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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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infektiöse Aborte, bedingt durch
Brucella abortus suis
(Biotypen 1, 5),
melitensis, Streptococcus, Staphylococcus, E. coli, Leptospira pomona
und
Salmonella
(im letztgenannten Fall können die möglichen Folgen eine Endometritis und Sterilität sein),
Campylobacter, Mycoplasma
.
    Brucella canis
, der für enzootische Aborte ursächlich ist, wird in europäischen Ländern nur noch sehr selten beobachtet.

    • Aborte aufgrund von Virusinfektionen sind sehr selten. Ihr Auftreten wurde bei Staupe, Parvovirose und Herpesvirusinfektion beobachtet.
    • Manche durch Parasiten bedingte Aborte
(Toxoplasma gondii
) wurden bei der Hündin beschrieben.
    Diagnostik
    Anamnese, Untersuchung des Muttertiers, Ultrasonographie des Uterus, kulturelle Untersuchung des Vaginalausflusses, Histologie der Organe des abortierten Fötus.
    Proben:
    •Einen oder mehrere Föten und Plazenten bei 4 °C kühlen (nicht frieren) und innerhalb von 24 Stunden ins Labor bringen.
    •Tupfer von Vaginalschleim.
    •5 ml Blut des Muttertiers im unbeschichteten Röhrchen zur serologischen Analyse.
    Therapie
    Unterschiedlich je nach Ursache.

    •Schlechtes Fortpflanzungsverhalten: zu junge oder überbeanspruchte Deckrüden.
    Sporotrichose
    Definition
    Seltene Mykose, hervorgerufen durch einen dimorphen Hyphomyzeten
(Sporothrix schenkii
), einen Saprophyten, der im Boden, auf feuchtem Holz sowie auf Pflanzen in gemäßigtem oder heißem Klima vorkommt. Dieser Parasit ruft eine granulomatöse Entzündung der Haut und des Lymphgefäßsystems bei Mensch und verschiedenen Säugetieren hervor, darunter Karnivoren: Hund und Katze.
    Epidemiologisch gehäuft in tropischen Ländern auftretend, kann diese Mykose auch in Gebiete mit gemäßigterem Klima importiert werden. Da die Übertragung vom Tier auf den Menschen möglich ist, sollten verdächtige Tiere (v. a. Katzen) mit Handschuhen angefasst und ihre Besitzer über das potentielle Risiko aufgeklärt werden.
    Symptome
    Es werden drei Formen mit unterschiedlicher Bedeutung beschrieben:
    • Die kutan-lymphatische Form ist die häufigste, mit Bildung granulomatöser Knoten, die wie Gummi in der vom Pilz durchdrungenen Haut und im Unterhautgewebe aussehen, verbunden mit einer Infektion von Lymphbahnen und zugehörigen Lymphkoten. Die granulomatösen Knoten können sekundär ulzerieren. Sie sind mit einem charakteristischen schokoladenbraunen Eiter gefüllt.
    • Die Hautform ist auf die Haut begrenzt. Die mykotische Läsion präsentiert sich als nicht-juckendes, haarloses Ulkus mit verdickten, runden Grenzen.
    • Die verruköse Form, die mehr oder weniger hypertroph, hyperkeratotisch und squamös sowie mit Mikroabszessen verbunden ist, ist deutlich seltener.
    • Eine systemische generalisierte Infektion der inneren Organe mit Granulomen in Lunge, Leber, Bauchhöhle, Niere und Nebenhoden ist möglich.
    Die Mykose ist chronisch und schwierig zu diagnostizieren.
    Diagnostik

    • Die parasitologische Diagnostik stützt sich auf die Kultur von mykotischem Eiter. Verdächtige entnommene Läsionen werden nach Spezialfärbung (Gomori-Grocott, PAS) histopathologisch untersucht. Ein entsprechend eingerichtetes Speziallabor kann eine sehr sensitive indirekte Objektträger-Immunfluoreszenz durchführen.
    • Differentialdiagnostisch kommen infrage:
    •Die übrigen systemischen Mykosen: Histoplasmose, Blastomykose,Kryptokokkose, Phäohyphomykosen, Myzetome und (bei der Katze) Lepra durch
Mycobacterium lepraemurium
.
    •Die granulomatöse Pyodermie und die gängigen Hauttumoren (Histiozytom und Mastozytom).
    Therapie

    •Die Therapie muss spezifisch antimykotisch sein: Antibiotika, Griseofulvin und Nystatin sind nicht wirksam.
    •Sulfonamide sind partiell wirksam: Dapson
(Dapson Fatol
® Tbl. [H. M.]): 2 mg/kg/d p. o., auf 2 Dosen tgl.
    •Vorzuziehen ist Ketoconazol
(Nizoral
® [H. M.]) in einer Dosis von 10 – 15 mg/kg/d, 1 × tgl. p. o., außerhalb der Fütterungszeiten mit fetthaltigem Futter verabreicht. Die Therapiedauer beträgt 4 – 6 Wochen.
    Spulwurminfestation
    Toxocarose
.
    Staupe
    Definition
    Ansteckende, virulente und vakzinierbare Erkrankung des Hundes und zahlreicher terrestrischer Karnivoren (Frettchen, Nerze, Wildkatzen, etc.) und Meerestiere (Seehund) durch ein spezifisches Virus (Paramyxovirus), die klinisch polymorph innere Organe und epitheliale Gewebe befällt und deren Verlauf häufig tödlich ist.
    Symptome

    • Inkubation: 3 – 7 Tage. Treten gleichzeitig oder mit kurzem zeitlichem Abstand

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