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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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umstritten, da einige Pankreatitiden die Folge einer Glukokortikoidtherapie sind und weil diese die Viskosität des Pankreassafts erhöhen soll. Ihre Gabe erscheint notwendig, sobald ein Schock offenkundig ist.
    Infektionsbekämpfung

    •Breitspektrumantibiose und/oder gut diffundierende Antibiotika (Amoxicillin, Chinolone).
    •Peritoneallavage nur bei begleitenden schweren Peritonitiden.
    Schmerzbekämpfung
    Schmerz (Prophylaxe und Therapie
).
    Der Einsatz analgetischer Morphinderivate wird bei Fällen mit ausgeprägten Schmerzen empfohlen, da der Schmerz selbst Ursache für Komplikationen (v. a. für einen vaskulären Schock) werden kann.
    Buprenorphin
(Buprenovet
®): 3 μg/kg parenteral, 3 × tgl.
    Fentanylpflaster (div. H. M.): transdermale Verfügbarkeit von 25 μg/h für 2 – 3 d.
    Therapiegrundsätze

    •Le gen eines Venenverweilkatheters.
    •Ringer-Laktat + Dextran.
    •Metoclopramid (div. H. M.): 0,5 mg/kg i. m. oder s. c, 3 × tgl.
    •Amoxicillin/Clavulansäure (div. V M.): 30 mg/kg.
    •Enrofloxacin (div. V M.): 5 mg/kg/d, s. c.
    •Danach sehr vorsichtige Anfütterung fettarmer kleiner Portionen. Übergewichtige Hunde werden obligatorisch einer Reduktionsdiät unterzogen (
Adipositas
).
    Außerdem auf Diabetes mellitus untersuchen.
    Pankreatitis (chronische)
    Definition
    Zustand, der beim Hund durch rezidivierende Episoden einer Pankreasentzündung, bei der Katze durch eine moderate, aber persistierende Entzündung charakterisiert ist. Durch die verschleierten Symptome wird die Diagnose häufiger post mortem als am lebenden Tier gestellt.
    Symptome
    Wenig charakteristisch:
    • Hund:
    •Rezidivierender abdominaler Schmerz und Verdauungsstörungen.
    •Gleichzeitige Erhöhung von Serumlipase und -amylase.
    •Gleichzeitige Entwicklung eines Diabetes mellitus oder einer Pankreasinsuffizienz möglich.
    • Katze:
    •Allgemeines Unwohlsein mit Anorexie und Abmagerung.
    •Fast nie charakteristischer abdominaler Schmerz.
    •Häufig Hyperglykämie und/oder urämisches Syndrom.
    Diagnostik
    Sichere Diagnosestellung über eine Pankreasbiopsie.
    Beim Hund und mittlerweile auch bei der Katze kann durch die TLI-Bestimmung (
Diarrhö (chronische)
) eine eventuelle
Pankreasinsuffizienz
frühzeitig aufgedeckt werden.
    Therapie

    • Hund: Therapie der aufeinanderfolgenden Episoden und des Übergewichts. Einsatz von Lipidsenkern möglich: Fenofibrat (div. H. M.), 5 mg/kg/d.
    • Katze: Es gibt keine festgelegte spezifische Therapie.
    Panleukopenie (feline; feline Leukopenie, Katzenseuche)
    Definition
    Virulente, ansteckende Erkrankung der Feliden, ausgelöst durch ein Parvovirus, klinisch durch starke Erschöpfung, Gastroenteritis und Leukopenie charakterisiert.
    Mortalität: sehr hohe Mortalitätsrate, v. a. bei Tieren < 6 Monaten.
    Infiziert das feline Parvovirus eine Kätzin während der Trächtigkeit, ist es für eine Kleinhirnhypoplasie verantwortlich, die zu einer Ataxie bei den Welpen führt.
    Diagnostik

    • Symptome:
    •Kontagiosität.
    •Erschöpfung.
    •Leukopenie.
    •Intestinale Symptome.
    • Histologie: Nachweis von Einschlüssen in den Epithelzellen des Verdauungstrakts.
    • Virologie: Virusnachweis in den Fäzes während der ersten fünf Krankheitstage.
    PCR (Speziallabors).
    Therapie

    • Rehydratation: isotonische Kochsalzlösung oder Ringer-Laktat-Lösung, 60 ml/kg/d i. v./i.p.
    • Antibiose zur Vermeidung von Sekundärinfektionen.
    • Symptomatische Therapie von Vomitus und Diarrhö.
    • Bei hypovolämischem Schock: sofern möglich Transfusion von 30 – 40 ml Blut.
    Prophylaxe
    Außerordentlich lange und hohe Virusresistenz:
    •3 Monate in Käfigen, Decken etc.
    •6 Tage in organischem Material.
    •Inaktiviert durch Eau de Javel.
    Desinfektion: Formaldehyd, Natriumhypochlorit, Glutaraldehyd (das feline Parvovirus ist gegenüber den meisten handelsüblichen Desinfektionsmitteln resistent).
    Impfstoffe mit attenuiertem, über Katzennierenzellkulturen modifiziertem Virus.

    • Grundimmunisierung:
    • 8., 12., 16. Woche und 15. Monat.
    • Auffrischung: jährlich bei Kombinationsimpfstoffen, bei Parvovirose-Einzelimpfstoff alle 3 Jahre.
    Pannikulitiden
    Definition
    Seltene, durch eine Entzündung des Unterhautfettgewebes charakterisierte Dermatosen. Verschiedene auslösende Ursachen, die zu einem ziemlich einheitlichen klinischen und histologischen Bild führen.
    Symptome
    Ein oder mehrere Knoten mit einem Durchmesser von 1 – 10 cm oder größer, die an jeder Stelle des

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