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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Lauf des Wachstums. Meist sind beide Augen betroffen, doch die Symptomatik beginnt selten zeitgleich.
    •Der schwach ausgebildete Knorpel der Nickhaut schlägt T-förmig um und irritiert das Auge, was zu Epiphora und bei längerem Bestehen zur Hypertrophie der Lymphfollikel führt.
    •Die Inversion des Knorpels kann zu mechanischen Irritationen der Kornea führen.
    •Die chirurgische Korrektur erfolgt durch sparsame Exzision des umgeschlagenen Nickhautrands. Eine Totalexstirpation der Nickhaut ist kontraindiziert, da dies zu mechanischer Irritation und chronischer Konjunktivitis führt. Postoperative Applikation antibiotischer Augensalben über 1 Woche.
    Traumata
    Das häufigste Trauma der Nickhaut ist die Rissverletzung. Sie sollte, wenn möglich, genäht werden. Ist die Adaptation nicht möglich, kann eine Rekonstruktion mittels Schleimhauttransplantation aus der Lippe versucht werden, um einer chronischen Entzündung und weiteren Verletzungen vorzubeugen.
    Hypertrophie der Lymphfollikel
    Die Nickhaut begleitet alle chronischen Entzündungen ihrer Umgebung mit Hypertrophie der Lymphfollikel, die vor allem an ihrer bulbären, gelegentlich auch an ihrer palpebralen Seite gelegen sind („Das Auge ist das Fenster zur Außenwelt“).

    •Hauptsymptome sind seromuköse Epiphora und chronische Konjunktivitis. Für die Diagnostik werden die kopfsteinpflasterartigen, weißlichen Erhabenheiten durch Eversion des Nickhautknorpels sichtbar gemacht.
    •Die Therapie kann erfolgen durch Kürettage der Follikel mit einer Wolkman-Kürette in Richtung des inneren Augenwinkels, Touchieren mit einer umwickelten Pinzette, lokale Applikation adstringierender Substanzen sowie Hitzekoagulation (gute Fixation der Nickhaut ist bei dieser Manipulation unabdingbar, damit der Kontakt mit der erhitzten Nickhaut keine Ulzerationen auf der Korneaoberfläche auslösen kann). Anschließend lokale Therapie mit antibiotischen Augensalben.
    Die Follikelhypertrophie korreliert nicht immer mit der Schwere der beobachteten Symptome, sodass die genannten Interventionen stets sorgfältig abgewogen werden sollten. Vorzuziehen sind stets Diagnostik und Behandlung der Ursache für die entzündlichen Veränderungen.
    Lymphoplasmozytäre Infiltrationen
    Immuninduzierte Erkrankung mit partieller oder totaler Depigmentierung im Bereich des freien Nickhautrands, begleitet von Schwellung und höckerigen Veränderungen der Oberfläche („Orangenhaut“).

    •Meist bilateral, klassischerweise in Verbindung mit oder als Folge der Keratitis pigmentosa bei Tieren prädisponierter Rassen.
    • Lokale Kortikoidtherapie mit kortisonhaltigen Augensalben ist die Behandlungsmethode der Wahl. Ciclosporin
(Optimmune
®) ist wirksam, jedoch limitieren die Kosten u. U. seinen Einsatz.
    Tumoren
    Tumoren der Nickhautdrüse sind nicht selten. Sie treten isoliert auf, können aber auch bei einer tumorösen Erkrankung des Auges mitbetroffen sein (v. a. Melanome, spinozelluläres Epitheliom). Die Totalexzision der Nickhaut ist meist unvermeidlich. Im weiteren Verlauf kann im Idealfall einige Zeit später eine Rekonstruktion der Nickhaut durch ein Transplantat aus der Backenschleimhaut erfolgen.

Nierenamyloidose
    Glomerulopathien
.
    Nierenerkrankungen (kongenitale und hereditäre)
    Symptomatik
    Um die sehr unterschiedlichen Krankheitsbilder identifizieren und ihre funktionellen Folgen abschätzen zu können, sind umfangreiche diagnostische Untersuchungen nötig:
    • Ultraschalluntersuchung und ggf. ultraschallgeführte Biopsie erlauben häufig eine genaue Diagnostik der Fehlbildung.
    • Intravenöse Urographie: bisher wenig eingesetzt.
    • Messung des spezifischen Gewichts: bei nephrogenem Diabetes insipidus liegt der osmotische Druck < 300 mOsm/l und das spezifische Gewicht < 1010.
    • Untersuchung auf Glukosurie: bei chronischen Tubulopathien.
    • Untersuchung auf chronische Niereninsuffizienz (bei Aplasie oder Hypoplasie der Kortikalis, bilateraler polyzystischer Nierenerkrankung) durch Bestimmung von Harnstoff und Kreatinin sowie endogener Kreatinin-Clearance.
    Therapie
    Tab. 1.97 .
    Tab. 1.97 Kongenitale und hereditäre Nierenerkrankungen
    Nierenerkrankung (polyzystische)
    Polyzystische Nierenerkrankung (polycystic kydney disease, PKD
).
    Niereninsuffizienz (akute)
    Definition
    Eine akute Niereninsuffizienz (ANI) ist durch einen hochgradigen und plötzlichen Ausfall der Nierenfunktionen, insbesondere der Ausscheidungsfunktionen, gekennzeichnet.
    Üblicherweise wird

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