazelluläre Tachyzoiten in zahlreichen Geweben, v. a. Zysten durch Bradyzoiten im Nervengewebe.
Therapie
•Ein Therapieversuch mit Trimethoprim-Sulfonamid (30 mg/kg/d, auf 2 Dosen verteilt über 30 d) ist möglich. Die Wirksamkeit ist nicht bewiesen.
•Clindamycin (div. V. M.): 30 mg/kg/d, auf 3 Gaben verteilt über 30 d.
Nephrotisches Syndrom
Definition
Klinisch ist das nephrotische Syndrom charakterisiert durch eine dauerhafte und massive Proteinurie mit nachfolgender Hypalbuminämie und meist daraus resultierenden peripheren Ödemen oder Ergüssen in die Brust- und/oder Bauchhöhle.
Labordiagnostik:
• Im Urin: massive, dauerhafte Proteinurie.
• Im Blut:
•Hypoproteinämie (< 50
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