Therapielexikon der Kleintierpraxis
verlängerter Anöstrus nach einer Ovulation mit nachfolgendem sterilem Koitus oder nach einer Stimulation der Genitalien auftreten.
Therapie
• Allgemeine Maßnahmen: das weibliche Tier ablenken (häufige Spaziergänge, die gehorteten Gegenstände entfernen).
• Prolaktinhemmer:
•Metergolin
(Contralac
®): 0,1 mg/kg p. o. 2 × tgl. bei der Hündin, 0,25 mg/kg p. o. 2 × tgl. bei der Kätzin (für Katzen besteht keine Zulassung).
• Cabergolin
(Galastop
®): 5 μg/kg p. o. tgl. über 4 – 6 d.
Prophylaxe
Die Störung kann sich mit den nachfolgenden Läufigkeiten wiederholen und verstärken, sodass eine Ovari(hyster)ektomie erwogen werden sollte.
Pseudohermaphroditismus
Hermaphroditismus
.
Pseudolaktation
Pseudogravidität
.
Pseudotuberkulose der Katze
Definition
Bei Katze, Mensch und vielen anderen Tierarten vorkommende Infektionserkrankung, hervorgerufen durch ein gramnegatives Bakterium:
Yersinia pseudotuberculosis
(Bakterium von Malassez und Vignal).
Viele Tierarten können als Bakterienreservoir dienen: Ratte, Maus, aber auch Hase, Meerschweinchen und zahlreiche Vogelarten.
Die Katze infiziert sich durch Fressen von Nagerkadavern, kranken oder bakterientragenden Vögeln.
Symptome
• Septikämische Form, die sich in 3 – 5 Tagen entwickelt.
• Gastrointestinale Form.
• Ikterische Form, die chronisch verläuft.
•Häufig Reaktion des Mesenteriallymphknotens (Infektion über den Verdauungstrakt).
Diagnostik
• Inkubationszeit unbekannt: Die Erkrankung tritt häufig nach Immunsuppression auf.
• Eine Diagnose am lebenden Tier ist nur schwierig zu stellen.
•Blutkultur.
•Kultur der Fäzes.
•Injektion von 0,75 ml eines
Y.-pseudotuberculosis-
Autolysats: Allgemeinreaktion in den 12 Stunden nach Injektion anhand einer Temperaturkurve festzustellen. Methode der Wahl, falls verfügbar, ansonsten: Erregernachweis, Antikörpernachweis.
• Kadaver: Keimisolierung aus den mesenterialen und hepatischen Veränderungen.
Therapie
• Antibiose:
•Doxycyclin: 10 mg/kg/d.
•Kanamycin: 30 mg/kg/d i. m. auf 2 Injektionen.
• Therapiedauer:
•Akute Form: 10 d.
•Chronische Formen: 30 d.
Psychotropika
Man vereint unter diesem Begriff:
•Psycholeptika (Dämpfung von ZNS und Psyche):
•Hypnotika (Barbiturate).
•Neuroleptika.
•Anxiolytika.
•Psychoanaleptika (Stimulation von Wachzustand und Stimmung):
•Amphetamine (nicht benötigt).
•Antidepressiva aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva und MAO-Hemmer.
•Thymoregulatoren oder Normothymika (Stimmungsregulatoren):
•Lithiumsalze.
•Krampflösende Thymoregulatoren.
•Nervale Analeptika (Stoffe, die die neuronale Funktion erleichtern).
Psycholeptika
Neuroleptika
•Eigenschaften:
•Erzeugen psychomotorischer Indifferenz.
•Mindern von Aggression und Aktivität.
•Zahlreiche Nebenwirkungen wie verzögerte Dyskinesien, Parkinson–Syndrom, endokrine Effekte, Zustand der Verwirrung, Bösartigkeit besonders bei Haloperidol (div. H. M.) 1 mg/kg auf 2 Dosen tgl.
•Indikationen:
•Antizipation.
•Übertriebenes oder vermindertes Erkundungsverhalten.
•Ruhigstellung (Transport).
•Aggression.
Sedative Neuroleptika
•Acepromazin
(Sedalin®, Vetranquil
®), 2 mg/kg auf 3 Dosen tgl.
•Thioridazin
(Melleril
® [H. M.]), 2 mg/kg auf 3 Dosen tgl.
Achtung: Diese Stoffe werden bei Verhaltensstörungen aufgrund ihrer Wirkungen auf das Bewusstsein, die eine Verhaltenstherapie behindern, nicht angewendet. Diese Substanzen dämpfen die Selbstkontrolle (insbesondere der Sphinkteren) und verursachen Verwirrungszustände. Sie dürfen nur anlässlich eines Transports zur Ruhigstellung und nur korrekt in ausreichender Dosis eingesetzt werden.
Antiproduktive Neuroleptika: Butyrophenone
•Haloperidol (div. H. M.), 1 mg/kg auf 2 Dosen tgl.
•Pipamperon (div H. M.), allein 2 mg/kg auf 2 Dosen tgl, in Kombination mit einem Antidepressivum 1 mg/kg auf 2 Dosen tgl.
•Risperidon (div. H. M.), 0,015 mg/kg auf 2 Dosen tgl.
Bei Verhaltensstörungen werden momentan nur Pipamperon eingesetzt, um die Antizipation zu vermeiden und um gesteigertes Erkundungsverhalten (Trennungsangst) zu dämpfen, sowie Risperidon bei Sozialisationsstörungen im reaktiven Stadium.
Antidefizitäre Neuroleptika
•Sulpirid (div. H. M.):
•Antidefizitäre Dosis: 4 mg/kg auf 2 Dosen tgl.
•Antiproduktive Dosis: 20 mg/kg auf 2 Dosen tgl.
•Tiaprid (div. H. M.) in antiproduktiver Dosis von 6 mg/kg auf 2 Dosen
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