Therapielexikon der Kleintierpraxis
prognostischer Bedeutung.
Therapie
•Antibiotikatherapie von Begleitinfektionen.
•Plasmapherese, falls der Proteinspiegel 110 g/l übersteigt (in 3 – 4 Sitzungen wird der Proteinspiegel auf 80 g/l gesenkt).
•Kortikoidtherapie: Prednisolon 2 – 4 mg/kg/d.
•Chemotherapie:
•Melphalan (
Alkeran
® [H. M.]): 5 mg/m 2 /d p. o. über 10 d, dann Dosishalbierung.
•Cyclophosphamid (
Endoxan
® [H. M.]): 250 mg/m 2 p. o. alle 3 Wochen, oder Chlorambucil (
Leukeran
® [H. M.]): 0,2 mg/kg p. o. alle 3 Wochen.
•Chirurgisch: Exzision der kutanen Plasmozytome.
Plazenta- und Fruchtretention
Dystokie
,
Metritis (akute
).
Pleuraergüsse
Definition
Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuralraum.
Der Symptomkomplex „Pleuraerguss“ kann verschiedene Ursachen haben, deren genaue Diagnostik ein sorgfältiges, hoffentlich bald standardisiertes Vorgehen erfordert.
Symptome
Das klinische Bild ist abhängig vom Ausmaß des Ergusses und davon, ob eine Entzündung der Pleura vorhanden ist:
•Dyspnoe, evtl. Orthopnoe.
•Atypische Bewegungen als Ausdruck einer Zwerchfelllähmung oder einer der Kontraktion entgegengerichteten mechanischen Behinderung.
•Bei starkem Erguss: Dämpfung bis zur oberen horizontalen Grenze. Verschwinden respiratorischer Geräusche im Bereich der Flüssigkeit, aber Verschärfung über dem Flüssigkeitsspiegel.
Röntgenuntersuchung
Die Röntgenuntersuchung ist besonders nützlich zur Diagnostik geringer Ergüsse. In den übrigen Fällen erlaubt sie es, die Punktionsstelle genau zu bestimmen und mögliche begleitende Läsionen festzustellen.
• Bei geringgradigem Erguss sind zwei Röntgenaufnahmen ratsam:
• Eine frontale Aufnahme mit ventrodorsalem Strahlengang und eine laterale Aufnahme in rechter Seitenlage.
•Die röntgenologischen Hauptkriterien auf der frontalen Aufnahme sind der Nachweis interlobulärer Spalten und/oder Veränderungen der Recessus costodiaphragmatici, auf der seitlichen Aufnahme die Veränderung des ventralen Spitzenlappenrands und der Nachweis interlobulärer Spalten.
• Bei hochgradigen Ergüssen genügt eine frontale Abbildung mit den Hauptkriterien einer erhöhten thorakalen Dichte in Form eines „homogenen Spiegels/Mantels“ und u. U. vollständig verschwundener, normalerweise röntgenologisch erkennbarer Organumrisse.
Sonographie
Die Sonographie ist unbedingt notwendig, um mediastinale oder kardiale Veränderungen abzuklären, auch wenn die Luft in der Lunge störend wirkt.
Labordiagnostik
Um eine Diagnose stellen zu können, muss der Erguss durch die Laboruntersuchungen als „Transsudat“, „modifiziertes Transsudat“ oder „Exsudat“ klassifiziert werden können. Hierfür muss man eine Thorakozentese vornehmen und mit der punktierten Flüssigkeit biochemische, zytologische und ggf. bakterielle Untersuchungen durchführen.
• Nach chirurgischer Vorbereitung wird die Punktion i. d. R. rechts durchgeführt, auf halber Höhe des 8. Interkostalraums.
•Dieser Eingriff ist nicht schmerzhaft, und es wäre gefährlich, ein Tier mit respiratorischen Problemen zu anästhesieren. Es ist nützlich, einen weichen Katheter wie z. B. einen Venenverweilkatheter (mind. 20 G) zuverwenden, der eine Verletzung des Parenchyms oder eines großen Blutgefäßes vermeidet. Ein Dreiwegehahn kann die Punktion einer großen Flüssigkeitsmenge erleichtern.
•10 ml werden in einem EDTA-Röhrchen für die Zytologie aufgefangen, weitere 10 ml in einer sterilen Spritze für die Bakteriologie aufbewahrt (Untersuchung auf aerobe und anaerobe Keime anfordern).
•Zunächst wird das Aussehen der Flüssigkeit beurteilt: Volumen, Farbe, Transparenz, Tendenz zu gerinnen. Anschließend werden ihre Dichte und ihr Proteingehalt mit einem Refraktometer bestimmt, gefolgt von Zählung und Identifizierung der enthaltenen Zellen (klassische hämatologische Techniken).
• Die in der Praxis hauptsächlich auftretenden Schwierigkeiten bestehen in der Unterscheidung zwischen Exsudat und sekundär modifiziertem Transsudat, zwischen echtem Hämothorax und einem infolge einer Gefäßruptur mit Blut vermischten Erguss sowie zwischen chylusartigem Erguss und Chylothorax (Ätherprobe).
Tab. 1.103 ermöglicht eine erste Orientierung, Tab. 1.104 fasst einige der Haupteigenschaften der am häufigsten vorkommenden bzw der charakteristischen Ergüsse zusammen.
Tab. 1.103 Erste Orientierung bei Pleuraergüssen
Tab. 1.104 Haupteigenschaften der häufigsten Ergüsse
Therapie
Die
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