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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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wodurch eine Drainage für 1 – 2 Wochen ermöglicht wird.
    •Leeren der Zyste durch ultraschallkontrollierte Punktion.
    Die Wirksamkeit einer begleitenden Therapie, sei es eine Kastration oder das Verabreichen von Antiandrogenen, kann diskutiert werden.
    Prostatitis
    Definition
    Entspricht einer i. d. R. purulenten Entzündung der Prostata. Sie entwickelt sich akut oder chronisch und entsteht in einer vorher normalen oder häufiger in einer hyperplastischen Prostata.
    Symptome
    Bei akuter Prostatitis ist das Tier matt und hat Fieber. Es lassen sich alle Zeichen eines Prostatasyndroms beobachten (
Prostataerkrankungen
). Besonders hervorstechend sind aufgrund des Schmerzes die lokomotorischen Symptome. Der Harn ist durch Eiter- und Blutbeimengungen getrübt.
    Die chronische Prostatitis löst normalerweise die akute Prostatitis ab. Allerdings kann sie schleichend beginnen. Dabei fehlen Allgemeinsymptome und Schmerz. Hinweisend sind nur die Phasen von Hämaturie oder Pyurie zwischen den Miktionen.
    Diagnostik
    Vorausgesetzt, die oft hypertrophierte Prostata ist nicht ins Abdomen abgekippt und bleibt palpabel, erscheint sie von heterogener Konsistenz. Je nach Anzahl, Größe und Lage der Abszesse bleibt die Symmetrie der Drüse mehr oder weniger erhalten. Die Abszesse ähneln manchmal sehr großen, zystösen Dilatationen. Verklebungen mit angrenzenden Geweben sind möglich. Bei akuter Prostatitis löst die transrektale Palpation Abwehrreaktionen des Tiers aus. Druck auf die Prostata führt zum Erscheinen von Eiter in der Harnröhre.
    Die sonographische Untersuchung und die ultraschallgeführte Biopsie sind wesentliche Bestandteile der Diagnostik.
    Die bakteriologische Untersuchung der gewonnenen Harnröhrenausscheidungen bestätigt eine Infektion und ermöglicht ein Antibiogramm. Auch die Untersuchung von Urin, der zu Beginn einer Miktion und ohne Katheterisieren gewonnen wurde, damit er die Ausscheidungen der Prostata enthält, ergibt das Vorhandensein von Erythrozyten, Leukozyten und Bakterien. Im Blutbild ist eine Leukozytose zu sehen.
    Hauptsächlich für Prostatitiden verantwortliche Keime sind gramnegative Bakterien. Die meist von den Harnwegen ausgehende Infektion wird durch Harnröhrensteine und eine Prostatahyperplasie begünstigt.
    Therapie
    Die Therapie der Prostatahyperplasie
(
Prostataerkrankungen
) wird durch eine antibakterielle Therapie ergänzt (
Harnwegsinfektionen
). Ein Breitspektrumantibiotikum oder ein Antibiotikum nach Antibiogramm wirdimmer in hoher Dosis über mehrere Wochen (4 – 6) verabreicht, auch wenn die Symptome nachgelassen haben sollten, da Antibiotika sehr schlecht in das Prostatagewebe diffundieren. Allerdings wird bei akuter Prostatitis die Blut-Prostata-Schranke durchlässig, sodass die meisten Antibiotika in das Prostatagewebe eindringen. Folgende Antibiotika sollten erwogen werden: Erythromycin, Trimethoprim-Sulfonamide, Chinolone und Cephalosporine der dritten Generation.
    Liegen die Ergebnisse einer bakteriologischen Untersuchung von Harnröhrenabsonderungen vor, kann das Antibiotikum gezielter ausgewählt werden.
    Es ist nützlich, einen Monat nach klinischer Heilung erneut eine Probe der Prostataflüssigkeit zu nehmen, um das Ende der Infektion zu bestätigen.
    Antiandrogene, zusätzlich zur Antibiose verabreicht, verbessern das Therapieergebnis deutlich. Osateronacetat
(Ypozane
®): 0,25 – 0,5 mg/kg 1 × tgl. p. o. über 7 Tage.
    Bei Therapieversagen führt man in einer explorativen Laparotomie die Marsupialisation großer Abszesse durch oder man drainiert sie durch eine Omentalisation. Die so gebildete Fistel ermöglicht die Drainage des Abszesses und die Installation antiseptischer oder antibiotischer Lösungen
in situ
.
    Proteinurie
    Definition
    Unter diesem Begriff versteht man das Vorhandensein von Plasmaproteinen im Urin in einer so großen Menge, dass sie mit üblichen Labormethoden nachweisbar sind.

    • Bei Auftreten einer Proteinurie muss beurteilt werden, ob sie physiologischer oder pathologischer Natur ist. Bei Vorliegen einer pathologischen Proteinurie ist der Ursprungsherd zu lokalisieren. Physiologische Proteinurien sind vorübergehend. Auslöser können Anstrengung, Eintauchen in kaltes Wasser, Stress oder eine postprandiale Phase sein.
    • Pathologische Proteinurien sind dagegen persistierend. Ihr Ursprung kann renal oder extrarenal liegen.
    Renale Proteinurien
    Sie sind das Ergebnis einer Passage von Plasmaproteinen in abnormer Menge durch ein

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