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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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müssen mindestens vier Dialysen erfolgen. Man kann die Zahl der Dialysen auf zehn innerhalb von 24 h erhöhen.
    •Bei der ersten Dialyse ist die Menge der verbrauchten Dialyselösung gering. Nach der zweiten Dialyse erhält man 90 – 95% der Dialyselösung zurück
    •Kontrolle der Wirksamkeit: Bestimmung des Blutharnstoffs nach jeder Dialyse.
    •Therapiedauer: 1 Woche. In manchen Fällen wird erst nach 3 Wochen Dialyse ein Rückgang der Läsionen erreicht.
    (Technische) Komplikationen

    • Übertritt von Flüssigkeit in den subkutanen Raum (schlechte Implantation des Katheters).
    • Infektionen (nicht-sterile Handhabung des Katheters: Risiko einer Peritonitis). Bei jeder Manipulation des Katheters ein Antibiotikum injizieren (Ampicillin: 30 – 50 mg/kg), um das Risiko einer Peritonitis zu vermeiden. Im Fall einer Peritonitis ist eine bakteriologische Untersuchung der Peritonealflüssigkeit notwendig. Spülung der Peritonealhöhle mit isotonischer Kochsalzlösung, die mit 0,5 ml/l einer 2%igen Jodlösung angereichert wird.
    • Schwierigkeiten beim Zurückerhalten der verbrauchten Dialyselösung (schlechte Implantation des Katheters).
    • Perforation von Organen (Blase, Darm) bei der Katheterimplantation: Vor dem Punktieren immer die Blase entleeren. Vor der Katheterimplantation mit einer feinen Nadel 1 / 100 ml Dialyselösung injizieren, damit sich die Eingeweide von der Bauchdecke abheben.
    Peritonitis
    Eine Entzündung des Peritoneums kann durch Eindringen oder Freiwerden von Mikroorganismen (septische Peritonitis) und/oder reizenden Stoffen (chemische Peritonitis) in die Peritonealhöhle entstehen.
    Eine wichtige Ursache einer Peritonitis ist die Darmperforation (Fremdkörper, Ulzerationen, Tumoren, Torsionen, Verletzungen etc.).
    Ferner Ausbreitung einer Infektion von Uterus oder Prostata, Harnblasenruptur, Gallenblasenruptur. Pankreatitis.
    Symptome

    •„Akutes Abdomen“ mit i. d. R. diffusem, durch Palpation verstärktem Schmerz. Die chronische Form der Peritonitis ist wenig schmerzhaft.
    Hinweis: Ein hartes, „hölzernes Abdomen“ ist bei den Karnivoren selten.
    •Wechselnde Störungen des Verdauungstrakts: Vomitus, Diarrhö, dann Tendenz zu einer Stase der Darmpassage (Ileus).
    •Zunehmende abdominale Exsudation (
Abdominalerguss
).
    •Hyperthermie.
    •Evtl. Syndrom des „hypovolämischen Schocks“.
    Weiterführende Untersuchungen
    Sie sind sehr wichtig, um eine Peritonitis zu bestätigen und v. a. den Auslöser mit dem Ziel einer spezifischen Therapie zu bestimmen.

    • Röntgenuntersuchung:
    •Unscharfes, die Organkonturen verwässerndes Bild (Kontrastverlust).
    •Evtl. Ileus mit Strahlendurchlässigkeit des Darms in Verbindung mit Gasansammlung.
    •Es ist nach möglichen morphologischen Veränderungen abdominaler Organe zu suchen (Zweite Serie von Leeraufnahmen nach der Punktion), um die ursprüngliche Ursache der Entzündung zu finden.
    • Sonographie: Untersuchung der Wahl, die manchmal die Diagnose des Auslösers ermöglicht (Tumor).
    • Parazentese:
    •Für die Diagnostik unverzichtbar (
Abdominalerguss
). Wenn der Erguss zu gering ist, ist eine Peritoneallavage durchzuführen (20 ml/kg lauwarme isotonische Kochsalzlösung).
    •Besondere Bedeutung bakteriologischer und zytologischer Untersuchungen (Anzahl und Morphologie der im Erguss befindlichen Leukozyten: i. d. R. zahlreiche unreife Formen).
    • Hämatologie: Leukozytose, generell mit Linksverschiebung.
    Bei der Katze: An eine mögliche
Feline infektiöse Peritonitis (FIP
) denken.
    Therapie

    •Bekämpfung des Ursprungs der Entzündung.
    •Limitieren der Folgen.
    •Ersatz des Flüssigkeitsverlusts.
    In der Praxis werden Breitspektrumantibiotika (Amoxicillin plus Gentamicin) parenteral und nach Peritoneallavage (isotonische Kochsalzlösung) eventuell lokal eingesetzt. Das Ergebnis der bakteriellen Kultur und des Antibiogramms kann die Wahl der Antiinfektiva beeinflussen, wobei die meisten gut in das entzündete Peritoneum diffundieren. Eine Ausnahme stellen sehr purulente, bei Karnivoren relativ seltene Prozesse dar (außer
Pasteurella
und
Yersinia
bei der Katze). Die Antibiose wird zur Absicherung auch beibehalten, wenn keine Keime nachweisbar sind.
    Die chirurgische Exploration darf nicht verzögert werden, da sie die Diagnose bestimmt und es erlaubt, die Ursache zu beheben, Läsionen zu versorgen und mit einer verdünnten antiseptischen Lösung zu spülen (Povidon-Jod® div. V. M.]).
    Der Flüssigkeitsverlust in

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