Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
Vom Netzwerk:
Zustand bedeckt bleibt. Die Naht erfolgt in Einzelknopfheften mit Seide oder resorbierbarem Nahtmaterial, indem die Mukosa des Präputiums an den Hautrand adaptiert wird.
    Um die Bildung einer Stenose oder Verklebungen zu verhindern, wird auf die Wunde und in die Präputialhöhle täglich eine antibiotikum- und kortikoidhaltige Salbe aufgetragen. Während der Wundheilung muss das Tier durch einen Halskragen am Lecken gehindert werden.
    Phlebitis
    Definition
    Entzündung venöser Blutgefäße mit Bildung von Thromben, die zum einen das Risiko einer Lungenembolie und zum anderen auf lange Sicht als Folgeerscheinung ein chronisches Ödem nach sich ziehen können. Bei Hunden und Katzen sehr seltene Erkrankung. Selten treten sekundäre Phlebitiden nach reizenden Injektionen (Chemotherapie) auf.
    Symptome

    •Symptomlos bei geringgradigen Phlebitiden.
    •Bei hochgradigen und peripheren Formen: Ödeme der Gliedmaßen, Schmerz, funktioneller Ausfall (häufig in Verbindung mit einem Lymphödem).
    •Tastbare Verhärtung der betroffenen Vene, wenn diese oberflächlich liegt.
    Diagnostik

    •Die klinische Symptomatik erlaubt eine Verdachtsdiagnose. Bei einer hochgradigen Venenthrombose sind die Symptome eindeutig. Begünstigende Faktoren abklären:
    •Unsterile oder reizende venöse Injektionen.
    •Chirurgischer Eingriff kurz vorher.
    •Zu lange belassener Venenkatheter.
    •Sepsis.
    • Dopplersonographie: Darstellen der Wandbeschaffenheit und eines möglichen Thrombus.
    Therapiegrundsätze

    • Postoperative Überwachung der Tiere, die einer (Ovario-)Hysterektomie oder einer blutigen chirurgischen Versorgung knöcherner Läsionen unterzogen wurden (Prophylaxe: unbedingt Antiphlogistika postoperativ).
    • Im Fall einer nachgewiesenen Phlebitis:
    •Antibiose.
    •Nichtsteroidale Antiphlogistika.
    •Heparin.
    • Möglicherweise Thrombektomie und/oder Phlebektomie, wenn der Thrombus die Tendenz hat, sich auszudehnen.
    Phlegmonen
    Abszesse und Phlegmonen
.
    Phtiriasis
    Definition
    Lausbefall von Hunden oder Katzen, wobei es sich bei Karnivoren v. a. um Haarlinge handelt (
Trichodectes canis
beim Hund,
Felicola subrostrata
bei der Katze).
    Beim Hund existiert eine stechende Laus,
Linognathus setosus
, die v. a. in ländlicher Umgebung vorkommt.
    Läuse sind stationäre, wirtsspezifische Parasiten. Die Ektoparasiten sind für die Haut ihres Wirtes stark irritierend und lösen eine squamöse Dermatitis mit Juckreiz aus. Die Diagnose dieses Parasitenbefalls ist bei sorgfältiger Untersuchung des Haarkleids durch die an der Haarbasis haftenden Nissen leicht zu stellen.
    Symptome
    Die befallenen Regionen sind vorzugsweise der Kopf (insbesondere die Ohren) und der Hals. Empfänglich sind v. a. Rassen mit langen Haaren, wie Cocker oder Epagneuls. Welpen sind empfindlicher. Das befallene Fell ist häufig verschmutzt, durch Kratzen verfilzt und oft schlecht gepflegt (prädisponierender Faktor). Die sekundär zu den Irritationen durch die Parasiten auftretende Seborrhö verleiht dem Tier einen charakteristischen Geruch. Hauptsymptome sind Juckreiz und deutliche Schuppenbildung. Daneben sind durch das Kratzen Exkoriationen mit Krustenbildung zu finden. Es kann ein otopodaler Reflex ausgelöst werden.
    Therapie
    Sie ist mit der unter Flohbefall (
Flohallergiedermatitis (FAD)
) beschriebenen Therapie vergleichbar und beruht auf dem Einsatz von Pyrethroiden und besonders Permethrin – sehr wirkungsvollen und effizienten Produkten. Deshalb müssen bei sehr jungen oder geschwächten Tieren einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
    Tendenziell wendet man zuerst ein antiparasitäres Shampoo an, gefolgt von Puder. Oder man trägt „Spot-on“- oder „Line-on“-Präparate in dem jeweils vom Hersteller vorgegebenen Intervall auf. Bei sehr starkem Befall müssen 2 – 3 × wöchentlich Therapien durchgeführt werden.

    •Insektizide Shampoos:
Bolfo
® Shampoo,
Trixie Pro Care
® Flohschutzshampoo.
    •Puder: z. B.
Defencare
® Puder,
Bolfo
® Flohschutzpuder.
    •„Spot-on“ oder „Line-on“: z. B.
Fletic
® Spot-on,
Preventic®, Advantix®, Exspot®, Frontline
® Spot-on. Nicht alle Präparate sind für Katzen geeignet.
    •Sprays:
Frontline
® Pumpspray.
    Die Injektion von Ivermectin (div. V. M.): 0,2 mg/kg ist wirksam, es ist allerdings für Kleintiere nicht zugelassen.
    Bei sehr stark befallenen, schwachen oder anämischen Tieren sind weitere Vorsichtsmaßnahmen notwendig: proteinreiche Diät, evtl. Transfusion und Anwendung

Weitere Kostenlose Bücher