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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Krallen, Auftragen eines Antiseptikums und systemische Antibiotikatherapie (
Pyodermien
), häufig über mehrere Monate. Bei Übergang zur Chronizität oder Rezidiven sollte unbedingt nach der Grunderkrankung gesucht werden.
    Pilzinfektion oder Onychomykose
    Die durch Dermatophyten
(Microsporum canis, Microsporum gypseum, Trichophyton mentagrophytes
) verursachte Infektion tritt an einer oder mehreren Zehen auf. Häufig ist an der betroffenen Zehe eine Alopezie zu beobachten.
    Mittels Wood-Lampe (positiv: Fluoreszenz der Haare der betroffenen Zehe bzw. Kralle bei
M. canis
) und histologischer Untersuchung der Kralle (PAS-Färbung: Infiltration der Hornsubstanz durch Pilzfilamente) kann die Diagnose bestätigt werden. Allerdings fluoresziert nur die Hälfte der
M.-canis-
Stämme,die übrigen Dermatophyten fluoreszieren nicht. Im negativen Fall sollte stets eine kulturelle Untersuchung angeschlossen werden.
    Therapie: Verabreichung von Fungiziden: Itraconazol
(Itrafungol
®), Griseofulvin (div. H. M.), Ketoconazol
(Nizoral
® [H. M.]) bis zum Auswachsen des distalen Krallenabschnitts (mehrere Monate).
    Hefepilze
(Candida albicans, Cryptococcus neoformans
) können im Ausnahmefall ursächlich für eine Paronychie sein.
    Parasiten

    •Leishmaniose kann zu übermäßigem Krallenwachstum führen (Onychogryphose).
    •Demodikose kann das Krallenbett betreffen, ohne jedoch die Kralle selbst zu befallen.
    •Die canine Ankylostomose kann zum Ablösen der Krallen vom Krallenbett führen, häufig begleitet von einer Ablösung der Epidermis von den Pfotenballen.
    Immunbedingte Erkrankungen

    •Kutane Allergien (atopisch, alimentär) können ursächlich sein für eine Paronychie und eine bräunliche Verfärbung der Haare an den Zehen.
    •Autoimmune Dermatosen befallen i. d. R. mehrere Zehen gleichzeitig (Symmetrie). Häufig werden eine ulzerative Paronychie sowie die Ablösung des Hornüberzugs beobachtet.
    Bei der Diagnostik muss unterschieden werden zwischen Pemphigus, bullösem Pemphigoid, systemischem Lupus erythematodes und kutanem Lupus erythematodes, dessen einzige Manifestation dieses Krankheitsbild sein kann (
Autoimmunerkrankungen mit Hautbeteiligung
).
    Eine histologische Untersuchung des gesamten dritten Zehenglieds kann notwendig werden.
    Neoplasien
    Besonders bei älteren Tieren kann häufig die Erkrankung einer einzelnen Zehe beobachtet werden, die mit der Entstehung von Neoplasien zusammenhängt: Plattenepithelkarzinom, Melanom, Mastozytom, häufig mit einer Infektion verwechselt. Der Röntgenbefund zeigt häufig eine Osteolyse der Phalanx III.
    Bei der Katze ist an Metastasen eines bronchopulmonalen Adenokarzinoms oder Mammakarzinoms zu denken.
    Die Biopsie bzw. Resektion bestätigt die Diagnose und kann bei entsprechender Dimensionierung kurativ sein.
    Orbita, Tumoren
    Tumoren der Orbita
.
    Orchitis
    Definition
    Entzündung des Hodens (und evtl. der Epididymis: Orchitits/Epididymitis).

    •Die durch Keime
(Escherichia coli, Proteus, Staphylococcus, Streptococcus
, selten
Brucella canis, Mycoplasma
) ausgelöste Entzündung kommt manchmal durch eine Prostatitis oder autoimmunbedingt zustande.
    •Häufig besteht eine Ruptur der Blut-Hoden-Barriere, sodass das spermiogene Epithel durch immunologische Prozesse geschädigt werden kann und der Rüde dadurch häufig infertil wird.
    Diagnostik

    •Klinisch (Schmerzen, Ödem des Skrotums, Fieber, Lethargie).
    •Sonographie (Hypoechogenität).
    •Im Sperma vorhandene Bakterien.
    Therapie

    • Medikamentöse Therapie: Einsatz von Breitbandantibiotika und Analgetika. Eine Hodenatrophie kann nicht verhindert werden.
    • Chirurgische Therapie: ein- oder beidseitige Kastration, die meist gleichzeitig mit der Antibiotikatherapie durchgeführt wird. Eine histopathologische Untersuchung ist notwendig.
    Ösophagitis

    • Die Entzündung des Ösophagus ist i. d. R. eine Folge von Schädigungen durch Verätzungen, scharfkantige Gegenstände oder zu heißes Futter. Sie kann eine durch Erbrechen oder unbedachte chirurgische Eingriffe verursachte Komplikation darstellen und geht häufig mit einem Megaösophagus einher.
    • Dagegen ist die Refluxösophagitis selten, sie kann jedoch bei Allgemeinanästhesie auftreten. Ebenso selten sind Infektionsursachen, ausgenommen die durch das feline Calicivirus bei der Katze verursachten Ösophagusulzera oder die septischen Komplikationen einer Obstruktion durch Fremdkörper. Die Refluxösophagitis ist ursächlich für die bei Tieren

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