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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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wie möglich entfernt werden, um spätere Komplikationen wie Ösophagitis oder Ösophaguswandnekrosen zu vermeiden.
    • Wird das Tier früh vorgestellt und handelt es sich um einen nicht perforierenden Fremdkörper, kann versucht werden, diesen unter Allgemeinanästhesie und mit Schutz der vagalen Reflexe zu entfernen (mithilfe eines Endoskops und einer Fremdkörperfasszange). Oder es kann einfacher, allerdings mit einem höheren Verletzungsrisiko versucht werden, den Fremdkörper mithilfe einer langen Sonde vorsichtig in den Magen vorzuschieben. Der Einsatz von Parasympathomimetika wird von den Tieren häufig schlecht vertragen. Bei der Katze wird dagegen ein Motilitätshemmer (Glucagon) befürwortet
(GlucaGen
® H. M.): 0,2 – 0,5 mg s. c. Er scheint das weitere Vorankommen des Fremdkörpers zu erleichtern.
    • Bei Fehlschlag der genannten Maßnahmen wird die chirurgische Entfernung notwendig. Bei kaudal festsitzenden Fremdkörpern kann ein Eingriff schwierig werden. Laparogastrotomie bei an der Kardia festsitzenden Fremdkörpern. In allen anderen Fällen ist eine Thorakotomie indiziert.
    Verschluss des Ösophagus zweischichtig.
    Ösophagusverletzungen erfordern eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika und Kortikoiden.

    • Ernährung über Nasen-Magen-Sonde bis zur Vernarbung.
    •Therapie der Ösophagitis, wenn der Fremdkörper die Schleimhaut verletzt hat (
Ösophagitis
).
    Ösophagusdilatation
    Erweiterung des Ösophaguslumens oder Ösophagusdivertikel (Kropf) oberhalb eines Hindernisses: persistierender rechter Aortenbogen, Ösophagusstrikturen, parietaler Tumor, extrinsische Kompression.
    Symptome

    •Abmagerung.
    •Je nach Fall Dysphagie und/oder Angst des Tiers aufgrund der Ansammlung von Nahrungsresten im Ösophagus und der daraus resultierenden Kompression der benachbarten anatomischen Strukturen.
    •Regurgitation, manchmal sehr spät im Verhältnis zum Zeitpunkt der Futteraufnahme.
    •Zur Diagnosestellung ist die Röntgenuntersuchung nach Gabe eines röntgendichten Futterbreis unverzichtbar.
    Therapie
    Vierter rechter Aortenbogen
    Diese embryonale Fehlentwicklung führt zu einer Aussackung des Ösophagus kranial der Herzbasis infolge eines auf dieser Höhe geformten periösophagealen Rings. Dieser besteht aus der Trachea unten, der Arteria pulmonalis links, dem Ligamentum arteriosum oben und der Aorta rechts (Ringbildung aus dem 4. rechten Aortenbogen statt dem linken Aortenbogen). Die Erkrankung manifestiert sich durch Regurgitation (die i. d. R. nach Absetzen der Welpen auftritt) und ist auf dem Röntgenbild sichtbar durch eine Aussackung des Brustteils des Ösophagus, der über der Herzbasis sitzt, und manchmal auch des Halsteils des Ösophagus. Die Therapie erfolgt chirurgisch und besteht in der Durchtrennung der Ringbildung.
    Die Prognose ist zurückhaltend, selbst bei erfolgreicher Operation: Die Ösophagusausweitung kann sich nicht verkleinern, daher bestehen die Störungen fort.
    Ösophagusstriktur
    Folge einer parietalen Narbengewebebildung, die zur Einengung des Ösophagus führt. Diese Stenose kompliziert eine Ösophagitis (Refluxösophagitis [v. a. postanästhetisch] oder Ösophagitis durch Fremdkörper). Ist die Ösophagitis auf das Epithel begrenzt, entstehen keine Komplikationen durch Stenose. Erreicht die Ösophagitis dagegen die Muskelschicht, hat sie i. d. R. eine Fibrose und Stenose zur Folge. Die Stenose kann auch die Folge einer extrinsischen Kompression durch einen Abszess, ein mediastinales Lymphosarkom oder eines Tumors an der Herzbasis oder der Lunge sein.
    Die Endoskopie kann eine wertvolle Diagnosehilfe sein.
    Bei frischer Ösophagusstriktur kann die schrittweise Aufdehnung der stenosierten Partie mit Dehnsonden (Hertz-Bougies) oder besser mit einem Ballonkatheter (Foley-Katheter) erfolgen. Die Bouginage erfordert eine Nachbehandlung mit einer Kombination aus Antibiotika und Kortikoiden. Bei Therapiefehlschlag kann man die Resektion der stenosierten Partie versuchen, dieser Eingriff hat jedoch häufig Rezidive zur Folge.
    Osteochondrose
    Definition
    Lokalisierte Ernährungsstörung der Gelenkknorpel, die partiell nekrotisieren und einen Sequester in das Gelenk abgeben.
    Die Osteochondrose gilt als lokaler, ernährungsbedingter Knorpeldefekt. Infolgedessen treten zunächst eine Nekrose, später Fissuren auf, in fortgeschrittenenFällen kommt es zur Abtrennung eines Knorpelfragments und zur Bildung einer „Gelenkmaus“. In diesem Stadium spricht man von

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