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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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außerhalb der Marktzulassung). Damit wird die Hündin mit einer täglichen Dosis von 50 mg/kg 1 Monat tgl. behandelt, vom 15. Tag prae partum bis zum 15. Tag post partum.
    • Entwurmung anderer erwachsener Hunde: 2 – 4 ×/Jahr, je nach Haltung und Zustand des Tiers. Detaillierte und laufend aktualisierte Empfehlungen unter www.esccap.de .
    Besondere Vorsichtsmaßnahmen

    •Die Larven von Toxocara können im Menschen ihre Körperwanderung beginnen und eine Hypereosinophilie mit Hepatomegalie, eine asthmaähnliche Dyspnoe, Nervenstörungen und Augenmanifestationen hervorrufen.
    •Der Kot der Karnivoren sollte aufgesammelt und zerstört (abgeflammt) werden. Hunde sollten keinen Zutritt zu Spielplätzen oder Stränden haben.
    •Das Zusammenleben von kleinen Kindern und Welpen im selben Haushalt erfordert eine regelmäßige Entwurmung der Tiere und das frühzeitige Erlernen der hygienischen Grundregeln.
    Toxoplasmose
    Definition
    Parasitäre Anthropozoonose, die in latenter
(Toxoplasma-
Iinf
ektion
) oder progressiver Form (Toxoplasmoseerkrankung) bei allen Tierarten auftreten kann.
    Der Tierarzt wird damit zum einen als Krankheit bei Hund und Katze konfrontiert. Zum anderen mit der möglichen Rolle der Katze als Krankheitsüberträgerin. Der biologische Zyklus von
Toxoplasma gondii
beinhaltet eine Reproduktionsphase im Dünndarm der Katze, woraufhin nicht sporulierte Zysten mit den Fäzes ausgeschieden werden. Sie entwickeln sich innerhalb von 4 Tagen zu sporulierten Zysten und können in feuchtem Milieu mehr als 1 Jahr überleben.
    Neben diesem enteroepithelialen Zyklus durchläuft der Parasit bei der Katze nach Passage der Lamina propria einen extraintestinalen Zyklus mit Streuung über Blut- und Lymphbahnen. Dieser Zyklus führt meist zur Ausbildungvon Zysten, die lebenslänglich im Gewebe des Wirts persistieren (Nerven- und Muskelgewebe, Eingeweide). Die in den Gewebezysten befindlichen Bradyzoiten können aktiviert werden (Immunsuppression, Kortikoidtherapie) und Auslöser einer Toxoplasmoseerkrankung sein.
    Toxoplasmoseerkrankung

    • Sehr selten beim Hund, außergewöhnlich bei der Katze.
    •Bei Tieren, die jünger als 2 Jahre sind.
    •Hyperthermie.
    •Makulopapulöses Exanthem.
    •Unregelmäßige, hämorrhagisch-wässrige Diarrhö.
    •Akute Bronchopneumonie.
    •Meningoenzephalitis.
    •Tödlicher Verlauf innerhalb weniger Tage.
    • Beim Hund Kombination mit Staupe (?) möglich und Fälle mit Abort.
    • Bei der Katze:
    •Okuläre Formen: Uveitis, Chorioretinitis.
    •Nervale Formen: Krampfanfälle, Ataxie, Hyperästhesie.
    Diagnostik
    Kombination von klinischen Anzeichen, die mit einer Toxoplasmose vereinbar sind, und positiven, spezifischen, weiterführenden Untersuchungen.

    • Bei akuten Formen: Diagnosestellung durch Autopsie mit Nachweis des frei oder in Pseudozysten liegenden Parasiten in den nekrotischen Veränderungen von Lunge, Leber, Gehirn oder Milz.
    • Bei subakuten Formen: Serokonversion anhand von zwei Untersuchungen im Abstand von 10 Tagen.
    Hinweis: Zahlreiche Verfahren stehen zur Verfügung: ELISA, Immunfluoreszenz, Western Blot, Sabin-Feldman-Test, Agglutinationsprobe (Latexagglutination, indirekte Hämagglutination).
    • Kotuntersuchung: Die Untersuchung auf Oozysten in den Fäzes der Katze ist interessant, ermöglicht aber keine Unterscheidung zwischen
Toxoplasma gondii
und bestimmten, nicht-pathogenen Kokzidien, die im Darm von Katzen vorkommen können.
    Therapie

    •Clindamycin (div. V. M.): 25 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o. über 4 Wochen (bei Erbrechen ist die Therapie für 24 h zu unterbrechen).
    •Spiramycin (div. H. M.): 50 – 100 mg/kg/d über 4 Wochen.
    •Sulfonamid-Trimethoprim-Kombinationen: 30 mg/kg/d auf 2 Dosen p. o. über 4 Wochen.
    •Bei okulärer Toxoplasmose: Clindamycin-Glukokortikoid-Kombination systemisch oder lokal.
    Toxoplasmoseinfektion
    Das Problem besteht darin, das mögliche Risiko für eine schwangere Frau ohne Toxoplasmose-Antiköper abzuschätzen, die mit einer Katze in einem Haushalt lebt ( Tab. 1.118 ). Wenn die Frau einen niedrigen und stabilen Antikörpertiter aufweist, ist sie seit langer Zeit infiziert und es besteht so gut wie kein Risiko für sie oder ihr Kind.
    Tab. 1.118 Interpretation des Toxoplasmoserisikos
    (nach Wyers und Marchand)
    Zwei bei der Katze empfohlene Untersuchungen

    • Untersuchung auf Antikörper (zwei serologische Untersuchungen im Abstand von 15 Tagen): Entnahme von 2 ml Blut in ein Serumröhrchen. Mehrere der

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