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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Tuberkulosebakterien systemisch und intrapleural verabreicht. Gleichzeitig wird der Erguss abgezogen, um die Atmung zu erleichtern und um die bestmögliche Antiinfektivawirkung zu erzielen.
    Therapiegrundsätze

    •Einführen eines Dauerkatheters mit Ventil oder Dreiwegehahn in die Pleurahöhle, um wiederholte Punktionen zu vermeiden und „Pleuraspülungen“ effizient durchführen zu können.
    •Diese werden jeden 2. Tag mit einer lauwarmen isotonischen Kochsalzlösung nach Zusatz von 125 000 IE Trypsin und 1 g Amoxicillin durchgeführt. Dasselbe Antibiotikum wird auch systemisch verabreicht. Im Anschluss eine spezifische Antibiotikatherapie durchgeführt.
    •Darüber hinaus muss größte Sorgfalt auf die Ernährung und die Korrektur möglicher Elektrolytstörungen gelegt werden.
    Pneumomediastinum
    Definition
    Abnormes Vorhandensein von Luft im Mediastinum.
    Luft kann über verschiedenen Wege in das Mediastinum gelangen: bei einem Trauma von Hals oder Thorax, vom Abdomen ausgehend und v. a. über eine Wunde der Atemwege oder einen Alveolenriss. Ein Pneumomediastinum kann mit oder ohne Pneumothorax vorkommen.
    Hauptsymptome

    •Das klinische Bild hängt direkt davon ab, wie viel Luft sich im Mediastinum befindet, ob ein Pneumothorax vorhanden ist und ob sich Sekundärinfektionen entwickelt haben. Dementsprechend kann ein Pneumomediastinum asymptomatisch sein (zufälliger Röntgenbefund) oder mit einer schweren Dyspnoe einhergehen.
    •Subkutanes Emphysem möglich (Vorliegen weist eindeutig auf ein Pneumomediastinum hin).
    Röntgenuntersuchung

    •Die mediastinalen Or gane werden ungewöhnlich deutlich sichtbar (Kontrastverstärkung durch die anwesende Luft).
    •Abnormes Vorhandensein von Luft (Emphysem) in den vorderen Körperregionen (Hals bis Thorax).
    Therapie

    •In den meisten Fällen wird die Luft nach und nach resorbiert (20 Tage).
    •Die Aspiration des subkutanen Emphysems ist ggf. in sehr eindrucksvollen Fällen möglich, wenn sich die Beeinträchtigung des Tiers mit der Unruhe des Tierbesitzers paart.
    •Eine Pleurapunktion ist indiziert bei gleichzeitig vorliegendem Pneumothorax. Dagegen sind Versuche, das Mediastinum zu drainieren, i. d. R. frustrierend und eine Quelle von Misserfolgen (Zerreißen von Gewebe).
    Pneumonitis (feline)
    Chlamydiose (feline
).
    Pneumoperitoneum
    Definition
    Ansammlung von Luft oder Gas in der Peritonealhöhle.
    Dieser Symptomkomplex tritt (selten) auf als Folge von Traumata (Biss), chir urgischen Eingriffen (das Verbleiben einer kleinen Menge Luft hat keine Konsequenzen, da sie spontan innerhalb von 10 Tagen resorbiert wird), Erkrankungen des Verdauungstrakts (Magendrehung, Ulzera des Darms) oder der Ausdehnung eines Pneumothorax.
    Therapie
    Chirurgische Exploration und Korrektur.
    Pneumothorax
    Definition
    Ansammlung von Luft im Pleuralraum als Folge eines äußeren Traumas (offener Pneumothorax) oder eines Risses im Lungenparenchym oder in den Bronchien (geschlossener oder spontaner Pneumothorax). Daraus folgt ein Kollaps der Lunge durch Kompression mit unterschiedlich starker Dyspnoe. Ein geschlossener Spannungsthorax ist die Folge eines Risses in der Pleura, die als Einweg-Ventil wirkt. Die Ventilwirkung ist so stark, dass der intrapleurale Druck deutlich höher wird als der atmosphärische Druck, wodurch sich eine rasch tödliche Atemnot entwickelt.
    Hauptsymptome

    •Dyspnoe mit Orthopnoe.
    •Perkussion: großflächig verstärkte Resonanz.
    •Auskultation: Dämpfung der Atemgeräusche.
    •Offener Pneumothorax: häufig Folgeerscheinungen von Traumata (nach Rippenfrakturen suchen) und subkutanem Emphysem.
    Röntgenuntersuchung
    Es sind zwei Aufnahmen anzufertigen, eine seitliche und eine frontale.

    •Fokale Aufhellung oder Ausweitung pulmonaler Luft.
    •Verdichtung der kollabierten Lungenlappen.
    •Häufig vom Sternum abgehobenes Herz.
    Therapie
    Die Therapie zielt darauf ab, die Ausbreitung der Luftansammlung zu begrenzen und das pleurale Vakuum durch Entfernen der eingeschlossenen Luft wiederherzustellen (verstärkte Ausatmung).

    • Gelegentlich kann ein begrenzter Pneumothorax spontan resorbiert werden, meist ist jedoch eine Drainage notwendig.
    • Bei offenem Pneumothorax mit schwerer Verletzung muss vor Abziehen der Luft die Wunde geschlossen werden.
    • Bei nach Drainage rezidivierendem, geschlossenem Pneumothorax kann es notwendig sein, chirurgisch einzugreifen, um den Riss zu nähen.
    • Die Drainage erfolgt über eine großlumige Nadel, die

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