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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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„Osteochondrosis dissecans (OCD)“.
    Die Osteochondrose ist bei bestimmten schnellwüchsigen Rassen zu beobachten und tritt im frühen Alter um den 5. – 7. Lebensmonat auf.
    Am häufigsten betroffen ist das Schultergelenk, die OCD kann aber auch am Ellbogen-, Knie- und Sprunggelenk auftreten.
    Hinweis: Üblicherweise wird die OCD des Ellbogengelenks mit dem „fragmentierten Processus anconaeus“ und dem „fragmentierten Processus coronoideus“ in Zusammenhang gebracht.
    Symptome

    •Der Grund für die Vorstellung in der Praxis ist das Auftreten zumeist lokaler Lahmheitssymptome.
    •Die forcierte Manipulation des betroffenen Gelenks ist schmerzhaft.
    Diagnostik
    Die Diagnostik beruht auf dem Röntgen- oder CT-Befund (im Idealfall: mittels dreidimensionaler Spiral-CT).
    Die Aufnahmen müssen in den spezifischen, zum genauen Nachweis der jeweiligen Erkrankung erforderlichen Ebenen gemacht werden, meistens unter Allgemeinanästhesie.

    • OCD des Schultergelenks: Die Verletzung ist im kaudalen Drittel des Humeruskopfs auszumachen und manifestiert sich je nach Stadium durch eine Eindellung am subchondralen Knochen oder eine „Gelenkmaus“ (Osteochondrosis dissecans). Die Lagerung für eine aussagekräftigere Röntgendiagnostik erfolgt mit nach außen rotiertem Humerus.
    • OCD des Ellbogengelenks: Dazu zählen drei Erkrankungen:
    •Fragmentierter Processus anconaeus: mediolaterale Röntgenaufnahme in stark gebeugter Stellung.
    •Fragmentierter Processus coronoideus medialis ulnae: Die Röntgendiagnostik ist schwierig, sie beschränkt sich auf das frühe Auftreten degenerativer Arthrosezeichen. Arthroskopische Untersuchungen und CT-Untersuchungen sind in der Regel sehr viel aussagekräftiger und erlauben durch frühere Diagnosestellung auch umgehende therapeutische Intervention.
    •Osteochondrosis dissecans: anterioposteriore Röntgenaufnahme (kranio-kaudaler Strahlengang) und Nachweis einer Eindellung am medialen Humeruskondylus.
    • OCD des Kniegelenks: Nachweis im mediolateralen Strahlengang und durch die Untersuchung des lateralen Femurkondylus.
    • OCD des Sprunggelenks: Nachweis im anterioposterioren Strahlengang und durch Untersuchung des medialen Rollhöckers des Talus.
    Therapie

    • In einigen Fällen gehen die Symptome spontan zurück, wenn das Knorpelfragment durch die Plasmaenzyme der Synovia aufgelöst wird oder sich so festsetzt, dass es keine mechanische Schädigung bewirkt. In diesen Fällen wird anhaltende Bewegung bei begleitender Analgetikatherapie empfohlen.
    • Besteht die Schmerzhaftigkeit jedoch weiterhin, ist es erforderlich, das Knorpelfragment mittels Arthrotomie oder besser Arthroskopie zu entfernen. Ein Abwarten erhöht das Risiko des Einsetzens einer Arthrose.
    Osteochondrosis dissecans (OCD) des Schultergelenks
    Osteochondrose
.
    Osteodystrophie (hypertrophe, HOD)
    Definition
    Durch übermäßige Knochenzubildung im Metaphysenbereich gekennzeichnete Osteopathie. Diese v. a. bei großen Hunderassen zu beobachtende Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben:
    •Iatrogene Hypervitaminose D oder Fütterung mit zu hohem Mineralstoffgehalt.
    • Hypovitaminose C
(
Möller-Barlow-Krankheit
).
    •Zu proteinreiche Fütterung.
    •Vermutlich auch noch andere Ursachen, die noch nicht vollständig ermittelt werden konnten (idiopathische Formen).
    Symptome
    In den meisten Fällen sind Hunde großer Rassen im Alter von ca. 6 Monaten betroffen.

    • Schwere Form:
    •Febrile Körpertemperaturen, i. d. R. Seitenlage und starke Erschöpfung.
    •Sehr starke Schmerzen bei Palpation der Gliedmaßen.
    •Angeschwollene, warme und schmerzhafte Metaphysen.
    •Evtl. akutes Nierenversagen (durch Nephrokalzinose): In diesem Fall ist die Prognosestellung äußerst zurückhaltend.
    • Unspezifische Form:
    •Mittelgradiges und/oder intermittierendes Fieber.
    •Lahmheit.
    Röntgendiagnostik

    •Röntgendurchlässige Knorpellinie in der Metaphyse, die den Zwischenknochenknorpel unterteilt.
    •Verdichtung der Metaphyse und Knochenneubildungen an der Peripherie.
    •Evtl. ektopische Verknöcherungen: Verdauungssystem, Nieren oder Herz.
    Labordiagnostik

    •Keine spezifischen Veränderungen.
    •Die häufig zur Unterstützung der Diagnose der Möller-Barlow-Krankheit herangezogene, in Ausführung und Interpretation schwierige Bestimmung des Ascorbinsäurespiegels im Blut ist nicht gebräuchlich.
    Prognose
    Meist zurückhaltend.
    Therapie

    • Bei Röntgenbefunden, die typisch für eine

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